Betrugsmasche Jobangebote mit unseriösen Stellenanzeigen 2024!

  • 8 Minuten Lesezeit
Betrugsmasche Jobangebote

Passen Sie auf, wenn es um angeblich attraktive Nebenjobs im Home-Office geht. Aktuell geistert eine Betrugsmasche mit Jobangeboten durch unser Internet. Weiter unten finden Sie meine Hinweise für diese Situationen.

Auf den ersten Blick sehen die unseriösen Stellenanzeigen keineswegs gefälscht oder betrügerisch aus. Sie werden nicht bemerken, in was Sie tatsächlich hineingeraten. Sogar die deutsche Finanzaufsicht BaFin warnt öffentlich und hat eine Liste bereitgestellt, die ich nachfolgend erwähne.

Am Ende stellen Sie fest, dass Sie abgezockt wurden. Entweder hat man Ihre persönlichen Datensätze abgegriffen, oder Sie zu Zahlungen bewegt. Manche Fälle enden sogar in einer Strafanzeige wegen Geldwäsche – und zwar gegen das Betrugsopfer vom Job-Scamming.

Update vom 20.04.2024: Immer mehr Fälle!

Jetzt erhalte ich aufgrund meiner Veröffentlichungen zunehmend mehr Anfragen zur Betrugsmasche mit fake Jobs. Betroffene schildern mir schlimme Erlebnisse und Psychoterror durch die Täter. 

Machen Sie sich bewusst, dass Sie keinesfalls schutzlos gestellt sind. Wir können uns aus rechtlicher Sicht effektiv gegen die Job Scammer wehren und zeitnah die notwendigen Gegenmaßnahmen einleiten.

Beachten Sie, dass die unseriösen Stellenanzeigen und die gefälschten Nebenjobs teilweise von Betrügern mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellt worden sind. Kein Wunder, dass "alles so echt wirkte"!

Echte Fallbeispiele aus meiner Anwaltskanzlei: Betrugsmasche mit Jobangeboten!

  1. Online-Investitionsbetrug über „OKX“ und angebliche „Kaufland“-Affiliate-Webseite: Eine Person verlor 20.000€, Geld, das von Freunden geliehen wurde, durch Investitionen in eine gefälschte Kaufland-Affiliate-Webseite und die Kryptowährungsplattform OKX. Nachdem der Betrug erkannt wurde, sammelte das Betrugsopfer die notwendigen Beweise und hielt sogar die Kommunikation mit den Betrügern weiterhin aufrecht, um noch mehr Informationen zu sichern.
  2. Job-Betrug über die Arbeitsplattform „The Range“ und „Binance“: Eine weitere Person wurde über Instagram auf eine vermeintliche Online-Geldverdienmöglichkeit hingewiesen und zur Registrierung bei The Range aufgefordert. Nach der Registrierung und Investition in die Plattform durch den Kauf von USDT über die Kryptobörse Binance konnte sie die versprochenen Gewinne nicht abheben.
  3. Nebenjob-Betrugsmasche auf Accenturen.com: Hier investierte ein Opfer etwa 10.000€ in die Plattform Accenturen.com und konnte trotz eines angewachsenen Guthabens die Summe nicht abheben. Der Kundenservice behauptete, der Kredit Score des Opfers sei zu niedrig und forderte die Erfüllung zusätzlicher Aufgaben für die Auszahlung. Trotz Erfüllung dieser Anforderungen blieb das Geld unzugänglich.

Fake Jobangebote bieten den Scammern das „Eintrittstor“ – zu Ihnen!

In meiner Anwaltskanzlei melden sich vermehrt Menschen, die auf gefälschte Jobangebote und betrügerische Stellenanzeigen hereingefallen sind. Für die Täter geht es darum, überhaupt mit Ihnen als potenzielles Betrugsopfer in Kontakt treten zu können.

  1. Die Scammer schalten unseriöse Stellenanzeigen, die täuschend echt aussehen.
  2. Somit erfolgt die Kontaktaufnahme – denn Sie wollen sich immerhin bewerben.
  3. Sie erhalten authentisch aussehende Mails oder Post zum „Bewerbungsprozess“.
  4. Auffällig schnell erhalten Sie den „gewünschten Nebenjob“ im Home-Office.
  5. Danach beginnt der Ärger für Sie, denn es war eine Betrugsmasche.

