Abgasskandal: Neues Gutachten zeigt wieder Stickoxid-Grenzwertüberschreitung bei Fiat-Wohnmobilen!

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zeigt durch Messungen beim Fiat Ducato 150 Multijet und Fiat Ducato 130 Multijet Überschreitungen des Stickoxid-Grenzwerts um das bis zu Elffache!

Der Fiat Ducato 150 Multijet (Weinsberg Caraloft) und Fiat Ducato 130 Multijet (Hobby K60) sind zwei bekannte Wohnmobilmodelle. Das Problem: Neueste Messungen des Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigen erschreckend hohe Stickoxid (NOx)-Emissionen beim Fiat Ducato 150 Multijet (Weinsberg Caraloft) und Fiat Ducato 130 Multijet (Hobby K60). Beide Fahrzeuge sind nach Euronorm 6b zugelassen. Teilweise überschreiten die Emissionen den gesetzlichen Grenzwert von 125 mg NOx/km um das Elffache. Damit fallen erneut zwei Wohnmobile der Marke Fiat mit extrem hohen Schadstoffemissionen auf, heißt es bei dem Verband.

„Es ist fatal in einer Zeit, in der die Wohnmobilbranche durch Corona einen wahrhaften Boom erlebt, dass Fahrzeuge mit so massivem Schadstoffausstoß unterwegs sein dürfen“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Die Kunden der Wohnmobilhersteller investierten hohe Summen in die Anschaffung ihrer Fahrzeuge. „Den Betrug zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher und unser aller Gesundheit zuzulassen, ist nicht hinnehmbar. Wir raten daher weiterhin dringend von dem Kauf eines Fiat Ducato Wohnmobils mit einer Abgasnorm Euro 4, 5 oder 6 a-c ab.“

Schon in der Vergangenheit hatte die Deutsche Umwelthilfe festgestellt, dass zwei Fiat-Reise- beziehungsweise Wohnmobile der Abgasnorm Euro 5 die zulässigen Werte für den Ausstoß von giftigen Stickoxiden „bei Weitem“ übersteigen. Der Ducato 150 Multijet (Pilote G700G) beispielsweise überschreitet laut der Ergebnisse den erlaubten Stickoxidgrenzwert im realen Fahrbetrieb um den Faktor 6,9, der Ducato 150 Multijet (Dethleffs T7150) um das 9,9-Fache.

„Bereits das erste Gutachten hat den Fiat-Dieselskandal richtig in Bewegung versetzt. Jetzt zeigen die weiteren Messungen, dass der Skandal weitere Formen annimmt. Es kann kaum noch Zweifel geben, dass auch bei Reise- und Wohnmobilen munter manipuliert worden ist, um die Emissionswerte zu fälschen. Aufgrund der Kaufpreise solcher Reise- und Wohnmobile können die wirtschaftlichen Schäden sehr groß sein. Eigentümer sollten daher die Möglichkeit der Betrugshaftungsklage dringend prüfen, um keine wirtschaftlichen Nachteile zu erleiden, sondern ihr Recht durchzusetzen“, sagt der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung von der Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (www.hartung-rechtsanwaelte.de). Die Kanzlei befasst sich ausschließlich mit Anleger- und Verbraucherschutzthemen und hat sich auf die Beratung von Betroffenen des Abgasskandals spezialisiert. Dr. Gerrit W. Hartung gilt als „Dieselanwalt“ der ersten Stunde und vertritt derzeit zahlreiche geschädigte Verbraucher vor Landgerichten in Klagen gegen Hersteller von manipulierten Reise- und Wohnmobilen.

Übrigens: Gegebenenfalls müssen Klagen gegen Fiat nun gegen die Automobilholding Stellantis N.V. gerichtet werden. Diese ist im Januar 2021 aus der Fusion der Automobilkonzerne Groupe PSA (PSA) und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hervorgegangen. Der Konzern ist mit seinen 14 Marken der viertgrößte Automobilhersteller der Welt nach verkauften Fahrzeugen.

Foto(s): Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH


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