Risiko illegaler Online-Glücksspiele: Wie Sie sich vor Strafbarkeit schützen können

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Online-Glücksspiele erfreuen sich großer Beliebtheit, doch nicht alle sind legal. Um sich vor Strafbarkeit zu schützen, ist es wichtig zu wissen, welche Glücksspiele erlaubt sind und woran man illegale Angebote im Internet erkennt. Denn schon die Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. In diesem Blogartikel erhalten Sie wichtige Handlungsempfehlungen von einem Fachanwalt für Strafrecht, um sich vor solchen Risiken zu schützen.

1. Einleitung - Was sind Online-Glücksspiele?

Online-Glücksspiele sind in der heutigen digitalen Welt weit verbreitet und haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Bei Online-Glücksspielen handelt es sich um Spiele, die über das Internet gespielt werden und bei denen Spielerinnen und Spieler um Geld oder andere Preise spielen können. Online-Glücksspiele sind legal, wenn sie von Anbietern stammen, die eine deutsche Glücksspiellizenz besitzen. Allerdings gibt es auch viele illegale Glücksspielanbieter im Internet, die ganz ohne oder zumindest ohne inländische Lizenz operieren und somit gegen deutsches Recht verstoßen.

2. Welche Online-Glücksspiele sind legal?

Bei der Teilnahme an Online-Glücksspielen kommt es vor allem darauf an, welche Spiele in Deutschland legal sind. Zu den legalen Spielen zählen unter anderem Sportwetten, Lotterien und Spielautomaten mit einer behördlichen Erlaubnis. Diese Spiele werden von staatlich lizenzierten Anbietern angeboten und unterliegen strengen Vorschriften zum Schutz der Spieler. Illegal sind hingegen Glücksspiele wie Poker, Roulette oder Blackjack ohne behördliche Genehmigung. Auch ausländische Online-Casinos, die ihre Dienste in Deutschland anbieten, verstoßen gegen das deutsche Glücksspielrecht und sind somit illegal, wenn sie keine deutsche Lizenz besitzen. Um sich vor strafrechtlicher Verfolgung zu schützen empfiehlt es sich, den Anbieter vorher sorgfältig zu prüfen. Die Lizenzpflicht für Veranstalter dient als Überwachung und soll dazu beitragen, die Gefahren von Glücksspiel zu minimieren und Spielsüchtigen zum Beispiel durch Spielersperren zu helfen.

3. Woran erkenne ich illegale Glücksspiele im Internet?

Doch wie erkennt man illegale Glücksspiele im Internet? Ein fehlendes Impressum oder die Nutzung von Zahlungsmethoden, die den Geldtransfer anonymisieren, können auf ein illegales Angebot hinweisen. Aber auch unrealistisch hohe Gewinnchancen oder monatliche Auszahlungslimits unterhalb des Gesamtgewinns können Anhaltspunkte für ein unseriöses Angebot sein. Eine genaue Prüfung des Anbieters und dessen Angebots helfen, sich vor illegalen Online-Glücksspielen und somit auch vor einer eigenen Strafbarkeit bei Teilnahme an diesen zu schützen. Zweifelsfrei identifizieren können Sie die lizenzierten Anbieter auf der sogenannten Whitelist unter https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/erlaubnisfaehigesgluecksspiel/whitelist. Hier sind alle online- und offline-Angebote mit deutschen Lizenzen aufgelistet. Veranstalter, die sich dort nicht wiederfinden, sind illegal.
 Übrigens: Einige Anbieter werben mit „EU-Lizenzen“. Eine offizielle Lizenz der europäischen Union gibt es jedoch nicht. In Deutschland werden ausschließlich die deutschen Lizenzen anerkannt.

4. Welche strafrechtlichen Konsequenzen drohen bei Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen?

Wer sich auf solche Angebote einlässt, kann mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Hierbei handelt es sich insbesondere um das Vergehen der Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel nach § 285 StGB. Dieses kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder einer Geldstrafe geahndet werden. Es ist daher ratsam, sich vorab genau über die Legalität eines Angebots zu informieren und im Zweifelsfall lieber die Finger davon zu lassen.

5. Handlungsempfehlungen vom Fachanwalt für Strafrecht

Im Falle einer Strafanzeige wegen Teilnahme an illegalen Online-Glücksspielen ist es ratsam, sich umgehend an einen Fachanwalt für Strafrecht zu wenden. Dieser kann Ihnen konkrete Handlungsempfehlungen geben und Sie bei der Verteidigung Ihrer Rechte unterstützen. Er kann beispielsweise prüfen, ob die Vorwürfe gegen Sie begründet sind, Akteneinsicht nehmen und das weitere Verfahren mit Ihnen besprechen. Die beste Strategie hängt jedoch immer vom Einzelfall ab. Daher ist es wichtig, dass Sie sich frühzeitig professionelle Unterstützung holen und individuell beraten lassen, um den bestmöglichen Ausgang Ihres Verfahrens zu erreichen.


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