Honorar von Anwälten: Kosten leicht erklärt

  • 5 Minuten Lesezeit

Um dieses Video anzuzeigen, lassen Sie bitte die Verwendung von Cookies zu.

Sie brauchen einen Anwalt und die brennende Frage ist: Wie tief müssen Sie dafür in die Tasche greifen? 

Wir wissen, dass dieses Thema oft wie ein ungelöstes Rätsel erscheint – voller Unsicherheit und Fragezeichen. Aber keine Panik! Wir sind hier, um dieses Rätsel zu lösen.

Die Vergütung setzt sich aus diversen Beratungsphasen zusammen und lässt sich auf unterschiedliche Weisen festlegen.

Unsere Kanzlei zielt darauf ab, mit Ihnen eine faire, leistungsbasierte und transparente Honorarvereinbarung zu finden, die der jeweiligen Angelegenheit gerecht wird.

Honorar eines Rechtsanwalts in Deutschland 

In Deutschland ist die Rechtsberatung für ihre präzise Detailtreue und strikte Einhaltung des rechtlichen Rahmens bekannt. 

Die Honorarberechnung für Rechtsanwälte stellt für viele Mandanten einen komplexen und manchmal verwirrenden Prozess dar.

Dieser Beitrag zielt darauf ab, Ihnen als Mandant die verschiedenen Faktoren, die in Deutschland bei der Berechnung eines Anwaltshonorars eine Rolle spielen, klar und verständlich zu erklären. 

Wir möchten Ihnen Orientierung bieten und helfen, sich in diesem Prozess besser zurechtzufinden. 

Indem wir die Grundlagen der Honorarberechnung beleuchten und auf gängige Modelle eingehen, hoffen wir, Ihnen ein besseres Verständnis für dieses wichtige Thema zu vermitteln.

Rechtlicher Rahmen für Anwaltshonorare in Deutschland 

Das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, kurz RVG, ist sozusagen das Rückgrat der Anwaltsvergütung in Deutschland. 

Es legt fest, wie Anwälte ihre Gebühren berechnen. Ganz zentral dabei: Das RVG basiert auf zwei Hauptfaktoren. 

Der erste ist der Wert der Rechtsangelegenheit, also um wie viel es in Ihrem Fall geht

Der zweite Faktor ist die Art der Dienstleistung, die Ihr Anwalt erbringt – also, was genau er für Sie tut.

Aber das RVG ist nicht alles. Es gibt auch individuelle Vereinbarungen zwischen Ihnen und Ihrem Anwalt. 

Diese sind besonders wichtig, denn sie ermöglichen es, eine Honorarstruktur zu finden, die genau auf Ihren speziellen Fall zugeschnitten ist. 

Bei gerichtlichen Verfahren gibt es jedoch eine wichtige Regel: Die Gebühren dürfen nicht unter eine gewisse, gesetzlich festgelegte Untergrenze fallen. 

Kurz gesagt, das RVG gibt den Rahmen vor, aber innerhalb dieses Rahmens gibt es Spielraum für individuelle Absprachen.

Faktoren bei der Berechnung der Anwaltsgebühren Einfluss auf die Höhe der Anwaltsgebühren haben:

  • Der Streit- oder Gegenstandswert: Je höher der Wert, desto höher die Gebühren.

  • Art der Rechtsdienstleistung: Unterschiedliche Gebührenstrukturen für verschiedene Dienstleistungen.

  • Anzahl der Honorareinheiten: Bestimmung der Gesamtgebühr anhand einer Gebührentabelle.

  • Mehrwertsteuer und Auslagen: Anwaltshonorare sind mehrwertsteuerpflichtig und können zusätzliche Auslagen umfassen.

Alternative Honorarvereinbarungen 

Neben dem RVG können alternative Vereinbarungen getroffen werden, wie Stundensätze, Pauschalhonorare oder Erfolgshonorare. Letztere sind nur unter bestimmten Bedingungen zulässig.

Honorar für die Erstberatung 

Das Honorar für eine Erstberatung richtet sich in der Regel nach dem Zeitaufwand. Diese erste Beratung dient dazu, sich einen Überblick über Ihr Anliegen zu verschaffen. 

Hierbei geht es darum, die wesentlichen Punkte Ihres Falls zu erfassen und zu verstehen. 

Die Abrechnung erfolgt transparent und basiert auf der Zeit, die für diese erste wichtige Einschätzung Ihrer Situation aufgewendet wird. 

Kurz gesagt, das Honorar für die Erstberatung spiegelt den zeitlichen Aufwand wider, der notwendig ist, um Ihr Anliegen genau zu erfassen und die nächsten Schritte zu planen.

