Fünf Tipps: So verkraften Ihre Kinder die Scheidung besser

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Einmal Scheidung bitte! – und für die Kinder einen Psychiater?

Von den Schwiegereltern kommt Gegenwind: „Ihr hättet es ruhig noch einmal versuchen können, allein der Kinder wegen!“ Freunde hingegen bestätigen: „Gut, dass ihr endlich die Scheidung eingereicht habt, besser so für die Kinder!“ Wenn Sie eine Scheidung als einzige Lösung sehen, werden Sie Ihre Gründe haben. Beherzigen Sie bei Ihrer Scheidung fünf Regeln, können die Kinder leichter mit der Trennung fertig werden.

Kinder zuerst

Bei einer Scheidung gibt es für die Eltern natürlich kein Patentrezept für den Umgang mit ihren Kindern. Jede einzelne Situation ist anders: Das Alter der Kinder, gibt es Geschwister oder nicht? Und letztendlich reagiert jedes Kind noch einmal ganz individuell auf diese „Katastrophe“. Denn in den allermeisten Fällen ist eine Scheidung genau das für die Kinder, eine Katastrophe.

Je nach Alter haben die Kinder wahrscheinlich längst mitbekommen, dass irgendetwas nicht stimmt. Da können Sie noch so diskret miteinander streiten, in den Kinderköpfen arbeitet es bereits. Wenn Sie als Eltern nicht wollen, dass sich da etwas Unheilvolles zusammenbraut, dann:

  • verhalten Sie sich jederzeit fair Ihrer Familie (inkl. Partner, Partnerin) gegenüber
  • sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Kind, altersgemäß und aufrichtig

Halten Sie sich daher in der Zeit vor und nach der Scheidung immer wieder diese fünf Punkte vor Augen:

1. Alle Zeit und Aufmerksamkeit den Kindern

Die Zeit rund um eine Scheidung ist nervenaufreibend für die Ehepartner, auch ohne Kinder. Mal ist die Scheidung einvernehmlich, mal geht die Initiative von einer Seite aus. Konfliktpotenzial ist in den meisten Fällen mehr als genug vorhanden. Doch wenn Kinder davon betroffen sind, müssen sie an erster Stelle stehen.

2. Eine Scheidung und keiner verliert sein Gesicht

Auch wenn es manchmal schwerfällt, bleiben Sie fair zueinander. Nötigen Sie bei einer Scheidung niemals Ihre Kinder dazu, sich Ihnen zuliebe vom anderen Elternteil abzuwenden. Mit anderen Worten, „mobben“ Sie sich nicht gegenseitig. Die Kinder geraten dadurch in einen unnötigen Loyalitätskonflikt.

3. Offen reden über die Gegenwart und die Zukunft

Sie brauchen den Kindern nicht detailliert erklären, warum die Scheidung für Sie der einzige Weg ist. Sie werden es in den meisten Fällen nicht nachvollziehen können oder wollen. Vielmehr wollen Kinder wissen, was jetzt passiert: Müssen sie sich für einen von Ihnen entscheiden? Können sie jederzeit mit dem anderen Elternteil zusammen sein? Bleiben sie in der Schule, in der Stadt?

4. Klare Ansagen für die Kinder und Versprechen werden gehalten

Eigentlich ist das eine Selbstverständlichkeit. Aber in dieser psychisch labilen Zeit einer Scheidung, in der es oft um verletzte Gefühle geht, ist das nicht immer einfach. Dennoch, auch wenn es Streit untereinander gibt: Zusagen und Ansagen an die Kinder müssen auch vor und nach einer Scheidung eingehalten werden.

5. Die Zeit nach der Scheidung: Kinder brauchen Geborgenheit

Zu jeder Zeit sollten die Kinder das Gefühl haben, ihre Eltern bleiben immer ihre Eltern, auch nach einer Scheidung. Dieses Gefühl vermitteln Sie am besten dadurch, dass Sie und Ihr Partner oder Ihre Partnerin für Ihre Kinder da sind. Verbringen Sie möglichst viel Zeit mit ihnen.

Das alles zu beachten, ist keine leichte Aufgabe in der psychisch angespannten Zeit rund um die Scheidung. Deshalb sollten Sie sich auch nicht scheuen, bei Schwierigkeiten professionellen Rat einzuholen. Zum Beispiel bei einer Trennungsberatung.


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