Apple Pay Betrug ⚠️ Konto gehackt, Geld zurück?

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Apple Pay ist ein beliebtes Zahlungssystem, das mittlerweile Millionen Bundesbürger in Anspruch genommen nehmen. Leider kommt es im Zusammenhang mit Online-Banking und Apple Pay immer öfter zu Betrugsfällen. Davor können Sie sich jedoch mit einigen Maßnahmen gut schützen.

In unserem Beitrag erfahren Sie, was Apple Pay ist und dass oftmals unsicheres Online-Banking für die Täter der Zugang zum Betrug ist. Ferner erläutern wir, wie die Betrüger vorgehen und wer im Fall eines Betruges hinsichtlich des Schadens haftet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Apple Pay ist ein Zahlungssystem, das Sie insbesondere auf dem iPhone nutzen können

  • Leider gibt es immer mehr Apple Pay Betrugsfälle im Zusammenhang mit Online-Banking Betrug, die Sie als Nutzer beteffen können

  • Oftmals nutzen die Betrüger Sicherheitslücken im Online-Banking System aus

  • Sind Sie Opfer eines Apple Pay Betruges, sollten Sie einen Rechtsanwalt beanspruchen, falls Ihre Bank den Schaden nicht übernehmen möchte

Was ist Apple Pay eigentlich?

Apple Pay ist ein Zahlungssystem des gleichnamigen Unternehmens aus den Vereinigten Staaten (Apple). Es wurde für die mobilen Endgeräte entwickelt, insbesondere für das iPhone. Die technische Grundlage für Apple Pay ist die Near-Field-Communication, kurz NFC.

Wenn Sie Zahlungen mittels Apple Pay vornehmen möchten, können Sie das beispielsweise mit Ihrem iPad, dem iPhone oder Ihrer Aple Watch tun. Sie müssen das mobile Endgerät dafür zum Beispiel an der Kasse im Supermarkt vor den Terminal halten. Darüber hinaus können Sie mittels Apple Pay ebenso im Internet zahlen.

Nicht ausreichend sicheres Online-Banking: Häufige Ursache für den Apple Pay Betrug

Die sich häufenden Apple Pay Betrugsfälle sind in der überwiegenden Mehrheit nicht auf eine unzureichende Sicherheit des Systems zurückzuführen. Stattdessen nutzen die Betrüger oftmals ein unzureichend sicheres Online-Banking als sogenanntes Einfallstor. Immer öfter sind solche Online-Banking Systeme betroffen, die mit pushTAN arbeiten.

Das Problem sehen Fachleute vor allem darin, dass lediglich Kontonummer und Passwort zur Autorisierung und zum Einloggen benötigt werden. Eine sicherere 2-Faktor-Authentifizierung wird demgegenüber nicht vorgenommen. Somit liegt dort eine Schwachstelle vor, die Betrüger ausnutzen. 

Apple Pay Betrugsmaschen: Wie gehen die Betrüger vor?

Da eine mögliche Apple Pay Sicherheitslücke normalerweise nicht der Grund für Betrugsfälle sind, müssen die Täter zwangsläufig auf anderem Wege vorgehen. Eine einheitliche Methode existiert allerdings nicht, sondern es gibt verschiedene Varianten der Apple Pay Betrugsmaschen. Ob der Apple Pay Betrug bei der Sparkasse oder einem anderen Kreditinstitut stattfindet, spielt dabei keine Rolle.

In der überwiegenden Mehrheit aller Betrugsfälle können Sie dennoch Gemeinsamkeiten entdecken. Im ersten Schritt verschaffen sich die Täter einen Zugang zu Ihren Online-Banking Daten, insbesondere durch das sogenannte Phishing. Dabei geben Sie in der Regel nach dem Aufrufen eines Links in einer an Sie gerichteten Mail Ihre Daten auf einer gefälschten Webseite ein. Im Anschluss daran schalten die Betrüger das System Apple Pay in Ihrem Banking frei.

Darauf hin verknüpfen die Betrüger innerhalb der Barzahlart „Bezahlen per Smartphone“ ihr eigenes Handy bzw. die Mobilfunknummer und nicht die des Kontoinhabers. Damit das möglich wird, kontaktieren die Täter Sie als Kontoinhaber meistens per Telefon. So gelangen Sie an eine TAN, mit der sie die Freischaltung vornehmen können. Die Betrüger geben sich meistens als Mitarbeiter der Bank unter verschiedenen Vorwänden aus.