Haben es die Täter erst einmal geschafft, Sie über ein fake Jobangebot „kennenzulernen“, können diese Leute Ihnen alles Mögliche antun. Beispielsweise könnte Ihr Lebenslauf abgegriffen und im sogenannten „digitalen Schwarzmarkt“ verkauft werden. Doch es geht noch weitaus schlimmer!

Weshalb die Betrugsmasche mit Jobangeboten für Sie gefährlich sein kann:

Im Internet werden Sie mediale Berichterstattungen zu gefälschten Nebenjobs oder betrügerischen Home-Office Stellenanzeigen finden. Meistens geht es um Fälle, in denen dubiose Firmen als „Datenkrake“ agieren und Lebensläufe einsacken wollen.

Doch in meiner Kanzlei habe ich es mit Fällen zu tun, die regelrecht eskalieren. Die Betrugsmasche mit den Jobangeboten endet oftmals darin, dass die „Bewerberinnen und Bewerber“ plötzlich finanziell relevante Handlungen vornehmen sollen.

Beispielsweise sollen die „neuen Mitarbeiter“ Waren einkaufen, Bewertungen schreiben, Links verteilen oder seltsame Aufgaben erledigen. Dabei soll Geld bezahlt werden – oder Kryptowährungen wie Bitcoin kommen zum Einsatz.

Ich spreche von Konstellationen, in denen Sie als Betrugsopfer von Ihrem vermeintlichen Vorgesetzten dazu animiert wurden, Ihre eigenen, privaten Finanzmittel einzusetzen. Angeblich solle danach eine größere Auszahlung möglich sein. Diese Auszahlung erfolgt aber nie und die Abzocker machen sich mit Ihrem Vermögen aus dem Staub.

Spezialfall: Kryptowährungen wie Bitcoin und Geldwäscheaktivitäten!

Einen finanziellen Verlust hinzunehmen, weil man auf eine gefälschte Stellenanzeige oder ein betrügerisches Jobangebot hereingefallen ist, dürfte schmerzlich genug sein. Doch die Kriminellen hinter dieser Betrugsmasche sind teilweise so dreist, dass sie ihre Opfer in komplizierte Geldwäscheaktivitäten involvieren.

Wie das funktioniert? Ihr „Nebenjob im Home-Office“ besteht dann beispielsweise daraus, Transaktionen mit Kryptowährungen wie Bitcoin „weiterzuleiten“. Dies sei eine „harmlose Aufgabe“ und würde „viel Geld einbringen“. 

Was die Täter wirklich tun: Sie nutzen die Betrugsopfer aus, um sich auf den bekannten Kryptobörsen (z.B. Coinbase, Bitpanda, Kucoin, Crypto.com oder Kraken) zahlreiche Konten und Accounts zuzulegen. Dasselbe kann auch mit Ihrem echten Bankkonto und Ihrem Onlinebanking passieren. Es geht darum, dreckige Gelder „zu verschieben“ – und Sie als Betrugsopfer sollen dafür haftbar gemacht werden.

Nicht nur ich warne vor der Betrugsmasche mit Jobangeboten, sondern auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin:

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sendete bereits mehrfach dringende Warnungen an die Öffentlichkeit bezüglich betrügerischer Arbeitsangebote im sogenannten "Treuhandservice". 

Diese Jobangebote sind eine Falle: Sie locken mit der Möglichkeit, als Finanzagent von zu Hause aus zu arbeiten, aber in Wirklichkeit werden die Betroffenen in kriminelle Aktivitäten verwickelt. 

Die BaFin betont, dass sie keine Treuhandkonten registriert oder überwacht, und rät eindringlich dazu, solche dubiosen Angebote umgehend bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft zu melden.

Worauf die BaFin bei unseriösen Stellenanzeigen und betrügerischen Jobs hinweist:

Die Täter hinter diesen Angeboten treten äußerst professionell auf und missbrauchen nicht selten die Identität echter Unternehmen, um Vertrauen zu schüren. Personen, die sich auf diese Angebote einlassen und Gelder über ihr eigenes Konto weiterleiten, setzen sich erheblichen rechtlichen Risiken aus. 

