Was ist eine Familienstiftung?

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Fragen und Antworten zum Schutz des Familienvermögens durch eine Stiftung

Familienstiftungen erwecken immer mehr das Interesse von Unternehmern und vermögenden Privatpersonen. Doch wie genau funktioniert so eine Stiftung, für wen lohnt sie sich und ist sie auch ein Steuersparmodell? In diesem Beitrag erfahren Sie die Antworten auf diese und weitere Fragen zur Familienstiftung – direkt aus der Praxis unserer Stiftungsexperten, Steuerberatern und Fachanwälten.

Für weitere Informationen und eine Beratung kontaktieren Sie gerne mich oder einen der Fachanwälte und Steuerberater von ROSE & PARTNER: 

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Was ist eine Familienstiftung?

Die Familienstiftung ist eine Stiftung (also eine mit Vermögen ausgestattete Institution), die aufgrund ihres in der Satzung festgeschriebenen Zwecks ausschließlich dem Interesse des Stifters und seiner Familie dient.

Für wen lohnt sich eine Familienstiftung?

Eine Familienstiftung lohnt sich für vermögende Personen, die befürchten, dass ihr Vermögen in Zukunft durch Insolvenzen, Scheidungen oder Erbschaften gefährdet sein könnte und daher eine Auslagerung auf eine selbständige Stiftung geboten ist.

Wie schützt die Familienstiftung das Vermögen?

Wer Vermögen auf eine Familienstiftung überträgt, entzieht es mittelfristig dem Zugriff von Gläubigern des Stifters oder seiner Familienmitglieder. Das gleiche gilt für Ex-Gatten bzw. Schwiegerkinder, die nicht von der Stiftung begünstigt sind und auch sonst keinen Zugriff auf das Stiftungsvermögen – etwa durch Zugewinnausgleich – haben. Auch zerstrittene Erbengemeinschaften und (nach 10 Jahren) auch Enterbte können das Familienvermögen weder liquidieren noch in anderer Weise beeinträchtigen.

Kann man mit einer Familienstiftung Steuern sparen?

Da die Familienstiftung nicht gemeinnützig ist, genießt sie nicht die umfangreichen Steuerbefreiungen der gemeinnützigen Stiftung. Vor allem muss bei der Übertragung von Vermögen auf die Stiftung die Schenkungssteuer beachtet werden. Dennoch bietet auch die Familienstiftung interessante steuerliche Gestaltungen bzw. Optimierungen – etwa wenn vermietet Immobilien zum Stiftungsvermögen gehören.

Wie versorgt die Stiftung die Familie?

In der Satzung der Familienstiftung ist festgeschrieben, wer in welcher Weise von der Stiftung profitiert. Regelmäßig gehören die Abkömmlinge (Kinder, Enkel, Urenkel etc.) zu den Begünstigten (Destinatären). Diese erhalten dann entweder regelmäßige Geldzahlungen für den Lebensunterhalt oder eine Ausbildung aus den Erträgen der Stiftung oder dürfen zum Beispiel mietfrei Immobilien im Stiftungsvermögen bewohnen.

Wer hat das Sagen in einer Familienstiftung?

Wie andere Stiftungen, wird auch die Familienstiftung vom Vorstand geleitet. In der Regel leitet zunächst der Stifter selbst dieses Stiftungsorgan und behält damit solange er will weiter die Fäden in der Hand. Er ist dabei aber an (seine eigene) Stiftungssatzung gebunden – vor allem, wenn es darum geht, wer wie vom Stiftungsvermögen profitiert.

Wie gründet man eine Famililenstiftung?

Für die Gründung einer Familienstiftung bedarf es eines Stiftungsgeschäfts mit dem die Stiftung mit Vermögen ausgestattet wird, einer Stiftungssatzung, Stiftungsorgane (insbesondere Vorstand) und natürlich die Anerkennung durch die Stiftungsbehörde.

Was kostet die Gründung einer Familienstiftung?

Die Gründungskosten für eine Familienstiftung hängt wesentlich vom rechtlichen und steuerlichen Beratungsaufwand ab. Auch wenn viele langfristige Strategien zum Vermögensschutz und viele Stiftungssatzungen häufig gleichartige Elemente enthalten, so gleicht doch keine Familie und keine Vermögen genau dem anderen. Entsprechend breit sind die Herausforderungen und Möglichkeiten. Ungeachtet dessen sollte ein erfahrener Experte Ihnen im Vorfeld der Beratung den Aufwand und die damit verbundenen Kosten einschätzen können.

Welche Nachteile hat die Familienstiftung?

Stiftungen sind für die Ewigkeit gemacht und können sich nur bedingt an veränderte Bedingungen anpassen. So lässt sich eine Stiftungssatzung nicht einfach wie ein Gesellschaftsvertrag ändern. Daher sollten schon bei der Gründung möglichst potenzielle künftige Entwicklungen in der Familie so gut es geht antizipiert werden. Ein weiteres Risiko stellt die Leitung der Stiftung nach dem Ableben des Stifters da. Ein falsch ausgewählter Stiftungsvorstand kann zu Unfrieden in der Familie führen und Inkompetenz das Vermögen gefährden.

Welche Alternativen gibt es zur Familienstiftung?

Viele Mandanten, die mit Wunsch der Gründung einer Familienstiftung an uns herantreten, entscheiden sich letztlich doch für eine Familiengesellschaft, einen sogenannten Familienpool. Auch dieser bündelt das Vermögen und bietet einen gewissen Schutz vor der Zerschlagung – bei gleichzeitig größerer Flexibilität. Ob im konkreten Fall eine Stiftung oder eine Gesellschaft opportun ist, muss stets in der ersten Beratungsphase geprüft werden – bevor die Weichen gestellt werden.


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