Kryptowährung vom Anwalt erklärt: Recht, Probleme und Sicherheit

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Rechtsfragen zum Thema Kryptowährungen und dessen Risiken

Wie wird Kryptowährung definiert und welche rechtlichen Fragen ergeben sich zu diesem Thema?

Wenn man sich in die digitale Welt der Kryptowährungen begibt, stellt man schnell fest, dass sich neben den ganzen positiven Aspekten auch allgemeine Problemkreise in Bezug auf das Wirtschaften ergeben. 

Eines dieser Problemkreise bezieht sich auf die Sicherheit. Unzählige Nutzer sind sich nämlich nicht sicher, wie sie ihren Coinbestand vor Unterschlagungen, Hackerangriffen,   Verlust und Entwertung schützen können. Zudem sind sich viele nicht darüber bewusst, was bei einem Stromausfall oder Computerabsturz passiert.

Auch zu der Transparenz ergeben sich viele Fragen. Hierbei wollen viele Nutzer insbesondere wissen, wie das digitale Gegenüber im Fall von Störungen identifiziert werden kann.

Einige sorgen sich auch um die Konvertibilität und stellen sich die Frage, wie sich garantieren lässt, dass man Kryptobestände jederzeit in Fiatgeld (gesetzliche Zahlungsmittel wie €) umwandeln kann.

Überdies sollte man angesichts der Bürgerverantwortlichkeit wissen, wie sich das Verhältnis zum Staat in den Bereichen Steuern, Zahlungskontrolle oder Strafhaftung gestaltet. In vielen Fällen kommt es dazu, dass den Nutzern Geldwäsche oder Betrug vorgeworfen wird. 

Zuletzt fragen sich diejenigen, die ihre Kryptowährung investieren wollen, welche Regeln bei Spekulationsgeschäften gelten und inwieweit sie bei den Transaktionen geschützt werden.


Wie definiert sich die Kryptowährung Bitcoin und was war der Grundgedanke ihrer Entwickler?

Mit dem Bitcoin wollten dessen Entwickler seit dem Jahr 2008 einen banken- und staatsfreien Raum schaffen, in welchem die Abwicklung von Transaktionen zwischen mindestens zwei Computern möglich ist. Hierbei sollte die Sicherheit durch Protokollierung und durch kryptografische Verschlüsselungsverfahren jedes einzelnen Vorgangs in einer fortgeschriebenen Blockchain garantiert werden könnten. Mithilfe einer permanenten, durch das Peer-to-Peer-Netzwerk durchgeführten Kontrolle der Datenketten sei das nötige Vertrauen zu erreichen. 

Der materielle Gegenwert für die „Schöpfung“ von Bitcoins besteht im Einsatz von Rechenkapazität sowie im elektrischen Strom zum Betreiben des Systems.


Voraussetzungen und Risiken der Teilnahme am Transaktionsaustausch von Kryptowährungen

Sobald Sie über einen starken Rechner, Strom und die nötigen Kenntnisse verfügen, können Sie sich ohne Probleme mithilfe der Ausführung des Bitcoin-Programms in das Peer-to-Peer-Netzwerk eingliedern und sofort am Transaktionsaustausch teilnehmen. 

Leider mangelt es vielen Nutzern an einer dieser Voraussetzungen, sodass die Hilfe einer Schnittstelle für den Übergang in die Kryptowelt nötig wird. 

Zur Unterstützung dieser Personen bieten viele Firmen die Einrichtung und Verwaltung eines Kryptowallets sowie weitere Dienstleistungen an. Damit übernehmen sie die Funktionen herkömmlicher Banken als Zahlungsvermittler, die im ursprünglichen Konzept der Kryptowährungen eigentlich entfallen sollten. 

Hierbei stellt man sich jedoch neuen Problemen und Risiken, insbesondere bezüglich der Leistungsstörungen. Die typischen Fragen kommen auf. 

Wer ist der Anbieter?

Wo ist sein Sitz? 

Ist er verklagbar? 

Sind Ansprüche auf verlorene Coins vollstreckbar? 

Kann man seine erworbenen Coins jederzeit in EUR zurückverlangen?


Sicherheit und Regulierung des Kryptowährungsmarktes

Die Regulierung des Marktes der Wallet-Anbieter nimmt erst jetzt ihren Lauf. In Deutschland erfolgt die Überwachung des Kryptoverwahrgeschäfts durch die BaFin. Es ist gem. § 32 Abs. 1 KWG erlaubnispflichtig. 

Sollte man also auf einen Intermediär zur Anlage von Kryptodepots angewiesen sein, sollte man dessen Website auf ihre Seriosität untersuchen. Prüfen Sie, ob die Website über ein Impressum verfügt, ob der Firmensitz und der Geschäftsführer beziehungsweise die Geschäftsführerin angegeben sind, ob die AGBs abrufbar sind und zuletzt, ob es deutsche staatliche Lizenzen gibt. 

Noch höhere Risiken ergeben sich für Brokergeschäfte, die etwa wegen stark volatiler Wechselkurse zwischen Coins und Fiatgeld hohe Gewinne versprechen. Wenn es einer solchen Website an einem Impressum mit Angaben zu Betreiber, Sitz, Lizenz oder Vertragsbestimmungen fehlt, liegt in der Regel ein betrügerisches Angebot vor. Klagen wegen Verlusten bleiben hierbei oft erfolglos. 

Gelingt es Ihnen, Kryptogewinne in Form von Euro umzuwandeln, werden sie wie gewohnt steuerlich zu behandeln sein, vgl. § 23 EStG. Wie werden jedoch reine Coingewinne behandelt, wenn das Finanzamt die Blockchain überwacht? Hat es das Recht dazu, in die Transaktionen Einblick zu nehmen?


Brauchen Sie Hilfe bei dem sicheren Transaktionsaustausch von Kryptowährungen?

Da all die tatsächlichen und rechtlichen Fragen zu dem Thema sehr komplex und abhängig vom Einzelfall sind, sollten Sie auf die Unterstützung und Expertise eines qualifizierten Rechtsanwalts nicht verzichten. Hierzu bieten wir gerne unsere Hilfe an. Sie können sich auch, für eine Voranfrage, vertrauensvoll an uns unter der folgenden E-Mail-Adresse wenden: info@rechtsanwaltkaufmann.de.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen allgemeinen Informationszwecken und beziehen sich nicht auf die konkrete Situation einer Einzelperson oder einer juristischen Person. Es handelt sich hierbei um keine betriebswirtschaftliche, rechtliche oder steuerliche Beratung. Im konkreten Einzelfall kann dieser Artikel keine individuelle Beratung durch fachkundige Personen ersetzen.


Quellen

Foto(s): Angelehnt an: Foto von Olya Kobruseva von Pexels und pngwing


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