Phishing-Opfer: Bankkonto leer?

  • 3 Minuten Lesezeit

Sie sind auf eine Phishing-Attacke hereingefallen und nun hat man Ihr Konto leergeräumt? Ihre Bank weigert sich zurückzuzahlen?

Erfahren Sie hier, was Sie tun können. 

Phishing-Methoden – Nehmen Sie sich in Acht


Vorsicht vor verdächtigen Links: 

Oft versuchen Betrüger durch Phishing-E-Mails oder SMS, die von scheinbar legitimen Absendern kommen, Sie dazu zu bringen, auf Links zu klicken und persönliche Konto-Informationen preiszugeben. Ein Klick kann bereits ausreichen, um Kriminellen Zugriff auf Ihre Konten zu ermöglichen. Seien Sie wachsam und misstrauisch gegenüber solchen Nachrichten.


Manipulierte Web-Seiten: 

Betrüger können Links in Nachrichten einbetten, die angeblich zu Ihrer Bank führen, aber tatsächlich auf nachgemachte Websites umleiten. Geben Sie die Adresse Ihrer Bank immer manuell in Ihren Browser ein oder überprüfen Sie die Sicherheitsmerkmale der Website, wie die „https://“-Kennung und das Schloss-Symbol in der Browserzeile, um sich zu vergewissern, dass Sie sich auf der echten Seite befinden.

Zugriffsversuche durch Hacker:

Hacker suchen ständig nach Wegen, um an sensible Daten im Internet zu gelangen. Schützen Sie sich durch die Installation und regelmäßige Aktualisierung einer Antivirensoftware auf all Ihren Geräten. Vermeiden Sie es, Passwörter oder Zugangsdaten zu speichern, besonders da Schadsoftware häufig per E-Mail verbreitet wird.

Gefälschte Sicherheitszertifikate:

Eine Taktik von Betrügern ist das Einbetten gefälschter Sicherheitszertifikate als Bilder auf Websites, die nicht interaktiv sind. Um die Legitimität einer Website zu überprüfen, versuchen Sie, das Zertifikat oder Siegel anzuklicken.

Vorgetäuschte Anrufe von Bankmitarbeitern: 

Eine verbreitete Masche ist der Versuch, sich am Telefon als Mitarbeiter Ihrer Bank auszugeben und nach Ihren Zugangsdaten zu fragen, oft unter dem Vorwand angeblicher Sicherheitsprobleme. Beachten Sie, dass echte Banken niemals solche sensiblen Informationen telefonisch erfragen würden. Bei Unsicherheit kontaktieren Sie direkt Ihre Bank, um den Vorfall zu melden. Beachten Sie, dass sogar möglich ist, dass die Telefonnummer Ihrer Bank von den Betrügern angezeigt wird.


Das Ziel der Betrüger


Mit dem zunehmenden Umzug der Bankgeschäfte ins Internet und der steigenden Anzahl an Nutzern, die ihre Finanzangelegenheiten online verwalten, nimmt auch die Zahl der Betrugsversuche zu. Phishing-Attacken, bei denen Kriminelle versuchen, sensible Informationen wie Passwörter, Login-Daten oder Transaktionsnummern (TANs) zu erbeuten, gehören zu den verbreitetsten Methoden. Diese Angriffe zielen darauf ab, den Bankkunden auf folgende Weisen zu schaden:


Diebstahl von Geldmitteln: Das primäre Ziel von Phishing ist es oft, direkten finanziellen Schaden anzurichten. Indem Angreifer Zugang zu sensiblen Daten erlangen, können sie unbefugte Überweisungen tätigen und Geldmittel entweder auf eigene Konten oder auf Konten von Mittätern überweisen.

Beteiligung an Geldwäsche: Geldwäsche stellt eine ernsthafte kriminelle Handlung dar, die unbedingt zur Anzeige gebracht werden sollte. Im schlimmsten Fall könnten Sie unfreiwillig als sogenannter Finanzagent in die Machenschaften hineingezogen werden, was die Notwendigkeit unterstreicht, rechtlichen Beistand in Anspruch zu nehmen.

Identitätsdiebstahl: Eine weitere wachsende Bedrohung ist der Diebstahl persönlicher Identitäten. Hierbei nutzen die Täter gestohlene Informationen, um in Ihrem Namen Käufe zu tätigen oder neue Kreditkarten zu beantragen. Dies stellt eine strafbare Handlung dar und sollte angezeigt werden. Die Aufklärung solcher Fälle kann sich als schwierig und langwierig erweisen, besonders wenn es darum geht zu beweisen, dass Sie nicht derjenige waren, der die betrügerischen Transaktionen veranlasst hat.


Auf Phishing reingefallen – Was ist zu tun?


KEINE PANIK - HOLEN SIE RECHTLICHEN RAT EIN

1. Bewahren Sie die Ruhe und handeln Sie bedacht.

2. Benachrichtigen Sie sofort Ihre Bank über das Geschehen und veranlassen Sie die Sperrung Ihres Kontos und Ihrer Karten.

3. Kontaktieren Sie mich für eine rechtliche Einschätzung. 

Eine Rückforderung Ihres Geldes direkt vom Täter ist möglich, gestaltet sich aber oft schwierig. Die Schwierigkeit, die Schuldigen aufgrund von Mittelsmännern, Überweisungen auf ausländische Konten und dem Missbrauch gestohlener Identitäten zu verfolgen, macht die Wiederbeschaffung des Geldes kompliziert. D

  1. Schadenersatzforderungen an Banken stellen - der zuverlässigere Ansatz 
  2. Laut Gesetz ist Ihre Bank verpflichtet, Ihnen den entstandenen Schaden vollständig zu erstatten, sofern der Schaden auf eine nicht von Ihnen veranlasste oder autorisierte Überweisung zurückzuführen ist. 
  3. Fahrlässigkeitsvorwurf entkräften. Häufig versuchen Banken, sich der Haftung zu entziehen, indem sie Kunden beschuldigen, ihre Daten durch grob fahrlässiges Verhalten nicht ausreichend geschützt zu haben. Jedoch liegt die Beweislast für solch einen Vorwurf bei der Bank.

Senden Sie mir eine Nachricht mit folgenden Angaben: 


  • Name der Bank
  • Was ist genau passiert? 
  • Wie hoch ist der Schaden?
  • Sind Sie Rechtsschutzversichert?



Foto(s): Pixabay

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