Betroffene könnten wegen Beihilfe zur Geldwäsche oder wegen des Betreibens unerlaubter Zahlungsdienstleistungen strafrechtlich verfolgt werden. Weiterhin könnten sie zur Rückzahlung der illegal transferierten Gelder verpflichtet werden (siehe: Was tun nach Job-Scamming).

Die BaFin hat eine umfangreiche Liste von Bezeichnungen veröffentlicht, die für diese betrügerischen Positionen verwendet werden, von "Administrative Fachkraft im Home-Office" bis hin zu "Assistent/in im Kryptowährungshandel". Diese Positionen, die vermeintlich im Homeoffice angeboten werden, sind Teil eines ausgeklügelten Betrugssystems. 

Betrugsmasche Jobangebote: Vollständige Liste der BaFin! 

  • Administrative Fachkraft im Home-Office
  • Treuhandmanager oder Treuhandassistent
  • Transferverwalter oder Transaktionsverwalter
  • Kundendienstmitarbeiter im Finanzsektor
  • Wertverwalter
  • Helfer Geldtransfer oder Helfer Transfermanagement
  • Assistent im Währungshandel
  • Supportmanager oder Support Mitarbeiter im Asset Management

Weitere dubiose Home-Office Nebenjobs laut BaFin:

  • Client Trade Analyst oder Verwalter
  • Anlageverwalter
  • Crypto-Assistent oder Crypto-Verwalter/in
  • Investmentassistent/in oder Wertpapierassistent/in
  • Back Office Mitarbeiter
  • Vermögensverwalter/in
  • Assistent/in im Kryptowährungshandel
  • Mitarbeiter/in (m/w/d) im Finanzbereich via Home-Office (bundesweit, keine Vorerfahrung)
  • Finanzbetreuer oder Finanz-Sekretär

Weshalb die unseriösen Stellenanzeigen nicht von echten Jobangeboten zu unterscheiden sind:

Unseriöse Stellenanzeigen werden Sie auf den ersten Blick nicht erkennen können. Glauben Sie es mir. Natürlich gibt es die „primitiven Scammer“, die unbewusst Rechtschreibfehler oder sonstige „Alarmzeichen“ in dem dubiosen Jobangebot präsentieren.

Doch mittlerweile sind die Täter hinter der Betrugsmasche sehr gut ausgerüstet und raffinierter denn je. Sie stoßen also im Internet auf fake Jobangebote, die aber aussehen, als seien sie 100% seriös. 

Selbst ganze Websites werden dafür von den Betrügern hochgezogen, die wiederum „von außen“ auf den angeblich attraktiven Home-Office Nebenjob verweisen. Bedeutet für Sie, dass nicht einmal eine tiefergehende Recherche über die Suchmaschinen Ihnen die Augen öffnen würde.  

Meistens geht es um Home-Office Nebenjobs, die gefälscht und betrügerisch sind!

Die problematischen Stellenanzeigen und gefälschten Jobangebote sind oftmals „speziell für den Nebenerwerb“ von den Betrügern ausgerichtet. Das ermöglicht diesen kriminellen Akteuren, ein möglichst breites Feld an potenziellen Betrugsopfern abzugreifen.

Denn an einem bequemen Zusatzverdienst im Home-Office sind viele Menschen interessiert. In diese Kerbe schlagen die Scammer und präsentieren die Jobangebote als äußerst leicht verdientes Geld. 

Nicht nur unseriöse Stellenanzeigen werden geschaltet, sondern die Täter gehen auch proaktiv auf Personen zu. Das geschieht meist über WhatsApp, Telegram, Facebook, Instagram, Signal oder X (ehemals Twitter). Siehe: Fake-Jobangebote auf WhatsApp. Glauben Sie solchen Nachrichten keinesfalls – niemand Unbekanntes wird „einfach so“ mit einem sehr lukrativen Jobangebot auf Sie zukommen. 

