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Gewerbesteuerhebesatz - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 2 Minuten Lesezeit

Die wichtigsten Fakten

  • Mit dem Gewerbesteuerhebesatz können die Gemeinden direkt die Höhe der Gewerbesteuer beeinflussen.
  • Auf diese Weise stellt die Höhe des Gewerbesteuerhebesatzes einen wichtigen Standortfaktor für Unternehmen dar.
  • Es existiert ein Mindesthebesatz von 200 Prozent.
  • Diesen dürfen die Gemeinden nicht unterschreiten, aber innerhalb bestimmter landesrechtlicher Vorgaben überschreiten.
  • Tendenziell sind die Gewerbesteuerhebesätze in Städten etwas höher als auf dem Land.

Was ist der Gewerbesteuerhebesatz?

Der Gewerbesteuerhebesatz bezeichnet einen Faktor, der zur Ermittlung der Gewerbesteuerschuld mit dem Steuermessbetrag multipliziert wird. Durch ihn sind die Gemeinden bzw. Kommunen in der Lage, unmittelbar Einfluss auf die Höhe der Gewerbesteuer zu nehmen. Er hängt also von der finanziellen Lage der Gemeinde ab, in der das Gewerbe ausgeübt wird.

Seine gesetzliche Grundlage ist im Gewerbesteuergesetz, kurz GewStG, in § 16 zu finden. Legt eine Kommune keinen höheren Gewerbesteuerhebesatz fest, dann kommt ein Hebesatz von 200 Prozent zur Anwendung. In Deutschland existiert außerdem noch ein Hebesatz bei der Grundsteuer.

Wie erfolgt die Festlegung des Gewerbesteuerhebesatzes?

Für jedes Kalenderjahr wird der Gewerbesteuerhebesatz durch die einzelnen Gemeinden unabhängig voneinander bestimmt. Diese können den Hebesatz aber nicht nur für ein Jahr, sondern auch gleich für eine Zeitspanne von mehreren aufeinanderfolgenden Jahren festlegen.

Für sämtliche Unternehmen, die in der jeweiligen Gemeinde ihren Sitz haben, findet der gleiche Satz Anwendung. Die Gewerbesteuerhebesätze können sich jedoch von Kommune zu Kommune teilweise deutlich unterscheiden. In der Tendenz sind sie in Städten und Ballungsräumen ein wenig höher als in ländlichen Regionen.

Welche Grenzen gelten bei der Festlegung des Gewerbesteuerhebesatzes?

Bei der Festsetzung des Gewerbesteuerhebesatzes müssen die Gemeinden gesetzlich vorgeschriebene Rahmenvorgaben einhalten. Diese sind im anzuwendenden Landesrecht des jeweiligen Bundeslands zu finden.

Konkret ist jeweils festgelegt, in welchem Verhältnis zueinander sich der Grundsteuerhebesatz für Grundstücke, der Grundsteuerhebesatz für land- und forstwirtschaftliche Betriebe und der Gewerbesteuerhebesatz befinden müssen. Außerdem existieren stets auch Höchstsätze, die nicht überschritten werden dürfen. Viele Landesgesetze sehen darüber hinaus verschiedene Ausnahmeregelungen vor.

Wie ermittelt man mit dem Gewerbesteuerhebesatz die zu zahlende Gewerbesteuer?

Die Basis für die Ermittlung der Gewerbesteuer stellt der steuerliche Gewinn eines Unternehmens dar. Um ausgehend von diesem Wert den Gewerbeertrag zu bestimmen, werden verschiedene Faktoren subtrahiert, beispielsweise Erträge von im Ausland ansässigen Betriebsstätten oder Spenden. Außerdem werden verschiedene steuerlich abzugsfähige Ausgaben wie Zinsen oder Leasingraten hinzuaddiert.

Anschließend verringert man den Gewerbeertrag um den Freibetrag und multipliziert den Betrag mit der einheitlichen Gewerbesteuermesszahl von 3,5 %. Das Resultat ist der Steuermessbetrag. Multipliziert man diesen mit dem Hebesatz der entsprechenden Gemeinde, erhält man die zu entrichtende Gewerbesteuer.

Inwieweit ist der Gewerbesteuerhebesatz ein Standortfaktor für Unternehmen?

Der Gewerbesteuerhebesatz bildet eines der Instrumente, mit denen die Gemeinden in Deutschland um die Gunst der Firmen bei der Wahl ihres Standortes konkurrieren. Unternehmen bevorzugen bei der Standortwahl in der Regel Kommunen mit niedrigen Hebesätzen bei der Gewerbesteuer.

Welche Gemeinden besitzen die bundesweit höchsten bzw. niedrigsten Gewerbesteuerhebesätze?

Die höchsten Gewerbesteuerhebesätze in Deutschland im Jahr 2017:

KommuneBundeslandHebesatz
DierfeldRheinland-Pfalz900 %
WettlingenRheinland-Pfalz600 %
WaldbrölNordrhein-Westfalen550 %
HeimbachNordrhein-Westfalen550 %
OberhausenNordrhein-Westfalen550 %

Die niedrigsten Gewerbesteuerhebesätze in Deutschland im Jahr 2017:

KommuneBundeslandHebesatz
SchönbeckMecklenburg-Vorpommern200 %
HöhenlandBrandenburg200 %
Neu ZaucheBrandenburg200 %
RögnitzMecklenburg-Vorpommern200 %
ZossenBrandenburg200 %

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