Freistellung nach Kündigung - Worauf du achten solltest

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Nach einer Kündigung oder einem Aufhebungsvertrag besteht die Möglichkeit, dass dein Unternehmen dich von der Arbeit freistellt. Das klingt zunächst einmal verlockend. Denn du musst bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht mehr arbeiten, wirst aber meist trotzdem bezahlt. Eine Freistellung kann aber auch negative Folgen nach sich ziehen. Lass mich dir erklären, worauf du achten solltest.

1. Was bedeutet eine Freistellung?

Im Rahmen einer Freistellung verzichtet das Unternehmen auf deine Arbeitsleistung. Eine Freistellung kommt insbesondere im Zusammenhang mit einer ordentlichen Kündigung in Betracht. Dein Arbeitgeber kündigt dich, muss sich aber natürlich an die Kündigungsfrist halten. Häufig benötigt er deine Arbeitsleistung aber schon nicht mehr. Wenn du deswegen freigestellt wirst, musst du nicht mehr arbeiten und wirst von deinem Arbeitgeber in der Regel bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses bezahlt.

2. Wie kommt es zu einer Freistellung?

Eine Freistellung kann auf unterschiedlichem Wege zustande kommen, in der Regel wird diese im Aufhebungsvertrag vereinbart oder einseitig vom Unternehmen bei der Kündigung angeordnet.

3. Wer kann die Freistellung verlangen?

In der Regel erfolgt die Freistellung in Absprache zwischen dir und deinem Arbeitgeber. Dein Arbeitgeber kann dich einseitig freistellen, wenn sein Interesse daran dein Interesse an der Weiterbeschäftigung überwiegt.

4. Bezahlte oder unbezahlte Freistellung?

Normalerweise gehst du von einer bezahlten Freistellung aus, es sei denn, es ist anders vereinbart. Die Anrechnung von Urlaubstagen oder Überstunden ist verhandelbar.

5. Welche Auswirkungen hat die Freistellung auf Krankenversicherung und Arbeitslosengeld?

Während einer bezahlten Freistellung bleibt normalerweise dein Sozialversicherungsschutz erhalten, einschließlich deiner Krankenversicherung. Dies bedeutet, dass du weiterhin von den gesetzlichen Krankenkassen versichert bist. Eine unwiderrufliche Freistellung könnte jedoch in bestimmten Situationen dazu führen, dass die Krankenversicherungspflicht entfällt. 

Im Zusammenhang mit der Arbeitslosenversicherung solltest du wissen, dass ein Aufhebungsvertrag oft zu einer Sperrzeit für das Arbeitslosengeld führen kann. Wenn eine unwiderrufliche Freistellung vereinbart ist, beginnt die Sperrzeit aber bereits während der Freistellung. Die Dauer dieser Sperrzeit kann bis zu 12 Wochen betragen und beginnt entweder mit dem Ablauf deines Arbeitsvertrags (bei unwiderruflicher Freistellung) oder mit dem Beginn der Freistellung (bei widerruflicher Freistellung). Diese Sperrzeit kann die maximale Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes verkürzen. Daher ist es ratsam, die Auswirkungen einer Freistellung auf deine Sozialversicherung und Arbeitslosengeldansprüche im Voraus zu berücksichtigen und möglicherweise rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um die bestmöglichen Entscheidungen für deine berufliche Zukunft zu treffen.


6. Kann ich während meiner Freistellung schon eine neue Stelle antreten?

Es ist wichtig, die genauen Bedingungen deiner Freistellung zu kennen. In einigen Fällen können Arbeitsverträge Klauseln enthalten, die es dir verbieten, sofort bei einem neuen Arbeitgeber anzufangen. Als Anwältin für Arbeitsrecht empfehle ich, vor der Annahme einer neuen Stelle während der Freistellung rechtlichen Rat einzuholen, um mögliche rechtliche Konflikte zu vermeiden und sicherzustellen, dass deine Handlungen im Einklang mit den geltenden Gesetzen stehen.

Es ist wichtig, die Bedingungen der Freistellung sorgfältig zu prüfen und, wenn nötig, zu verhandeln. Wenn du weitere Fragen hast oder rechtliche Unterstützung benötigst, stehe ich dir als Anwältin für Arbeitsrecht gerne zur Verfügung. In einem unverbindlichen Erstgespräch finden wir gemeinsam die beste Lösung für deine Situation. 


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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