Ist Clickbait auf YouTube erlaubt? Wichtige Infos für YouTuber!

  • 3 Minuten Lesezeit

 Wer hat sich nicht schon mal darüber geärgert? Eine reißerische Überschrift, ein viel versprechendes Thumbnail und in dem eigentlichen Video ist nichts davon zu sehen. Ein typischer Fall von so genanntem „Clickbait“. Hier wird also etwas suggeriert oder versprochen, was später im Video gar nicht zu sehen ist, nur um möglichst viele Klicks zu generieren. Aber ist dies eigentlich erlaubt?


Clickbait ist allgegenwärtig

Wer glaubt, Clickbait sei ein typisches Problem von YouTube, der irrt. Unzählige Anzeigen setzen auf diese Form der Effekthascherei, um möglichst eine große Aufmerksamkeit zu erregen. Aber leider sieht man auch vermehrt in etablierten Tageszeitungen, dass die Artikel Überschriften so gewählt werden, dass eine gewisse Neugier beim Leser geweckt wird, um entsprechende Artikel anzuklicken.


Clickbait bei Werbeanzeigen

Auch Google hat dieses Problem irgendwann erkannt und dieser Form von Werbeanzeigen im Juli 2020 einen Riegel vorgeschoben und seine „Richtlinie zu falschen Darstellungen“ aktualisiert, um die Richtlinie zu "Clickbait-Anzeigen" einzuführen.

Damit ist es nicht länger zulässig, Anzeigen zu erstellen, die Clickbait-Taktiken oder reißerische Texte oder Bilder verwenden, um Zugriffe zu generieren.

Damit sind Anzeigen mit typischen Clickbaiting-Formulierungen wie "Finden Sie es hier heraus", "Das glauben Sie nie" oder ähnliches nicht länger erlaubt. Auch Anzeigen mit Fotos, Polizeifotos und Fotos von echten Unfällen oder Katastrophen, auf denen deutlich erkennbar Körperteile vergrößert und verändert wurden, Anzeigen mit Vorher-nachher-Fotos, in denen für deutliche Veränderungen am Körper geworben wird sind verboten.

Darüber hinaus sind Anzeigen verboten,

die Anzeigen, in denen negative Lebensereignisse wie Tod, Unfälle, Krankheit, Verhaftung oder Insolvenz genutzt werden, um Angst, Schuldgefühle oder andere stark negative Gefühle zu schüren und damit Druck auf den Nutzer aufzubauen, unverzüglich zu handeln.

Google hat also ganz gehörig aufgeräumt und viele dieser Clickbait-Anzeigen aus unserem Surf-Alltag verbannt.


Clickbait in YouTube Videos

Auch auf YouTube ist das Phänomen Clickbait nicht neu und jeder wird sicherlich auch schon mal auf das ein oder andere viel versprechende und interessante Video gestoßen sein, das beim Schauen jedoch als völlig abweichend herausgestellt hat und die im Thumbnail gezeigte Szene kam in dem Video gar nicht vor. Auch hier stellt man sich natürlich die Frage, ob das denn nun so erlaubt es auf YouTube.

Auch hier hilft ein Blick in die Richtlinien von YouTube. Dort wird in den „Richtlinien zu Spam, irreführenden Praktiken und Betrug“ u.a. ausgeführt:

Spam, Betrug und andere irreführende Praktiken, mit denen die YouTube-Community getäuscht wird, sind auf YouTube nicht erlaubt.

Was das genau bedeutet, wird in der Richtlinie ebenfalls ausgeführt. Demnach sind irreführende Metadaten oder Thumbnails verboten, wenn durch irreführende Titel, Thumbnails, Beschreibungen oder Tags bei Nutzern falsche Erwartungen bezüglich der Inhalte geweckt werden.

Man sollte sich also hüten, derartiges Clickbait zu betreiben, denn das kann zu Ärger mit YouTube bzw. Google führen. Außerdem sollte man beachten, dass man sich mit derartigen Praktiken natürlich auch keine Freunde in der Community macht und man auf diese Art und Weise weder Abonnenten gewinnt noch positive Bewertungen.


Was passiert, wenn man Inhalte auf YouTube postet, die gegen diese Richtlinien verstoßen?

Wenn gepostete Videos gegen diese Richtlinien verstoßen, werden sie von YouTube bzw. Google entfernt und der Inhaber des Kanals wird darüber per E-Mail informiert. Sollte man erstmalig gegen diese Community-Richtlinien verstoßen haben hat dies noch keine Konsequenzen für den Kanal. Man bekommt erst eine Warnung. Diese Warnung wird dauerhaft im Kanal vermerkt. Sollte man jedoch nochmals gegen diese Richtlinie verstoßen, bekommt der Kanal eine Verwarnung (Strike). Wenn man drei solcher Verwarnungen innerhalb von 90 Tagen bekommt wird der Kanal gekündigt.

Weitere Infos zu diesem Thema auch in unserem Rechtstipp „Strikes von YouTube- Was heißt das genau und was kann ich jetzt tun?“

Mehr Infos auch im Video.


Über die Kanzlei Mutschke
Frau Rechtsanwältin Nicole Mutschke ist gefragte Rechtsexpertin und deutschlandweit bekannt aus den Medien (RTL, ntv, ZDF, sterntv, WDR etc.). Die Kanzlei Mutschke berät ihre Mandanten bundesweit engagiert und kompetent in allen Fragen des Social Media-, Unternehmens- und Verbraucherrechts.
Auf TikTok hat die Kanzlei den ersten Anwaltskanal in Deutschland gegründet und berät dort ihre wachsende Followerschaft in allen rechtlichen Belangen. Die Kanzlei unterhält ebenfalls Kanäle auf Instagram, YouTube, Twitch etc.

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