Investor für Innovationen finden am Beispiel Höhle der Löwen

  • 3 Minuten Lesezeit

Die Höhle der Löwen sorgt zu Beginn der 8. Staffel mal wieder für Aufsehen:  

Die Nagelfarbe „ gitti von Gründerin Jennifer Baum-Minkus brachte die Löwen ganz schön tierisch in Wallung, trotz der nur veganen Inhaltsstoffe. Alle boten mit und es entstand quasi ein Wettrennen unter den Löwen.

Ein spannender Pitch, in dessen Verlauf sich die Gründerin Jennifer Baum-Minkus für Judith Williams entschied. Williams hatte natürlich aufgrund ihrer Fachkompetenz in Sachen Kosmetik am Ende die Nase vorn. Der Deal vor der Kamera war perfekt. Doch die Freude über den Deal währte nicht lange:

Bekanntermaßen platzte der Deal später noch, wie man der Presse entnehmen kann wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Bewertung des Unternehmens. Mittlerweile fand die Gründerin offenbar ein anderes Beteiligungsunternehmen mit einer weit höheren Bewertungsakzeptanz.

Meine eigene Erfahrung:

Auch ich war mit meinem Produkt „Bügel-Clou“, einer sehr einfachen und hilfreichen Bügelhilfe aus Edelstahl, welche ich selbst erfunden habe, 2016 bei der Höhle der Löwen in der Sendung und bekam einen Deal mit Ralf Dümmel. Hiervon soll heute zwar nicht die Rede sein, aber worauf ich hinaus will ist, dass viele Deals vor der Kamera im Nachhinein leider doch platzen. 

Woran liegt das? Welche Hürden gilt es gerade bei der Bewertung eines Unternehmens, welches ein sehr vielversprechendes Produkt auf den Markt gebracht hat oder noch bringen will, zu beachten? 

Bewertung = Blick in die Kugel?

Zwar gibt es valide Bewertungsmodelle wie etwa das Ertragswertverfahren, die DCF Methode (discounted cash flow), den Entity Ansatz, den Equity Ansatz, den adjusted present value Ansatz und noch viele andere, oft ist aber wirklich die Bewertung schlussendlich ein „Blick in die Kugel“. Sowohl das Ertragswertverfahren als auch die DCF Methode erfüllen die Anforderungen, die aus theoretischer Sicht an ein für die Bewertung innovativer Unternehmen geeignetes Bewertungsverfahren gestellt werden. Die Anwendung erfordert bei beiden Methoden aber umfangreiche Datenmengen, die in der Praxis bei jungen Unternehmen aber nur schwer zugänglich sind. So gibt es etwa Probleme bei der Ableitung der notwendigen Planzahlen aus der Vergangenheit, da repräsentative Zahlen aus Vorjahren bei jungen Unternehmen fehlen und die Planungen regelmäßig den typischen Hockey-Stick-Effekt aufweisen. 

Was dem Investor in dem einen Format logisch erscheint, muss einem anderen noch lange nicht plausibel erscheinen. Entsprechend weit auseinander geht die Bewertungs-Achterbahn. Es geht manchmal zu wie auf einem Basar. 

 Ein Patentrezept für eine Bewertung gibt es nicht, aus meiner eigenen Erfahrung heraus spielen neben den eben genannten auch und besonders psychologische Faktoren, persönliche Sympathien, Begeisterung für ein Produkt, die Fähigkeit, Visionen und Zukunftspläne zu vermitteln, die Verankerung all dessen mit objektiven Kriterien etc. eine herausragende Rolle.

Wenn auch Sie vor der Entscheidung für die Hereinnahme eines Investors in Ihre Company z.B. anlässlich einer neuen Erfindung oder einer Kapitalmaßnahme stehen, sprechen Sie mich gern an, neben all den rechtlichen Notwendigkeiten für die Gesprächs- und Vertragsphase kann ich Sie auch aus meiner eigenen Erfahrung beim Finden einer fairen Bewertung unterstützen, welche Tricks die anderen drauf haben und wie Sie sich wappnen können. Natürlich spielen auch die Schutzrechte, die Sie für Ihr Produkt erwerben können oder schon besitzen, eine entscheidende Rolle. Sie sind es, die über die Monopolisierung und Monetarisierung eine objektive Ableitbarkeit von Verkaufszahlen im erreichbaren Markt ermöglichen und so ganz klar eine Argumentation stützen oder auch nicht. By the way: Auch die Meinungen anderer über die Werthaltigkeit eines Schutzrechts gehen oft sehr weit auseinander, hier gilt es fatale Fehlentscheidungen zu vermeiden, ich selbst kann hier ein Lied davon singen…

Tja, so ist das mit den Investoren halt manchmal, ganz frei nach dem Motto „drum prüfe was sich ewig windet, ob sich nicht doch ein besserer findet“…

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme und bin gespannt auf ihre Fragen zu Ihrem Vorhaben…

Ihr Christian Peitzner-Lloret



Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt und Mediator Christian Peitzner-Lloret

Beiträge zum Thema