Kreditkartenbetrug; neue Masche über Booking.com führt zu steigenden Fallzahlen

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Betroffene melden sich nach Betrug über Booking.com

Wir hatten bereits wiederholt über verschiedene, typische Betrugsmethoden im Rahmen des Kredit- und Debitkartenbetrugs berichtet, etwa über die Plattformen kleinanzeigen.de (ehemals ebay Kleinanzeigen), vinted.de (ehemals Kleiderkreisel) oder vermeintliche Nachrichten von DHL. 

Rechtstipp zu vinted

Rechtstipp zu ebay Kleinanzeigen

Rechtstipp zu DHL

Ebenso hatten wir über technische Angriffsmethoden mittels Xenomorph 

neuer Trojaner umgeht 2FA

oder eSim-Swapping berichtet und informiert.

Nun haben Kriminelle es offenbar geschafft, sich mindestens einzelner Hotelaccounts bei Booking.com zu bemächtigen und diese für einen besonders geschickten Betrug zu nutzen. Innerhalb des offiziellen Booking.com Chat erscheinen vermeintliche Anfragen des gebuchten Hotels nach einer Registrierung der Kreditkarte. Darauf erfolgt ein Link, der zu einer absolut echt wirkenden Seite führt, die auch Buchungsdaten des Kunden enthält. Wird dort allerdings der Versuch der Registrierung unternommen, "übernehmen" die Täter die Karte, indem ein neues Authentifizierungsgerät für die Karte registriert wird und die Täter haben dann freie Verfügungsgewalt über die Karte.


Verfolgung von Ansprüchen regelmäßig sinnvoll

Soweit man Geschädigter in diesem Bereich geworden ist, empfiehlt sich in jedem Fall die Verfolgung der Ansprüche gegen den jeweiligen Zahlungsdienstleister nach § 675 u Satz 2 BGB.

rechtliche Grundlagen beim Kreditkartenbetrug

Dass die Verfügungen nicht vom Geschädigten nicht autorisiert sind, ist angesichts des durch das Transaktionsprotokolls dokumentierten Ablaufs, in dem es regelmäßig unmittelbar vor den Betrugsverfügungen zu einem Wechsel des Autorisierungsverfahren und/oder -verfahrens kommt, leicht dazulegen.

Über die Frage eines Gegenanspruchs des Zahlunsgdienstleisters wegen einer vermeintlich grob fahrlässigen Pflichtverletzung des Kunden (§ 675v Abs. 3 Nr. 2 BGB) ist dagegen oftmals der erste Kern der Auseinandersetzung.

Mitverschulden der Zahlungsdienstleister rückt in den Fokus

Selbst wenn im Einzelfall eine grob fahrlässige Pflichtverletzung des Kunden anzunehmen ist, führt dies im Ergebnis nicht zum Ausschluss des Anspruch des Kunden nach § 675u Satz 2 BGB wegen eines Schadensersatzanspruchsdes Zahlungsdienstleisters.

Denn nach zutreffender Ansicht trifft die Bank oder Sparkasse bereits ein Mitverschulden, wenn sie Angriffsmuster auf ihr Online-Banking oder Kreditkartensystem nicht hinreichend beobachtet und entsprechende technische Schutzmaßnahmen implementiert. Dies wurde jüngst vom LG Zweibrücken in einem von RA Koch geführten Verfahren bestätigt, ebenso auch OLG München, Hinweisbeschluss v. 22.09.2022, Rn. 85ff.


Beratung sinnvoll

RA Sebastian Koch, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht hat daher gegenüber zahlreichen Banken und Sparkassen in vergleichbaren Fällen die Erstattung ganz oder teilweise erfolgreich durchgesetzt und auch Ansprüche gegenüber den Empfängern der Zahlungen geltend gemacht.

Wenn auch Sie geschädigt sind, bieten wir eine Prüfung Ihrer Ansprüche durch einen qualifizierten Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht an. Die Ersteinschätzung erfolgt dabei kostenfrei und unverbindlich.

Wir haben in den letzten Monaten gegenüber verschiedensten Banken und Sparkassen Erstattungsansprüche erfolgreich außergerichtlich und gerichtlich durchgesetzt oder günstige Vergleiche geschlossen.

Für rechtsschutzversicherte Mandanten holen wir kostenfrei die Deckungszusage ihrer Versicherung ein.

Rechtsanwalt Sebastian Koch

Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht

www.saleo-recht.de/lp-bankrecht

www.saleo-recht.de/kreditkartenmissbrauch

www.saleo-recht.de/onlinebanking-betrug-und-missbrauch

Foto(s): @SALEO

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