Verbraucherschutz warnt vor „Hot Chip Challenge“

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Der Verbraucherschutz sieht die

Verbraucherschützer beobachten momentan einen gefährlichen Trend unter jungen Konsumenten: die „Hot Chip Challenge“. In drei Bundesländern ist der Kauf des extrem scharfen Tortilla-Chips nun auch für volljährige Personen verboten. Um was geht es genau bei der „Hot Chip Challenge“?

Der höllisch scharfe Tortilla-Chip stammt vom tschechischen Unternehmen „Hot Chip“. Dieses rief auch die „Hot Chip Challenge“ ins Leben. Hierbei ermutigt die Firma auf ihrer Website vorwiegend junge Verbraucher, einen Tortilla-Chip zu verzehren. Das Fatale daran: Der Chip ist mit einem Gewürz aus der schärfsten Chilischote der Welt namens Carolina Reaper ummantelt. Wer ein Video auf den sozialen Medien hochlädt, wie er den Chip isst, und zusätzlich noch Freunde dazu animiert, hat die Möglichkeit, ein iPhone zu gewinnen.

Ein einzelner drei Gramm schwerer Chip kostet den Verbraucher rund zehn Euro. Damit ist er alles andere als ein Schnäppchen. Der Kauf ist außerdem erst ab achtzehn Jahren erlaubt. Dennoch verschaffen sich viele minderjährige Verbraucher Zugang zu dem Produkt und nehmen an der „Hot Chip Challenge“ teil.

Allerdings enthält dieses Nahrungsmittel bis zu 2,2 Millionen Scoville und birgt daher ernsthafte gesundheitliche Gefahren für die Konsumenten. Scoville ist die Einheit zur Messung des Schärfegrads. Zum Vergleich: Die handelsübliche Tabasco-Soße enthält bis zu 5.000 Scoville. Verantwortlich für die Schärfe ist das in Chilischoten enthaltene Capsaicin. Besonders Kinder reagieren teils schwerwiegend auf scharfe Lebensmittel, so das Bundesinstitut für Risiko-Bewertung (BfR). Das macht gerade für minderjährige Verbraucher die „Hot Chip Challenge“ zur Gefahr.

Der Hersteller selbst gibt auf seiner Website an, die „Hot Chip Challenge“ sei für Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie Personen mit Magenproblemen ungeeignet. Als Nebenwirkungen beim Konsum des Chips nennt das Unternehmen verschwommenes Sehen, Atemprobleme sowie Schweißausbrüche. Diese seien aber „ganz normal“ und vergleichbar mit dem Verzehr eines Chili-Gerichts. Klingt erst mal harmlos.

Allerdings starb Medienberichten zufolge ein vierzehn Jahre alter Schüler in Amerika an den Folgen der „Hot Chip Challenge“. Auch in Deutschland gab es bereits zahlreiche Notarzteinsätze an Schulen aufgrund der Mutprobe, den scharfen Tortilla-Chip zu essen. Die Kinder klagten unter anderem über starke Bauchkrämpfe, Kreislaufprobleme und Atemnot.

Da der Capsaicin-Gehalt im Chip teilweise erheblich schwankt, haben Händler nun einzelne Chargen Anfang November zurückgerufen. Schließlich sind so die Risiken schwer abschätzbar, weil die Nebenwirkungen von der Aufnahme des Capsaicin-Gehalts abhängen. Verbraucher haben die Möglichkeit, den bereits gekauften „Hot Chip“ beim Händler zur Erstattung des Kaufpreises zurückzugeben.

Drei Bundesländern ist die „Hot Chip Challenge“ scheinbar im wahrsten Sinne des Wortes zu heiß. Denn Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen haben den Verkauf des scharfen Tortilla-Chips mittlerweile gänzlich verboten.


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Stichworte: Zivilrecht, Verbraucherrecht, Verbraucherschutz, "Hot Chip Challenge", Kaufpreiserstattung

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