Versteckte Werbung: Was ist Schleichwerbung und welche rechtlichen Fallstricke gibt es

  • 2 Minuten Lesezeit

In der heutigen Medienlandschaft spielt Werbung eine zentrale Rolle. Ob in Fernsehen, Radio, Printmedien oder sozialen Netzwerken – Werbung begegnet uns überall. Eine besondere und problematische Form der Werbung ist die Schleichwerbung. Dabei handelt es sich um versteckte Werbebotschaften, die nicht als solche gekennzeichnet sind und die Verbraucher bewusst oder unbewusst beeinflussen sollen. In diesem Beitrag werden die Definition, die rechtlichen Grundlagen sowie die Konsequenzen von Schleichwerbung beleuchtet.

Was ist Schleichwerbung?

Schleichwerbung bezeichnet die gezielte und versteckte Platzierung von Werbebotschaften in Medieninhalten, ohne dass die werbliche Absicht für den Rezipienten unmittelbar erkennbar ist. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit des Publikums auf ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Marke zu lenken, ohne dass diese Werbung als solche gekennzeichnet ist. Diese Form der Werbung ist rechtlich unzulässig, da sie den Verbraucher täuscht und die Transparenz des Werbemarktes beeinträchtigt.

Wie sehen die gesetzlichen Grundlagen aus?

In Deutschland wird die Schleichwerbung durch verschiedene gesetzliche Regelungen untersagt:

Digital-Dienste-Gesetz (DDG): Gemäß § 6 Abs. 1 DDG müssen kommerzielle Kommunikationen bei digitalen Diensten klar als solche erkennbar sein. Das bedeutet, dass Werbung eindeutig vom redaktionellen Inhalt abgegrenzt und als solche gekennzeichnet sein muss.

Medienstaatsvertrag (MStV): Nach § 8 Abs. 3 MStV ist Schleichwerbung in Rundfunk und Telemedien unzulässig. Diese Vorschrift verlangt eine klare Trennung zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung.

Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG): § 3, 5a Abs. 4 UWG verbieten unlautere geschäftliche Handlungen, einschließlich der Schleichwerbung, da sie irreführend und damit unlauter sind.

Rechtliche Konsequenzen

Verstöße gegen die Bestimmungen zur Schleichwerbung können erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, darunter:

Bußgelder: Behörden können Bußgelder gegen Unternehmen und Personen verhängen, die gegen die Vorschriften zur Kennzeichnung von Werbung verstoßen.

Unterlassungsklagen: Wettbewerber oder Verbraucherverbände können gegen die Verantwortlichen vorgehen und Unterlassungsklagen einreichen.

Rufschädigung: Neben den rechtlichen Konsequenzen kann Schleichwerbung das Vertrauen der Verbraucher in das Unternehmen nachhaltig schädigen.

Beispiele für Schleichwerbung

Produktplatzierung: Die nicht gekennzeichnete Platzierung von Produkten in Filmen, Serien oder Videos.

Influencer Marketing: Beiträge von Influencern in sozialen Medien, die Produkte oder Dienstleistungen bewerben, ohne diese Beiträge als Werbung zu kennzeichnen.

Rechtstipp:

Angesichts der Komplexität der rechtlichen Bestimmungen und der möglichen Konsequenzen ist es für Unternehmen und Einzelpersonen ratsam, sich bei Unsicherheiten von einem Anwalt t beraten zu lassen. Ein Anwalt kann helfen, die gesetzlichen Anforderungen zu verstehen und sicherzustellen, dass Marketingstrategien rechtskonform gestaltet sind.

Wie können wir helfen?

Die Kanzlei Mutschke ist in Deutschland als eine der führenden Kanzleien im Bereich des Verbraucherschutzes und Social-Media Recht tätig. Kontaktieren Sie uns, gerne helfen wir auch Ihnen!

Vielleicht kennen Sie uns auch schon aus dem TV oder aus der Zeitung? Rechtsanwältin Nicole Mutschke ist eine der bekanntesten deutschen Rechtsanwältinnen und als Rechtsexpertin regelmäßiger Gast in zahlreichen TV Sendungen und Zeitungen/Zeitschriften. Unter anderem ist sie bekannt aus dem ZDF, RTL, ntv, sternTV, Achtung Verbrechen!, WDR, BILD, Handelsblatt und vielen weiteren Formaten.

Auf unseren Social Media-Kanälen geben wir spannende Einblicke in die Rechtswelt und versorgen unsere Zuschauer mit nützlichen Tipps und der aktuellsten Rechtsprechung zu relevanten Themen. Auf YouTube folgen uns mehr als 150.000 Menschen, auf TikTok knapp 140.000.

Foto(s): pixabay

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwältin Nicole Mutschke

Beiträge zum Thema