rs systems+ GmbH muss Einlagengeschäft auf Anordnung der BaFin einstellen

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Es hat was von einem Deja-vu-Erlebnis: Die BaFin hat mit Anordnung vom 10. Januar 2023 der rs systems+ GmbH mit Sitz in Eichigt die Einstellung ihres unerlaubt betriebenen Einlagengeschäfts aufgetragen. Die gleiche Anordnung ging auch an Rene Schindler, Alleingesellschafter der Gesellschaft und nach Angaben der BaFin auch deren faktischer Geschäftsführer.

Diese Anordnung hat es in ähnlicher Form schon am 25. November 2021 gegeben. Damals hatte die BaFin der bc connect GmbH die Einstellung und Abwicklung ihres unerlaubt betriebenen Einlagengeschäfts aufgegeben. Geschäftsführer der bc connect GmbH war zu diesem Zeitpunkt Rene Schindler.

Nun scheint sich ähnliches zu wiederholen. Wie die BaFin mitteilte, habe die rs systems+ GmbH die von der bc connect GmbH ohne Erlaubnis betriebenen Einlagengeschäfte weitergeführt und unbedingt rückzahlbare Anlegergelder angenommen. Dabei verfüge auch die rs systems+ GmbH nicht über die notwendige Erlaubnis für dieses Einlagengeschäft. Daher müsse sie ihr unerlaubt betriebenes Einlagengeschäft sofort einstellen.

Die bc connect GmbH befindet sich inzwischen im Insolvenzverfahren. Ob die rs systems+ GmbH den Anlegern ihre Gelder zurückzahlen kann, ist ungewiss.

Beunruhigend dürfte für die Anleger die Mitteilung der Polizeidirektion Zwickau über umfangreiche Durchsuchungen bei 17 Beschuldigten in neun Bundesländern wegen des Verdachts des Betrugs im besonders schweren Fall und unerlaubten Betreibens von Bankgeschäften sein. Bei der Razzia sind demnach mehr als 230 Polizisten zum Einsatz gekommen sein. Örtlicher Schwerpunkt der Durchsuchungen war nach Angaben der Polizei Eichigt in Sachsen und Halle in Sachsen-Anhalt.

Nach einem unbestätigten Bericht von Sächsische.de, richten sich die Ermittlungen gegen die in Eichigt ansässigen Firmen bc connect GmbH und rs systems+ GmbH sowie eine Unternehmensberatung in Halle.

Wie die Polizeidirektion weiter mitteilte, konnten bei den Durchsuchungen umfangreiche Unterlagen sowie eine hohe Menge an Bargeld und Wertgegenständen sichergestellt werden. Außerdem seien fünf Haftbefehle vollstreckt worden.

Anlass für die Durchsuchungen ist nach Angaben der Polizeidirektion Zwickau, dass die Beschuldigten aufgrund konkreter Anhaltspunkte im Verdacht stehen, spätestens ab November 2021 ein Schneeballsystem mit verschiedenen Geldanlagen betrieben und dabei die Geldgeber über die Rückzahlung mit erheblichen Gewinnen getäuscht zu haben.

„Um ihr investiertes Geld zu retten, sollten die Anleger frühzeitig ihre rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Dazu kann auch die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen gehören“, sagt Rechtsanwalt Dr. Ingo Gasser.

Mehr Informationen: https://www.ingogasser.de/bank-und-kapitalmarktrecht/


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