Online-Casinos - Wie Sie sich Ihre Verluste zurückholen können

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Online-Glücksspiele sind grundsätzlich nach deutschem Recht verboten. Nur ganz wenige Fälle bilden hier eine Ausnahme. Nichtsdestotrotz stellen viele Seitenbetreiberinnen und Betreiber von Online-Casinos die Glücksspiele ihren Kundinnen beziehungsweise Kunden weiterhin online zur Verfügung. Doch was soll man tun, wenn man durch diese illegalen Online-Casinos große Mengen an Geld verliert? Ist es möglich das Geld zurückzufordern?  


Duldung der Online-Glücksspiele trotz Verbot

Nach § 4 Abs. 4 im Glücksspielstaatsvertrag sind Online-Casinos in Deutschland gesetzlich untersagt. Dieses Verbot öffentlicher Glücksspiele ist zudem in § 284 StGB geregelt. Eine Ausnahme stellen hierbei behördlich genehmigte Glücksspiele dar. Zu den Ausnahmen zählen unter anderem auch staatliche Sportwetten oder Lotterien. Des Weiteren handelt es sich bei dem Glücksspielrecht um eine Sache der Bundesländer. Aus diesem Grund sind Online-Glücksspiel in Schleswig-Holstein bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen gestattet. 

Trotz der Tatsache, dass solche Online-Casinos in den meisten Fällen illegal sind, verdienen die Betreiberinnen und Betreiber Jahr für Jahr jede Menge Geld. Dies ist vor allem damit zu begründen, dass die zuständigen Behörden die Online-Glücksspiele dulden. Die Betreiberinnen und Betreiber dürfen die Online-Casinos also den Kunden zur Verfügung stellen, wenn sie sich an rechtliche Vorgaben halten. Schon im Sommer 2021 sollen solche Glücksspiele nämlich ohnehin in ganz Deutschland unter den bereits geltenden Duldungsregelungen zugelassen werden.


Fallbeispiel Gießen

Noch wurden die Online-Casinos jedoch nicht legalisiert. In einem aktuellen Urteil des Landgerichts in Gießen wird die Möglichkeit aufgezeigt, die Verluste aufgrund der Illegalität solcher Spiele von den Betreiberinnen und Betreibern zurückzufordern.

Bei diesem Verfahren sprach das Gericht einem Spieler ein Rückerstattungsanspruch der verlorenen Einsätze in Höhe von 12.000 Euro zu, da es nach gerichtlicher Auffassung an einem Rechtsgrund fehlte. Aufgrund der Illegalität dieses Online-Glücksspiels sei hier nämlich von einem nichtigen Vertrag zwischen Anbieter und Spieler zu sprechen. Dadurch sind die Spielerinnen und Spieler dazu berechtigt, ihr verlorenes Geld zurückzufordern.

Weder im Ausland erworbene Glücksspiel-Lizenzen, noch die gängige Duldung illegaler Online-Casinos durch die Behörden rechtfertigen die Beklagten in solchen Fällen. 

Das Gericht streitet die Auffassung der Betreiber, dass das deutschlandweite Verbot im Sinne des Unionsrechts gegen die Niederlassungsfreiheit für Unternehmen verstoße, ab.


Immer mehr Spieler haben in den Verfahren Erfolg

Das Urteil des Gießener Landgerichts ist nur eines von vielen Fällen. Es gelingt Spielern immer häufiger, das verlorene Geld erfolgreich zurückzuerlangen. Mittlerweile vermeiden viele Glücksspielfirmen sogar solche Urteile und einigen sich mit den Klägerinnen oder Klägern auf eine vollständige oder teilweise Rückerstattung der Einsätze. 


Suchen Sie Hilfe bei der Rückerstattung der Verluste?

Auch wenn dies auf den ersten Blick relativ einfach erscheint, steht es in der Praxis mit ganz vielen Konflikten in Verbindung. Diese können oftmals nur mithilfe eines qualifizierten Rechtsanwalts überwunden werden. Sie sollten also im Falle eines Rückforderungsanspruchs nicht auf die Hilfe eines solchen Fachanwalts verzichten, gemeinsam mit ihm gegen den Online-Casino Betreiber vorgehen und Ihr verlorenes Geld zurückfordern. Herr Rechtsanwalt Kaufmann prüft gerne Ihren Fall und zeigt Ihnen die Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen. Kontaktieren Sie uns, wir helfen gerne weiter.


Quellen

 

Foto(s): Naim Benjelloun von Pexels


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