Wohnmobil-Dieselskandal: Camper von Westfalia wegen Fiat Ducato-Motor betroffen

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Im Fokus des Wohnmobil-Dieselskandals steht aktuell der Autokonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) mit seinem Kastenwagen Fiat Ducato. Die Ducato-Dieselmotoren halten aufgrund illegaler Abschalteinrichtungen die Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand ein.

Der italienische Autobauer Fiat hat seine manipulierten Motoren an unzählige Hersteller von Reise- und Wohnmobilen verkauft. Der Fiat Ducato gehört zu den am meisten eingesetzten Fahrgestellen zum Aufbau von Camping-Mobilen; zwei Drittel aller Wohnmobile hierzulande basieren auf Ducato-Fahrgestelle und -Motoren.

Auch die deutsche Westfalia Mobil GmbH, die seit 2010 zur französischen Rapido-Gruppe gehört, nutzt für zwei ihrer Reisemobil-Baureihen Fiat Ducato-Chassis. Die Westfalia-Camper mit der Euro-Abgasnorm 5 und 6 aus den Baujahren 2014 bis 2019 können daher mit unzulässigen Abschalteinrichtungen versehen sein. Das hat zur Folge, dass die Fahrzeuge grundsätzlich nicht zulassungsfähig sind, weshalb Fahrverbote und Stilllegungen drohen.

Welche Fiat Ducato-Motoren und Westfalia-Reisemobile sind manipuliert?

Es ist davon auszugehen, dass folgende im Fiat Ducato zwischen 2014 und 2019 verbaute Dieselmotoren, die die Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 erfüllen, mit unzulässigen Abschalteinrichtungen versehen und vom Wohnmobil-Abgasskandal betroffen sind:

  • 1,3 Liter Multijet / 1,3 Liter 16V Multijet
  • 1,6 Liter / 1,6 Liter Multijet
  • 2,0 Liter / 2,0 Liter Multijet
  • 2,2 Liter Multijet II
  • 2,3 Liter / 2,3 Liter Multijet / 2,3 Liter Multijet II
  • 3,0 Liter

Diese Wohnmobilmodelle des Freizeitfahrzeugherstellers Westfalia basieren auf einem Fiat Ducato-Chassis und manipulieren sehr wahrscheinlich die Abgasreinigung, insofern die Fiat-Dieselmotoren die Abgasnormen Euro 5 oder 6 aufweisen:

  • Westfalia Amundsen 540D
  • Westfalia Amundsen 600D
  • Westfalia Amundsen 600E
  • Westfalia Columbus 540D
  • Westfalia Columbus 600D
  • Westfalia Columbus 601D
  • Westfalia Columbus 640E
  • Westfalia Columbus 641E

Welche Rechte haben Besitzer abgasmanipulierter Westfalia-Wohnmobile?

Haltern von betroffenen Westfalia-Reise- und Wohnmobilen droht nicht nur der Entzug der Straßenzulassung, sondern auch ein enormer Wertverlust ihrer kostspieligen Fahrzeuge. Wohnmobile von Westfalia auf Fiat Ducato-Basis mit manipulierten Motoren lassen sich nur für einen Bruchteil ihres ursprünglichen Wertes verkaufen.

Verbraucher, die im Besitz eines abgasmanipulierten Westfalia-Campers sind, können den entstandenen Wertverlust beim verantwortlichen Motorenhersteller Fiat Italy geltend machen. Dabei bieten sich mehrere Möglichkeiten an:

  • Das vom Abgasskandal betroffene Reisemobil kann an den Hersteller zurückgegeben werden und der Fahrzeughalter enthält im Gegenzug den Kaufpreis erstattet abzüglich einer Nutzungsentschädigung.
  • Will man sein Wohnmobil trotz Schummelsoftware behalten, kann man sich vom Hersteller einen Teil des Kaufpreises erstatten lassen.
  • Innerhalb der zweijährigen Gewährleistungsfrist bei Neukauf kann der manipulierte Camper auch an den Händler zurückgegeben und gegen ein sauberes neues Modell eingetauscht werden. Für Gebrauchtfahrzeuge beträgt die Gewährleistungsfrist beim Händler ein Jahr.

Westfalia-Reisemobilbesitzer, die ihr Fahrzeug an den Hersteller zurückgeben möchten, sollten nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, da mit jedem Tag, der vergeht, die Schadensersatzsumme sinkt. Im Rahmen einer kostenfreien Ersteinschätzung können Halter von Westfalia-Wohnmobilen von einem unserer Anwälte prüfen lassen, ob ihr Wohnmobil vom Dieselskandal betroffen ist und ob sich eine Klage lohnt. Wir, die Anwälte der Kanzlei VON RUEDEN, haben uns auf den Abgasskandal und Verbraucherrechte spezialisiert und bereits mehr als 14.000 Mandanten bundesweit gegen die Autobauer vertreten. Rufen Sie uns gerne unter der 030 – 200 590 770 an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@rueden.de, damit wir Sie über Ihre Rechte im Fiat-Wohnmobil-Dieselskandal aufklären können.

Foto(s): Adobe Stock


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