Greenwashing-Verdachtsfall: Razzia bei Deutsche Bank-Tochter DWS

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Die Nachhaltigkeitsversprechen der Finanzbranche übertrumpfen sich aufgrund der Klimakrise immer mehr. Viele Unternehmen versuchen, ihre Umsätze durch „grüne“ Investments als Marktstrategie zu steigern. Auch die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, profilierte sich in der Branche als nachhaltiges Vorzeigeunternehmen. Jetzt gab es in ihren Frankfurter Bürogebäuden eine Razzia wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetrugs

Einsatzkräfte durchsuchen Frankfurter Zwillingstürme

Die Behörden ermitteln in Sachen DWS schon seit 2021. Am 31. Mai 2022 bekamen die Mitarbeiter der Deutschen Bank und ihrer Fondstochter DWS-Group jedoch unerwarteten Besuch. 50 Einsatzkräfte von Polizei, Bundeskriminalamt (BKA) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) durchsuchten die Geschäftsräume der Finanzinstitute. Zweck war eine umfassende Beweissicherung wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt teilte mit, dass die Ermittlungen noch gegen Unbekannt laufen. Auch die US-Börsenaufsicht SEC, das US-Justizministerium und das FBI ermitteln. 

Praxis des Greenwashings immer beliebter

Dem Unternehmen wird sogenanntes Greenwashing vorgeworfen, eine Praxis, mit der sich Firmen ein nachhaltigeres und umweltbewussteres Image geben wollen als es ihr Handeln in der Realität darstellt. Durch ein Leak der früheren Nachhaltigkeitsbeauftragten der DWS wurden die Strafverfolgungsbehörden auf mögliche Ungereimtheiten aufmerksam: die angepriesenen ESG-Kriterien sollen nur in einem Bruchteil der Fondsbestandteile eingehalten worden sein, also die Finanzprodukte als deutlich nachhaltiger beworben worden sein als dies tatsächlich der Fall war. ESG-Kriterien definieren eine unternehmerischen Sozialverantwortung bei Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung. Insbesondere die Fonds-Prospekte sollen durch falsche Angaben über Nachhaltigkeitskriterien getäuscht haben. Fachleute, darunter auch die Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) stellten bereits Anfang 2021 fest, dass Greenwashing-Praktiken immer mehr zunehmen. Und eine Ende 2021 durchgeführte Studie der Bürgerbewegung Finanzwende des ehemaligen Grünen-Politikers Gerhard Schick ergab, dass viele als nachhaltig beworbenen Fonds eine Mogelpackung sind und forderte hierfür stringente Regelungen.

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