Abrechnung nach RVG 

Bei der Abrechnung von Anwaltsgebühren für gerichtliche Vertretungen kommt das bereits erwähnte Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) zur Anwendung. 

Dies bedeutet, dass die Höhe der Gebühren, die für die Vertretung durch einen Anwalt anfallen, sich nach dem sogenannten Gegenstandswert richtet. 

Der Gegenstandswert ist im Grunde der Wert, um den es in Ihrem Rechtsfall geht. Zum Beispiel könnte dies der Betrag einer Forderung oder der Wert einer Sache sein, über die gestritten wird.

Die Gebühren, die sich nach diesem Gegenstandswert richten, werden durch das RVG festgelegt. 

Diese gesetzlichen Vorgaben sorgen dafür, dass die Kosten für die gerichtliche Vertretung nach einem einheitlichen und transparenten System berechnet werden. 

So können Sie als Mandant klar nachvollziehen, wie sich die Gebühren für Ihren spezifischen Fall zusammensetzen.

Abrechnung per Pauschale 

Bei der Abrechnung per Pauschale wird ein fester Betrag für die anwaltlichen Dienstleistungen im Vorfeld vereinbart. 

Diese Art der Vergütung legt also schon vor Beginn der Arbeit einen festen Kostenrahmen fest. 

Das bedeutet für Sie als Mandant Klarheit und Planungssicherheit, da Sie genau wissen, welche Kosten auf Sie zukommen und es keine unerwarteten Gebühren gibt.

Erfolgshonorar für Rechtsanwälte 

Das Erfolgshonorar für Rechtsanwälte ist eine andere Form der Vergütung, bei der das Honorar davon abhängt, ob ein bestimmtes rechtliches Ziel erreicht wird. 

Das bedeutet, der Anwalt wird nur dann bezahlt, wenn der Fall erfolgreich abgeschlossen wird. Dieses Modell hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. 

Zu den Vorteilen zählt, dass Sie als Mandant nur im Erfolgsfall zahlen müssen. 

Ein Nachteil könnte sein, dass Anwälte möglicherweise nur solche Fälle annehmen, bei denen sie eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit sehen. 

In Deutschland ist das Erfolgshonorar nur unter bestimmten Bedingungen zulässig, um sicherzustellen, dass die Interessen beider Parteien – des Mandanten und des Anwalts – angemessen berücksichtigt werden.

Kostenübernahme durch die Gegenseite oder Rechtsschutzversicherung 

Bei einem Rechtsstreit besteht die Möglichkeit, dass die anfallenden Kosten entweder von der Gegenseite oder durch Ihre Rechtsschutzversicherung übernommen werden. 

Wenn Sie in einem Rechtsfall obsiegen, also gewinnen, kann es sein, dass die unterlegene Partei die Kosten für Ihren Anwalt tragen muss. 

Dies hängt jedoch von den spezifischen Umständen des Falles und den gerichtlichen Entscheidungen ab. 

Andererseits, wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, kann diese in vielen Fällen die Kosten für den Rechtsstreit übernehmen. 

Es ist wichtig, vor Beginn des Verfahrens zu klären, inwieweit Ihre Versicherung die Kosten abdeckt.

Verständnis und Verhandlung von Anwaltshonoraren in Deutschland 

Das Verständnis und die Verhandlung von Anwaltshonoraren in Deutschland sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Sie als Mandant qualitativ hochwertige Rechtsdienstleistungen zu fairen und transparenten Kosten erhalten. 

Es ist wichtig, dass Sie sich über die verschiedenen Honorarmodelle und deren Berechnungsgrundlagen im Klaren sind, damit Sie eine informierte Entscheidung treffen können. 

Dies beinhaltet auch das Verständnis für die mögliche Kostenübernahme durch die Gegenseite oder Ihre Versicherung und die Kenntnis darüber, welche Honorarvereinbarungen in Ihrem spezifischen Fall möglich und sinnvoll sind.

Honorar Rechtsanwalt – Fazit 

Das Verständnis des Honorarsystems für Rechtsanwälte in Deutschland ermöglicht Mandanten eine effektive Navigation durch dieses komplexe Thema und hilft, qualitativ hochwertige Rechtsdienstleistungen zu angemessenen Kosten zu erhalten.

Kontaktieren Sie unsere Kanzlei Herfurtner, um Ihre Situation, Ihr Anliegen und die Kosten mit einem unserer Rechtsanwälte zu besprechen.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de/


Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Wolfgang Herfurtner

Beiträge zum Thema