Miller VC – ist das Anlagebetrug? Erfahrungen Anleger

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Viele Anleger werden Opfer der Miller VC. Oft haben die Anleger der Miller VC hohe Summen investiert. Sie haben den Versprechen der betrügerischen Broker geglaubt und erkennen nun, dass alles nur Lug und Trug war. Sie fragen sich, ob sie überhaupt eine Chance haben, ihr Geld zurückzubekommen? Die Chancen sind meist viel besser, als es sich die Trading Opfer vorstellen können. Aber wie geht das? Macht es Sinn, eine Strafanzeige zu stellen? Welche Hilfe gibt es sonst noch bei Anlagebetrug?


Unseriöse Versprechungen auf der Webseite

Lange Zeit merken die Anleger gar nicht, dass sie einem Betrug aufgesessen sind. Die Versprechen auf der Webseite klingen seriös und vertrauenswürdig. So heißt es da:

„Die Miller VC Forex Handelsplattform ist mehr als eine effektreich gestaltete Website – vielmehr teilen wir hier mit Ihnen die Werkzeuge und die Erfahrung, die es Ihnen ermöglichen, sich eine erfolgreiche finanzielle Zukunft aufzubauen.“

Welcher ahnungslose Anleger kommt darauf, dass alle Angaben frei erfunden sind und dass großes Börsentheater gespielt wird. Der Laie vermag es nicht zu erkennen, wie ihm eine perfekt aufgezogene Show vorgespielt wird. Alles sieht für den Anleger echt aus.


Wer steckt wirklich hinter der Webseite?

Da die Miller VC-Macher alles tun, um die wahren Verhältnisse zu verschleiern, dürfte es Anlegern sicher Mühe bereiten, diese Frage zu beantworten. Dies ist jedenfalls nichts Außergewöhnliches, weil die Betrüger häufig mehrere dieser Webseiten mit dem gleichen betrügerischen Geschäftsmodell betreiben. Die werden fortlaufend erstellt, schnell im Internet hochgeladen und ebenso zügig wieder offline gestellt, außerdem wird die Top-Level-Domain immer wieder geändert, um Finanzaufsichten und Strafverfolgungsbehörden zu täuschen. Doch wer betreibt Miller VC? Auf der Webseite miller-vc.com gibt es dazu keine verwertbaren Angaben. Offenbar handelt es sich um ein reines Phantasiegebilde, welches lediglich versucht, das legale Unternehmen The Miller Group zu klonen.


Zu spät kommt bei den Anlegern das große Erwachen

Die meisten Anleger werden erst dann stutzig, wenn der Broker nicht auszahlt. Da werden an die Auszahlungen Bedingungen geknüpft. Erst müssen Steuern, Gebühren oder sonst was gezahlt werden. Und wenn die bezahlt sind, gibt es trotzdem keine Auszahlungen. Warum? Weil es betrügerische Trading-Plattformen sind. Nie bestand die Absicht, das Geld wieder zurückzuzahlen. Es ist gleich in den Taschen der Betrüger gelandet.


Warnlisten zu betrügerischen Trading-Plattformen

Für die Anleger ist diese Erkenntnis ein Schock. Sie fragen sich, was sie falsch gemacht haben. Viele haben doch vorher den Namen gegoogelt und nichts gefunden. Stimmt! Lange können die betrügerischen Broker unter dem Radarschirm agieren. Denn solange alles vermeintlich gut läuft, gibt es keine Beschwerden. Das kann monatelang gut gehen. Erst wenn es die ersten Auszahlungsprobleme gibt und sich die sich die betrogenen Anleger an Anwälte oder Bewertungsplattformen wenden, tauchen Warnungen auf den schwarzen Listen für Broker auf. Zu spät, denn das Geld ist schon weg!


Was können Anleger tun?

„Viele Anleger gehen zur Polizei und stellen eine Strafanzeige. Das bringt aber kein Geld zurück. Eine Strafanzeige dient der Verfolgung und im Idealfall der Bestrafung der Täter, aber nicht zur Wiederbeschaffung des Geldes. Das ist auch schwierig und überaus komplex. Forensische Ermittlungen müssen angestellt werden. Es braucht internationale Netzwerke, denn selten hat ein Fall keinen Auslandsbezug. Wir folgen der Spur des Geldes. Früher sagte man: Geld ist nicht weg, sondern nur woanders. Heute können wir das ergänzen: Geld ist digital verfolgbar, selbst wenn es über einen Kryptoexchanger in Bitcoin eingezahlt wurde und in der Blockchain verschwunden ist“, erklärt Rechtsanwalt Jochen Resch von der Anlegerschutzkanzlei Resch Rechtsanwälte.

Resch Rechtsanwälte – Erfahrung im Anlegerschutz seit 1986


Foto(s): jochen.resch@resch-rechtsanwaelte.de

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