Neuer Betrugsfall durch die Premium Safe Ltd. & Co. Verwaltungs KG
- 3 Minuten Lesezeit
Die Premium Safe Ltd. legte in Deutschland einen Kapitalanlagefonds mit dem Namen „Premium Safe Ltd. & Co. Verwaltungs KG“ auf. Hier konnten die Anleger ein als „Hybridanleihe“ bezeichnetes Nachrangdarlehen zeichnen. Dabei wurden den Kapitalanlegern ungewöhnlich hohe Renditen versprochen. Die Seriosität dieser Aussage einmal dahingestellt, ermittelt die Staatsanwaltschaft München I bereits seit dem Jahr 2014 wegen des Verdachts eines Betrugs und durchsuchte bereits mehrere Objekte.
Das Prinzip der Kapitalanlage
Jeder Kapitalanleger, der die Verzinsung seines Kapitals anstrebt, kann zwischen verschiedenen Kapitalanlagemodellen wählen. Auf welches Anlagemodell die Wahl fällt, unterliegt dabei der freien wirtschaftlichen Entscheidung des Kapitalanlegers. Allerdings liegt die Schwierigkeit für den Kapitalanleger darin, seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden.
Was wird im Fall Premium Safe Ltd. & Co. Verwaltungs KG berichtet?
Ein Beispiel, wie es nicht laufen sollte, bietet die Premium Safe Ltd. & Co. Verwaltungs KG. Der Gründer der Premium Safe Ltd., Herr Daniel Uckermann, ließ es sich mutmaßlich auf Kosten der Anleger gutgehen. Glaubt man den Recherchen der Münchner und Südbayrischen Lokalpresse, investierte er die eingeworbenen Anlegergelder nicht in lohnenswerte Kapitalprodukte, sondern gab sie freimütig zu eigenen Zwecken aus. Laut den Presseberichten wurde auch der Sportwagen-Rennstall des Daniel Uckermann in der GT4-Rennserie von den Kapitalanlegern der Premium Safe finanziert. Dabei ist von einer Betrugssumme in Höhe von 100 Millionen Euro die Rede, zu der man Daniel Uckermann aber nicht befragen kann, da er Gerüchten zufolge derzeit unbekannten Aufenthaltsorts ist.
Was sollte man beim sogenannten Renditeversprechen beachten?
Das entscheidende Werbemittel der unseriösen Kapitalanlagen ist ein ungewöhnlich „hohes Renditeversprechen ohne Risiko“. Dabei weiß jeder Unternehmer, dass es Unternehmertum ohne persönliches Risiko nicht gibt. Wer aber als Anbieter eines Geschäftsmodells nicht beabsichtigt, eine ernsthafte Kapitalverzinsung für den Anleger zu erreichen, der braucht sich um die Grenzen, die ihm der Markt auferlegt, nicht weiter zu scheren. Deshalb stimmen fast alle unseriösen Kapitalanlageprodukte in dem Merkmal des unrealistischen und hohen Renditeversprechens überein. Somit bildet das Renditeversprechen das entscheidende Prüfkriterium, um ein seriöses vom unseriösen Angebot zu unterscheiden. Bei einer Kapitalanlage gilt die uralte Regel: je höher die Renditeerwartung, desto höher das Risiko des Totalverlusts. Eine hohe Rendite ohne Risiko kann es nicht geben. Beim Angebot der Premium Safe Ltd. & Co. Verwaltungs KG war von sagenhaften Renditen die Rede. In dem auf Hochglanz polierten Prospekt der Premium Safe Ltd. & Co. Verwaltungs KG war die Rede von einem Kapitalschutz zu 105 %. Hier müsste der Anleger stutzig werden, denn hohe Sicherheit und hohe Rendite schließen sich gegenseitig aus.
Was passiert, wenn ich Opfer eines Kapitalanlagebetrugs geworden bin?
Erweist sich ein Kapitalanlagenmodell als unseriös, gerät ein Unternehmern früher oder später in die Schieflage. Bereits Mitte 2015 stellte die Premium Safe Ltd. & Co. Verwaltungs KG urplötzlich die Kommunikation mit ihren Anlegern und die Zahlungen ein. Weder die Geschäftsführung noch das Sekretariat war für die Kapitalanleger erreichbar. Erst im September 2015 meldete sich eine unbekannte Person per E-Mail bei den mutmaßlich Geschädigten als „Geschäftsleitung“ und beantwortete etwaige Fragen mehr schlecht als recht. Dabei wurde den Anlegern mitgeteilt, dass die Gelder zwar noch da sein, aber aufgrund der Vertragsgestaltung nicht ausgezahlt werden könnten.
Was ist den geschädigten Anlegern zu raten?
Der geschädigte Anleger ist gut beraten, sich erst die erforderlichen Informationen zu beschaffen. Eine Hauptinformationsquelle ist die staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakte. Dabei kann über eine in Kapitalanlagebetrugsfällen spezialisierte Kanzlei Akteneinsicht in dieser Akte beantragt werden. Erst ihre Auswertung ergibt die Marschroute für die folgenden Schritte.
Artikel teilen: