Abgasskandal: Nach Audi auch Porsche im Fokus – sind jetzt die Benziner dran?

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Der Abgasskandal scheint in eine weitere Runde zu gehen: Nach Audi stehen jetzt auch Porsche-Benziner im Fokus von Untersuchungen. Verschiedene Medien berichteten, dass bei bestimmten Porsche-Modellen Manipulationsverdacht bestehe. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass bei einem Audi-Benziner auf dem Prüfstand auffällige Abgaswerte festgestellt wurden.  

Nun berichtet die Bild am Sonntag, dass bei Porsche-Benzinern wie dem Panamera und der 911er-Reihe aus den Jahren 2008 bis 2013 illegale Veränderungen an der Soft- und Hardware vorgenommen worden sein sollen. In diesem Beitrag informieren wie Sie über die bisherigen Erkenntnisse und darüber, was Sie tun können, wenn Ihr Fahrzeug zu den betroffenen Benzinern gehört. 

Manipulationsverdacht bei Porsche-Benziner 

Seit Juni 2020 geht das Unternehmen intern diesem Manipulationsverdacht nach. Porsche-Ingenieure sollen bei Benzinmotoren nicht zulässige Veränderungen an mechanischen Bauteilen und an der Software vorgenommen haben. Der Stuttgarter Automobilhersteller sprach konkret von Veränderungen bei den Antriebssträngen und bei der Abgasnachbehandlung, und zwar nach der sogenannten Zulassungstypisierung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA).  

Proaktive Aufklärung

Diese »Themen« habe das Unternehmen dem KBA, der zuständigen Staatsanwaltschaft Stuttgart sowie der US-Justiz gemeldet und damit Kooperation in diesem Fall signalisiert. »Porsche untersucht derzeit den Sachverhalt und ist in enger Abstimmung mit den Behörden«, heißt es seitens des Unternehmens. In den Entwicklungsabteilungen solle »jeder Stein umgedreht« werden. Mit der Selbstanzeige möchte der Autobauer offenbar weiteren Kosten durch Klagen und Strafzahlungen zuvorkommen.  

Bereits 2019 hatte Porsche wegen Abgasmanipulationen bei Dieselfahrzeugen über 550 Millionen Euro Strafe zahlen müssen. Auch andere Hersteller wie Daimler wählen immer öfter den Weg des kleineren Übels und kaufen sich durch Strafzahlungen vom Vorwurf der Manipulation frei. So wurde bisher kein amtierender oder ehemaliger Vorstand von Daimler wegen des Abgasskandals angeklagt. 

Stilllegung des Fahrzeugs droht

Dennoch ist der Verdacht gegen Porsche schwerwiegend, wie Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der BRR Verbraucherkanzlei Baumeister Rosing weiß. »Wenn das KBA ein Fahrzeug erst einmal zugelassen hat, darf danach keine grundlegende Änderung von Hard- oder Software mehr durchgeführt werden«, so Dreschhoff. »Wenn der Verdacht also zutrifft, dürften die Fahrzeuge gar nicht im Straßenverkehr fahren, da die Zulassung nicht gelten würde. Das wäre ein herber Schlag für Porsche und würde möglicherweise Tausende von Fahrzeugen betreffen. Den Porsche-Besitzern drohen dann die Stilllegung des Fahrzeugs sowie massiver Wertverlust.« 

Was können Verbraucher tun? 

»Dies könnte eine neue Klagewelle für Porsche bedeuten«, sagt Dreschhoff und rät allen Porsche-Besitzern, sich anwaltlich beraten zu lassen. »Sollte sich der Verdacht auf Bauteil- und Softwaremanipulationen bei Porsche-Benzinern erhärten, raten wir Geschädigten zu einer rechtlichen Prüfung, ob Schadensersatzansprüche bestehen. Die Besitzer haben viel Geld für ein Fahrzeug bezahlt, das sie möglicherweise gar nicht im Straßenverkehr nutzen dürfen.« 

Außerdem könnte dies möglicherweise erst der Anfang eines umfassenden weiteren Skandals sein. »Wir gehen davon aus, dass das KBA bei seinen bereits aufgenommenen Ermittlungen auch weitere Benziner-Motoren aus dem Hause VW unter die Lupe nehmen wird.« 

Ist Ihr Fahrzeug betroffen?

Wir von der BRR Verbraucherkanzlei Baumeister Rosing haben bisher über 10.000 Mandanten im Abgasskandal erfolgreich betreut. Wenn Sie zu den betroffenen Fahrzeugbesitzern gehören, können Sie sich gern unter www.diesel-gate.com an uns wenden. Wir sind auch telefonisch gern für Sie da unter 030 959 982 238, montags bis freitags 9 bis 18 Uhr. In einem kostenlosen Erstgespräch beraten wir Sie zu Ihren Ansprüchen. Wir machen uns für Sie stark! 



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