Meine Hinweise für Sie, bevor Sie ein dubioses Jobangebot im Internet annehmen:

  1. Bewerben Sie sich niemals „blind“ per WhatsApp, Telegram oder Signal. Seriös ist das auch in der heutigen, digitalen Zeit definitiv nicht!
  2. Antworten Sie nicht auf Kontaktversuche von Unbekannten, die Ihnen per Chatnachricht ein angeblich lukratives Jobangebot unterbreiten.
  3. Schalten Sie Ihren Kopf ein: Weshalb soll gerade dieser Home-Office Nebenjob so viel Geld abwerfen können? 
  4. Vertrauen Sie nicht auf Bewertungsplattformen, die möglicherweise von den Scammern vorab gefälscht worden sind. 
  5. Zeigen Sie die möglicherweise betrügerische Stellenanzeige einer Ihnen vertrauten Person aus dem Familien- oder Freundeskreis. Mindestens das Vier-Augen-Prinzip!

Meine Handlungsempfehlungen für Sie, wenn Sie auf die Betrugsmasche mit Jobangeboten bereits hereingefallen sind:

  1. Falls Sie einen finanziellen Schaden erlitten haben, sollten Sie unverzüglich einen spezialisierten Anwalt um eine kostenfreie Ersteinschätzung bitten.
  2. Womöglich können Sie Ihr verloren geglaubtes Geld oder Kryptowährungen wie Bitcoin von den Tätern zurückfordern.
  3. Fertigen Sie eine eigene, digitale Spurensicherung an. Alles per Screenshot abspeichern. Jede Rufnummer notieren. E-Mails und Chatnachrichten archivieren.
  4. Informieren Sie eine Ihnen vertraute Person, auch wenn Ihnen die Angelegenheit erst einmal „peinlich“ sein sollte.
  5. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Onlinebanking und Ihre Accounts bei Kryptobörsen vor einem Fremdzugriff geschützt sind. Womöglich wollen die Job-Scammer noch Ihre Guthaben plündern.

Sonderfall laut BaFin zu fake Nebenjobs mit Video-Ident-Verfahren und Kontoeröffnungen:

Die BaFin hat kürzlich eine dringende und strenge Warnung bezüglich betrügerischer Jobangebote auf der Webseite vtech-digital.de veröffentlicht. Diese als Angebote der VTech IAD GmbH aus Kiel getarnten Stellenanzeigen sind in Wahrheit gefälscht und ein eklatanter Fall von Identitätsdiebstahl. 

Die BaFin stellte klar, dass die in diesen Angeboten beschriebenen Tätigkeiten, insbesondere die Eröffnung von Bankkonten mittels Post- und Video-Ident Verfahren sowie die Weiterleitung von darauf eingezahlten Geldern an unbekannte Dritte, nicht nur unzulässig sind, sondern auch strafrechtlich verfolgt werden können. 

Zudem warnt die Behörde eindringlich vor Angeboten, die Personen dazu auffordern, bereits erhaltene Gelder, welche höchstwahrscheinlich aus kriminellen Handlungen stammen, weiterzuleiten. Solche Aktivitäten werden als illegale Zahlungsdienste eingestuft und können ernsthafte rechtliche Folgen nach sich ziehen. 

Was ich Ihnen als Rechtsanwalt anbieten kann!

Schicken Sie mir eine Mail, falls Sie das Gefühl haben, in einen Betrug hineingezogen worden zu sein. Ich schaue mir die Situation völlig unverbindlich für Sie an.

Danach erhalten Sie meine kostenfreie Ersteinschätzung – aus anwaltlicher Sicht. Diese Rückmeldung von mir enthält konkrete Handlungsempfehlungen. Falls nötig, kann ich juristisch für Sie tätig werden, doch das hängt vom speziellen Einzelfall ab.

Somit haben Sie die Möglichkeit, bei mir ein rechtsanwaltliches Feedback zur Betrugsmasche mit Jobangeboten, oder eine unseriöse Stellenanzeige zu erhalten. Anschließend können Sie selbst entscheiden, wie Sie weiter vorgehen möchten. 

unseriöse Stellenanzeigen
Foto(s): Rechtsanwalt Martin Wehrmann - Betrugsmasche Jobangebote


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