Im Überblick funktioniert die Betrugsmasche mit Apple Pay in Verbindung mit Ihrem Online-Banking häufig nach dem folgenden Schema:

  1. Sie sind Phishing-Opfer und geben Ihre Daten auf einer gefälschten Webseite ein

  2. Die Täter schalten in Ihrem Online-Banking Apple Pay frei

  3. Täter verknüpfen ihre eigene Mobilfunknummer mit dem System

  4. Betrüger nehmen Zahlungen auf Ihre Kosten vor

Wer ist beim Apple Pay Betrug in der Haftung?

Nach einem Apple Pay Betrug stellt sich vor allem die Frage, wer die Haftung für den Schaden übernehmen muss. In den meisten Fällen ist das Ihre Bank, vor allem auf Basis § 675u BGB. Beim Apple Pay Betrug kommt es zu nicht autorisierten Zahlungen, die wiederum zur Haftung seitens der Bank führen. 

Sie selbst als Opfer müssen lediglich unter der Voraussetzung haften, dass die Bank Ihnen ein grobfahrlässig Verhalten nachweisen kann. In der Praxis geschieht das vergleichsweise selten. Demzufolge haben Sie gute Chancen, dass Ihre Bank den entstandenen Schaden übernimmt. 

Was sollte ich nach dem Apple Pay Betrug tun?

Sind Sie Opfer eines Apple Pay Betruges geworden? In dem Fall sollten Sie umgehend Ihre Bank darüber informieren. Diese kann Ihr Konto oder zumindest das Online-Banking sofort sperren. Darüber hinaus sollten Sie eine Anzeige bei der Polizei wegen Betruges stellen. Dazu gehört auch, dass Sie eventuelle Beweise sichern und Daten speichern. Weigert sich Ihre Bank, den Schaden zu nehmen, sollten Sie einen Rechtsanwalt kontaktieren.

Wie kann ich einen Apple Pay Betrug vermeiden?

Im Idealfall kommt es erst gar nicht zum Apple Pay Betrug, sondern Sie können diesen durch Vorsichtsmaßnahmen verhindern. Neben den hauseigenen Präventivmaßnahmen seitens Apple können Sie selbst einiges dazu beitragen, um die Wahrscheinlichkeit eines Betruges verringern. Dabei helfen Ihnen insbesondere die folgenden Maßnahmen:

  • Sperren Sie die Apple Pay Funktion in Ihrem Online-Banking (falls möglich)

  • Öffnen Sie keine E-Mails unbekannter Absender und klicken Sie auf keine Links

  • Reduzieren Sie Ihr Kreditkartenlimit

  • Kontrollieren Sie die Umsätze auf Ihrem Konto am besten täglich

Das Reduzieren Ihres Kreditkartenlimits ist lediglich unter der Voraussetzung notwendig bzw. wird empfohlen, falls Apple Pay bei Ihnen mit Ihrer Kreditkarte verknüpft wurde.

Vereinbaren Sie mit CDR-Legal ein telefonisches Erstgespräch

Kannten Sie die zuvor aufgeführten Schutzmaßnahmen noch nicht oder sind Sie dennoch Opfer eines Apple Pay Betruges geworden? Unter Umständen ist dann der Gang zum Rechtsanwalt notwendig. Das trifft unter der Voraussetzung zu, dass Ihre Bank den Schaden nicht übernehmen möchte. In dem Fall können Sie mit der auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Anwaltskanzlei CDR-Legal ein telefonisches Erstgespräch vereinbaren.

Sie profitieren davon, dass diese Erstberatung für Sie kostenfrei ist. Häufig kann Ihnen die Anwaltskanzlei schon im ersten Gespräch mitteilen, ob Sie gute Chancen auf eine Schadensübernahme durch die Bank haben. Sollte es notwendig sein, vertritt Sie CDR-Legal selbstverständlich in einem Rechtsstreit mit Ihrem kontoführenden Kreditinstitut.

Foto(s): 302682805 © Rido, https://stock.adobe.com/

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