THC - Wie lange ist Kiffen denn nun nachweisbar ?
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Nachweisbarkeit von THC/THC-COOH
Wie lange THC und sein unwirksames Abbauprodukt THC-COOH (THC-Carbonsäure) nachweisbar sind, hängt unter anderem davon ab, wie viel und wie häufig jemand Cannabis konsumiert. Es gibt grobe Richtwerte, an denen man sich orientieren kann. Im Einzelfall kann die Dauer der Nachweisbarkeit aber deutlich davon abweichen.
Wird Cannabis geraucht oder inhaliert, gelangt THC fast sofort ins Blut und erreicht innerhalb weniger Minuten seine maximale Konzentration. Danach fällt die Konzentration stark ab und reduziert sich deutlich innerhalb von 45 bis 60 Minuten. Im Speichel ist daher THC oder THC-COOH nur innerhalb von weniger als 24 Stunden nachweisbar (unabhängig von der Konsumhäufigkeit).
Das sieht im Blut anders aus. Bei einmaligem Konsum dürfte THC 6 bis 24 Stunden und THC-COOH noch 2 bis 3 Tage im Blut (oder Urin) nachweisbar sein. Bei gelegentlichem, sporadischem Cannabiskonsum mit Konsumpausen von wenigen Tagen liegt die Nachweismöglichkeit für THC schon bei mehr als 24 Stunden (für THC-COOH im Urin bei 2-4 Tagen). Allerdings ist realistisch nur für etwa sechs Stunden mit Konzentrationen zu rechnen, die über dem derzeit im Straßenverkehr geltenden "THC-Grenzwert" von 1,0 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum (1 ng/ml) liegen und dieser soll ja zukünftig auf 3,5 ng angehoben werden.
Bei regelmäßigem Konsum wird THC aber im Gewebe gespeichert und durch die langsame Rückverteilung ins Blut kann es mitunter Tage dauern, bis der 1,0 ng Wert (Achtung: möglicherweise in Veränderung s.o.) unterschritten wird. Im Blut ist daher das THC-COOH über mehrere Tage im Urin je nach Konsumverhalten sogar teilweise bis zu mehreren Wochen nachweisbar.
Nachweis von THC durch die Behörden
Wird man nach vorangegangenem Cannabiskonsum im Straßenverkehr von der Polizei angehalten, wird zunächst regelmäßig ein sog. "Leistungsbild" erstellt: Sind bspw. gerötete Augen oder erweiterte Pupillen feststelbar ? Gibt es konkrete Ausfallerscheinungen wie u.a. Schlangenlinienfahren, verwaschene Sprache, Torkeln oder sonstige Benommenheit? Hat der Fahrer einen schweren Fahrfehler begangen oder gar einen Unfall herbeigeführt ?
Das THC bzw. das Abbauprodukt THC-COOH kann dann mit einem Schnelltest im Speichel, Schweiß oder Urin nachgewiesen werden. Bei Polizeikontrollen wird häufig eine Urinprobe genommen. Achtung: Das ist wie das Pusten nur ein freiwilliger Vortest - daher müssen Sie zustimmen und gut überlegen, ob das hilfreich ist..und wie lange die THC und seine Abbauprodukte nachweisbar wurde ja oben bereits dargestellt... Wichtig zu wissen: Ein Urintest kann immer nur einen Hinweis (keinen Nachweis) auf einen aktuellen Cannabiskonsum geben, da das Abbauprodukt selbst keine Wirkung hat.
Eine Blutentnahme wird regelmäßig dann durchgeführt, wenn der Vortest positiv ist oder der Verkehrsteilnehmer die Vorprobe verweigert und der (sichere) Verdacht auf Cannabiskonsum besteht. Der durchführende Arzt dokumentiert dann die Hinweise auf den Cannabiskonsum sowie mögliche Ausfallerscheinungen; ähnlich wie in den Alkoholfällen. Nur der Nachweis des Wirkstoffs THC im Blutserum durch Auswertung in spezialisierten Laboren gilt nach ganz überwiegender Meinung als gerichtsfestes Beweismittel.
Fazit:
Gerade bei regelmäßigem Cannabis Konsum sollte man sein Verkehrsverhalten anpassen und die Langzeitwirkung- und Nachweisbarkeit im Blut nicht unterschätzen. Im Zweifel lieber das Fahrzeug stehen lassen und den Führerschein behalten.
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