Dieselskandal bei Reise- und Wohnmobilen: FCA Italy kommt nicht zur Ruhe!

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Das Landgericht Detmold hat einen interessanten Beschluss im Dieselabgasskandal von FCA Italy gefasst. Es begehrt fachliche Auskunft zum Motor Fiat Ducato 2,3 l Multijet, der in vielen Reise- und Wohnmobilen verbaut ist.

Für FCA Italy, einen der führenden Hersteller von Motoren und Basisfahrzeugen für hochwertige Reise- und Wohnmobile, kommt es derzeit Schlag auf Schlag im Dieselabgasskandal. Neben einer steigenden Anzahl an verbraucherfreundlichen Urteilen hat nun das Landgericht Detmold hat einen interessanten Beschluss (Beschluss vom 24. März 2022, Az.: 04 O 313/21) gefasst. Es soll damit eine amtliche Auskunft eingeholt werden zu einigen Fragen und Behauptungen eines geschädigten Verbrauchers im Dieselabgasskandal von FCA Italy

Zum einen geht es um die Behauptung, der Motor Fiat Ducato 2,3 l Multijet des streitgegenständlichen Fahrzeugs Knaus Live TI 650 MF verfüge über

eine unzulässige Abschalteinrichtung. Die in diesem Motor installierte Steuerungssoftware verfüge über eine Timerfunktion, durch die nach einem festdefinierten Zeitraum nach dem Motorstart und bei Erreichung eines kalibrierten Wertes das Emissionskontrollsystem beeinflusst werde. Nach Ablauf des Zeitraums, in dem das Fahrzeug üblicherweise auf dem Prüfstand getestet wird, würde die Abgasreinigung abgeschaltet beziehungsweise die Abgasrückführungsrate (AGR-Rate) verringert oder deaktiviert.

Ebenfalls wird um Mitteilung gebeten, ob bei dem Kraftfahrt-Bundesamt Erkenntnisse dahingehend vorliegen, dass bei dem in Frage stehenden Motor Abschalteinrichtungen vorliegen, welche die Wirkung von Emissionskontrollsystem verringern, die nicht das einschlägigen EG-Verordnung zulässig sind. Falls eine unzulässige Abschalteinrichtung in diesem Sinne vorhanden ist, wird laut Beschluss um weitere Mitteilung gebeten, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen, insbesondere auch behördlich angeordnete Rückrufe, deshalb ergriffen wurden.

„Für FCA Italy wird es mit jedem Urteil, mit jedem Beschluss immer enger. Der Dieselabgasskandal bei Reise- und Wohnmobilen steht noch am Anfang, bietet aber viele Chancen für geschädigte Verbraucher. Es kann kaum noch Zweifel geben, dass auch bei Reise- und Wohnmobilen munter manipuliert worden ist, um die Emissionswerte zu fälschen. Eigentümer sollten daher die Möglichkeit der Betrugshaftungsklage dringend prüfen, um keine wirtschaftlichen Nachteile zu erleiden, sondern ihr Recht durchzusetzen und vernünftige finanzielle Kompensationen aufgrund der hohen Kaufpreise zu erhalten. Die finanziellen Schäden der Dieselkäufer sind regelmäßig sehr hoch“, sagt der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung von der Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (www.hartung-rechtsanwaelte.de). Die Kanzlei befasst sich ausschließlich mit Anleger- und Verbraucherschutzthemen und hat sich auf die Beratung von Betroffenen des Abgasskandals spezialisiert. Dr. Gerrit W. Hartung gilt als „Dieselanwalt“ der ersten Stunde.

Foto(s): Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH


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