LG Stuttgart: Online-Casino ohne gültige Lizenz muss Spieler 13.920 Euro zurückzahlen

  • 2 Minuten Lesezeit
Online Casino zurückzahlen Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing

Das LG Stuttgart hat geurteilt, dass ein Online-Casino einem Spieler Spielverluste in Höhe von 13.920,00 Euro zuzüglich Zinsen zurückzahlen muss. Der Grund: Das Online-Casino hatte zum Zeitpunkt der betreffenden Spielaktivitäten des Klägers keine für Deutschland gültige Lizenz. Das Verfahren führte die Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing (Az. 22 O 250/23). 

Bei dem Online-Casino handelt es sich um die Aspire Global International Ltd., ein in Malta ansässiges Unternehmen. Dieses bietet über eine deutschsprachige Internetseite Online-Glücksspiele in Form von virtuellen Automatenspielen an. Der Kläger hatte dort im Zeitraum vom 07.09.2017 bis 30.10.2019 gespielt und dabei 13.920,00 Euro an Spielverlusten gemacht. 

Nach § 4 Abs. 4 Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) war Online-Glücksspiel in Deutschland bis zum 30.06.2021 weitgehend verboten, nur für Schleswig-Holstein galten Ausnahmen. Seit dem 01.07.2021 gelten gelockerte Regeln, jedoch ist das Betreiben von Online-Glücksspiel nur mit einer hierzulande gültigen Lizenz erlaubt. Das Anbieten von Online-Spielen ohne Lizenz bedeutet, dass der geschlossene Vertrag zwischen Spieler und Anbieter nichtig ist und dem Spieler die Rückzahlung aller Spielverluste zusteht (bis zu zehn Jahre rückwirkend). 

Der Anbieter betrieb zum genannten Zeitpunkt die Webseiten „hopa.com", „karamba.com" und „mrplay.com". Hier gab es unterschiedliche Online-Spiele, die Spielautomaten nachempfunden waren. Der Anbieter besaß zwar eine Lizenz der Maltesischen Glücksspielbehörde, jedoch keine Lizenz für Deutschland bzw. für das Bundesland, in dem der Kläger seinen Wohnsitz hat. 

Der Kläger gab an, dass er nicht gewusst habe, dass das Spielangebot des Betreibers zum damaligen Zeitpunkt in Deutschland illegal war. So habe er erst im Jahr 2023 durch die sozialen Medien von der Illegalität des Online-Glücksspiels erfahren. Laut der Stuttgarter Richter habe der Anbieter nicht in Betracht gezogen, Spielern aus Deutschland, die nicht in Schleswig-Holstein wohnen, den Zugang zu den Glücksspielen durch eine Registriermöglichkeit zu verwehren. 

„Wir begrüßen das verbraucherfreundliche Urteil des LG Stuttgart“, sagt Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing. „Denn die Anbieter von Online-Casinospielen umgehen seit Jahren den in Deutschland gültigen Glücksspielstaatsvertrag. Dessen Kernziele sind die Vermeidung und Bekämpfung von Glücksspielsucht, die Kanalisierung und Begrenzung des Glücksspielangebots sowie des Jugend- und Spielerschutzes. Mittlerweile haben bereits zahlreiche deutsche Gerichte im Sinne der Verbraucher geurteilt.” 

Rechtsanwalt Dreschhoff rät allen Spielern, die in den vergangenen zehn Jahren viel Geld bei einem Online-Casino verloren haben, zum Handeln. „Alle Betroffenen sollten sich rechtlich beraten lassen, ob ihnen und, wenn ja, wieviel ihnen an Rückzahlung zusteht. In der Regel bieten auf dieses Thema spezialisierte Kanzleien ein kostenloses Erstgespräch zu den Möglichkeiten und Erfolgsaussichten an. Auch wir von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing beraten Sie gern kostenfrei.“ 

Wenn Sie Geld im Online-Casino verloren haben, helfen wir Ihnen gern weiter. Melden Sie sich unter www.baumeister-rosing.de/online-casinos/ an, dann werden wir mit Ihnen Kontakt aufnehmen - schnell, unkompliziert und jederzeit vertraulich. Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing – wir machen uns für Sie stark! 


Foto(s): Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing


Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff

Beiträge zum Thema