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MayFair International AG: Betrüger "verkaufen" Fake - Aktien

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Nein, eine MayFair International AG gibt es weder in Düsseldorf noch sonstwo in Deutschland. Die Handelsregisternummer auf den Fake-Verträgen kennzeichnen eine insolvente Firma mit Sitz in Belgien und in Düsseldorf residiert lediglich eine Mietbürofirma: https://www.regus.com/de-de/germany/dusseldorf/koenigsallee-92a-1426. 

Geklaute Identität: Geht man der belgischen Handelsregisternummer nach, kommt man auf eine Firma mit begrenzter Haftung namens MAYFAIR INTERNATIONAL, welche 2003 gegründet und seit 2019 insolvent ist.

Fake-Aktien: Weder gibt es die angebotenen vorbörslichen check24 noch die klarna - Aktien. Die MayFair International AG vertritt klarna auch nicht vor einem millardenschweren(!) eventuellen Börsengang. 

Verbotswarnung -  Die BaFin-Warnmeldung vom 17.06.2021 lautet:

MayFair International AG bzw. auch Myfair International AG: Hinreichend begründeter Verdacht für fehlenden Prospekt    

Die BaFin hat den hinreichend begründeten Verdacht, dass die MayFair International AG bzw. auch Myfair International AG in Deutschland Wertpapiere in Form von vorbörslichen Aktien der Check24 GmbH ohne den erforderlichen Prospekt öffentlich anbietet.

Die MayFair International AG bzw. auch Myfair International AG hat nach eigenen Angaben ihren Hauptsitz in der Rue Brogniez 109, 1070 Anderlecht, Belgien, und eine Zweigstelle in der Königsallee 92a, 40212 Düsseldorf.

Das öffentliche Angebot von Wertpapieren ohne einen gebilligten Prospekt stellt – sofern keine Ausnahme eingreift – einen Verstoß gegen die Prospektpflicht nach Artikel 3 Absatz 1 der EU-Prospektverordnung dar.

Entgegen Artikel 3 Absatz 1 der EU-Prospektverordnung wurde für das öffentliche Angebot der MayFair International AG bzw. auch Myfair International AG kein Prospekt veröffentlicht. Anhaltspunkte für eine Ausnahme von der Prospektpflicht sind nicht ersichtlich.

In Deutschland dürfen Wertpapiere im Grundsatz – das heißt vorbehaltlich einer Prospektausnahme – nicht ohne die Veröffentlichung eines von der BaFin zuvor gebilligten Prospekts öffentlich angeboten werden. Im Rahmen einer solchen Billigung prüft die BaFin, ob der Prospekt die gesetzlich geforderten Mindestangaben enthält und ob sein Inhalt verständlich und kohärent (widerspruchsfrei) ist. Sie prüft die Prospektangaben jedoch nicht auf inhaltliche Richtigkeit. Ebenso erfolgt weder eine Überprüfung der Seriosität des Emittenten noch eine Kontrolle des Produkts. 

Bei unrichtigen oder unvollständigen Angaben im Prospekt kann eine Haftung der Prospektverantwortlichen gemäß §§ 9 bzw. 10 Wertpapierprospektgesetz (WpPG) bestehen. Gleiches gilt nach § 14 WpPG für Anbieter und Emittenten von Wertpapieren, wenn pflichtwidrig kein Prospekt veröffentlicht wurde.

Ein Verstoß gegen die Prospektpflicht stellt nach § 24 Absatz 3 Nr. 1 WpPG eine Ordnungswidrigkeit dar und kann gemäß § 24 Absatz 6 WpPG mit einer Geldbuße von bis zu 5 Millionen Euro bzw. 3 Prozent des Gesamtumsatzes des letzten Geschäftsjahres geahndet werden. Auch können Geldbußen bis zum Zweifachen des aus dem Verstoß gezogenen wirtschaftlichen Vorteils verhängt werden.

Bitte bedenken Sie, dass Investitionen in Wertpapiere immer nur auf der Grundlage der erforderlichen Informationen getätigt werden sollten.

Anmerkung: Wer betrügen will, braucht auch keine Prospekt!

Gefaket sind auch:

- die Angabe im "Vermögensverwaltervertrag", wonach die MayFair International AG ein zugelassenes Finanzdienstleistungsintitut im Sinne von § 1Abs. 1a Satz 2 Nr. 3 KWG sei,

- das LinkedIn - Profil https://de.linkedin.com/in/dr-david-abraham-5a9899210

das Foto von"Dr. David Abraham" wird auch auf anderen Seiten verwendet, wie man leicht mit google-lens ermitteln kann: 

https://stock.adobe.com/de/images/portrait-of-successful-businessman-standing-in-corner-office/294621430?hcb=1

- Gleiches gilt auch für den Fake-Berater „Aaron Steinbrecher“:

LinkedIn Profil: https://de.linkedin.com/in/aaron-steinbrecher-73189b210

weitere Bildquelle: https://www.tt-bewerbungsservice.de/bewerbung/bewerbungstipps/bewerbungsfoto.html?hcb=1

- dass es eine TÜV - Saarland geprüfte Kundenorientierung gäbe, ist auch Fake, TÜV Saarland warnt vor solchen Fake-Zertifikaten:

https://www.tuev-saar.de/zertifikate-pruefzeichen/.

Beteiligt bzw. Beihilfe an diesem Modell leistet die belgische Bank  KBC BANK (BIC KREDBEBB) Havenlaan 2 1080 in Brüssel.

Das Ganze gleicht dem Fall Euro - Zins: https://www.anwalt.de/rechtstipps/euro-zins-com-der-stockholms-berghantering-ab-zulaessiges-angebot-an-deutsche-anleger-187730.html


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Foto(s): Betrügerbande

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