Wie erfährt das Finanzamt, dass ich Kryptogewinne habe?

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Das Finanzamt kann auf verschiedene Weise Kenntnis von Ihren Kryptogewinnen erlangen, insbesondere wenn Sie in Deutschland ansässig sind. Hier sind einige der Hauptwege, wie das Finanzamt möglicherweise über Ihre Kryptogewinne informiert wird:

1. Steuererklärung

Der offensichtlichste Weg, wie das Finanzamt von Ihren Kryptogewinnen erfährt, ist über Ihre Steuererklärung. In Deutschland sind Sie gesetzlich verpflichtet, alle Einkünfte, einschließlich Gewinnen aus dem Handel mit Kryptowährungen, in Ihrer jährlichen Steuererklärung anzugeben. Die korrekte Deklaration Ihrer Kryptogewinne ist wichtig, da sie unter das private Veräußerungsgeschäft fallen und nach dem deutschen Einkommensteuergesetz steuerpflichtig sein können.

2. Prüfungen und Anfragen

Das Finanzamt kann Prüfungen durchführen oder Anfragen bei Ihnen stellen, wenn es Grund zur Annahme gibt, dass Sie Einkünfte nicht ordnungsgemäß gemeldet haben. Dies kann aufgrund von Unstimmigkeiten in Ihrer Steuererklärung oder als Teil von routinemäßigen oder gezielten Überprüfungen geschehen.

3. Informationsaustausch zwischen Banken und Steuerbehörden

Banken und andere Finanzinstitutionen sind oft gesetzlich verpflichtet, Informationen über die finanziellen Aktivitäten ihrer Kunden an die Steuerbehörden weiterzugeben. Wenn Sie Gelder von oder auf Plattformen für den Handel mit Kryptowährungen überweisen, könnten diese Transaktionen von Ihrer Bank erfasst und in bestimmten Fällen an die Steuerbehörden gemeldet werden.

4. Internationale Zusammenarbeit

Deutschland ist Teil globaler Initiativen zum automatischen Informationsaustausch, wie dem Common Reporting Standard (CRS), der von der OECD initiiert wurde. Im Rahmen dieser Vereinbarungen tauschen Länder Informationen über Finanzkonten und damit verbundene Einkünfte automatisch aus. Wenn Sie also Kryptowährungen über eine ausländische Börse handeln, könnte das Finanzamt Informationen über diese Konten durch internationale Abkommen erhalten.

5. Meldungen durch Dritte

In einigen Fällen können Dritte, wie z.B. ehemalige Geschäftspartner oder Dienstleister, Informationen über finanzielle Aktivitäten an das Finanzamt weitergeben. Dies geschieht allerdings seltener und würde in der Regel im Rahmen einer rechtlichen Auseinandersetzung stehen.

Fazit

Um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden, ist es entscheidend, dass Sie alle Ihre Einkünfte aus Kryptowährungen korrekt und vollständig in Ihrer Steuererklärung angeben. Bei Unsicherheiten bezüglich der steuerlichen Behandlung von Kryptogewinnen ist es ratsam, professionellen Rat einzuholen. Als Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht und Spezialistin für Kryptowährungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre Fragen zu klären und Sie bei der korrekten Abwicklung Ihrer Steuerangelegenheiten zu unterstützen.

Foto(s): @orlowa


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