Online-Banking-Betrug ⚠️ Was tun im Ernstfall?

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Da immer mehr Kunden über das Internet Bankgeschäfte tätigen, ist die Anzahl der Online-Banking Betrugsfälle in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Betrugsmaschen, auf deren Basis der Online-Banking Betrug stattfindet.

In unserem Beitrag gehen wir näher auf die unterschiedlichen Arten des Online-Banking Betrugs ein, vom Phishing über Kontoeröffnungsbetrug bis zu Überweisungen. Zudem beantworten wir die Frage, wer den Schaden bei Online-Banking Betrug ersetzt und wie Sie sich am besten im Schadenfall verhalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt immer wieder neue Betrugsmaschen in der Sparte Online-Banking

  • Zu den häufigsten Betrugsmaschen zählen neben dem Kreditkartenbetrug auch Phishing und Kontoeröffnungsbetrug 

  • Meistens muss die Bank den durch Online-Banking Betrug entstandenen Schaden ersetzen

  • Sie sollten einen Rechtsanwalt in Anspruch nehmen, falls das Kreditinstitut keine Haftung übernehmen möchte

Welche Varianten gibt es beim Online-Banking Betrug?

Mittlerweile existieren leider mehrere Varianten, wenn es um Betrug beim Online-Banking geht. Oft informiert die Bank über Betrugsfälle, damit sich die Kunden zukünftig schützen können. Auf die häufigsten Betrugsmaschen im Bereich Online-Banking möchten wir näher eingehen.

Phishing

Die größte Zunahme von Betrugsfällen ist beim sogenannten Phishing festzustellen. In diesem Fall nutzen die Betrüger einen von mehreren Kommunikationswegen, insbesondere:

  • E-Mail

  • SMS

  • WhatsApp und andere Nachrichtendienste

Die Betrugsmasche Phishing läuft im Bereich Online-Banking fast immer nach dem gleichen Muster ab. Zunächst versenden die Betrüger zum Beispiel eine E-Mail, in der ein Link enthalten ist. Klicken Sie als Opfer auf diesen Link, gelangen Sie auf eine gefälschte Webseite.

Geben Sie nun auf dieser Internetseite unter einem in der E-Mail genannten Grund Ihre Kontodaten ein, können die Täter diese anschließend zum Missbrauch verwenden. Typische Verwendungszwecke in solchen Mails sind zum Beispiel eine notwendige Legitimation oder eine Umstellung seitens der Bank hinsichtlich der Authentifizierungsmethode.

Kontoeröffnungsbetrug beim Online-Banking

Eine zweite Betrugsmasche im Zusammenhang mit dem Online-Banking ist der sogenannte Kontoeröffnungsbetrug. In dem Fall nutzen die Täter entweder gestohlene oder gefälschte Ausweispapiere, mittels derer sie ein Bankkonto eröffnen. Anschließend kommen mehrere Praktiken infrage.

So reichen die Täter zum Beispiel zahlreiche Lastschriften ein, die keine echte Grundlage haben. Bis die Bank des Zahlenden diese Lastschriften zurückbuchen kann, haben die Täter das Konto meistens bereits leer geräumt.

Überweisungsbetrug beim Online-Banking

Überweisungsbetrug: wer haftet? Diese Frage stellen sich betroffene Kunden, die im Zusammenhang mit einer Überweisung Betugsopfer geworden sind. Die gute Nachricht ist, dass Täter diese Methode nicht mehr allzu oft nutzen. Das liegt daran, dass Bankkunden immer seltener mit beleghafte Unterweisungen arbeiten.

Beim klassischen Überweisungsbetrug fälschen die Betrüger zum Beispiel die Unterschrift auf dem Beleg, sodass das Geld auf dem Konto der Betrüger landet. In solchen Fällen muss die Bank fast immer Schadenersatz leisten, weil sie zur Prüfung der Unterschrift und beleghafte Überweisungen im Allgemeinen verpflichtet ist. Aber auch andere Varianten beim Überweisungsbetrug kommen noch hin und wieder vor.

Wer haftet für den entstandenen Schaden beim Online-Banking Betrug?

In der überwiegenden Mehrheit aller Fälle von Online-Banking Betrug sind die kontoführenden Kreditinstitute in der Haftung. Da die Täter selten ausfindig gemacht werden können, muss die Bank in der Regel den entstandenen Schaden regulieren. Das gilt für die weitaus meisten Betrugsmaschen, die Täter heutzutage anwenden.

Die rechtliche Grundlage ist, dass die Transaktion ohne Ihr Einverständnis und damit unberechtigt seitens der Betrüger durchgeführt wurde. Die Banken können die Schadensregulierung nur dann verweigern, wenn sie ihnen grobe Fahrlässigkeit nachweisen können. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn Sie auf einer sehr offensichtlich gefälschten Webseite Ihre Kontodaten leichtfertig eingegeben haben.

Wie verhalte ich mich beim Online-Banking Betrug?

Falls Sie Opfer eines Online-Banking Betrugs geworden sind, sollten Sie möglichst zeitig einige Maßnahmen ergreifen. Das gilt teilweise auch schon bei einem Betrugsverdacht, ohne dass bereits ein nachweisbarer Schaden entstanden ist. Empfehlenswerte Vorgehensweisen beim Online-Banking Betrug sind:

  • Informieren Sie das kontoführende Kreditinstitut

  • Lassen Sie Ihr Konto mit allen zugehörigen Karten sperren

  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei

  • Fertigen Sie zu Beweiszwecken ein Gedächtnisprotokoll an

  • Bewahren Sie betrügerische E-Mails, SMS und die Adresse gefälschter Webseiten auf

Durch diese Maßnahmen können Sie den bereits entstandenen Schaden zwar nicht verhindern, aber zumindest manchmal weitere (Folge-)Schäden vermeiden. Einen echten Schutz vor dem Online-Banking Betrug bietet vor allem, wenn Sie nicht auf Links in E-Mails bzw. SMS klicken sowie sehr achtsam beim Aufrufen von Webseiten sind.

Nutzen Sie das telefonische Erstgespräch bei CDR-Legal

Wenn Sie Betrugsopfer im Bereich Online-Banking geworden sind und die Bank den Schaden nicht übernehmen möchte, sollten Sie sich an eine Anwaltskanzlei wie CDR-Legal wenden. Die Kanzlei hat sich auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert, worunter auch das Online-Banking fällt. 

Im ersten Schritt führen Sie mit der Kanzlei CDR-Legal ein kostenfreies, telefonisches Erstgespräch. Darin können Sie Ihren Fall schildern und die Kanzlei gibt oftmals schon Tipps, was Sie tun können. Im Streitfall vertritt CDR-Legal Sie gegenüber Ihrer Bank, damit Sie den entstandenen Schaden nicht tragen müssen.

Foto(s): 376234991 © elenabsl, https://stock.adobe.com/

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