Mitarbeiter finden und binden

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Als Unternehmer kennen Sie das Problem: Ihre Stellenausschreibungen bleiben unbeantwortet. Auch auf vermeintlich interessante Positionen meldet sich kaum noch ein qualifizierter Mitarbeiter. Die dramatische Lage ist mittlerweile bei den Handwerksberufen und den qualifizierten Bürokräften angekommen. Viele Unternehmer haben das Thema War for talents abgetan und für ein Problem einiger weniger Branchen gehalten. Waren es zunächst Softwareentwickler und Programmierer, wurden später andere akademische Berufe, Ingenieure und Techniker knapp. Nun trifft die Verknappung die breite Masse der Unternehmen. Der klassische Handwerksgeselle scheint auszusterben. In den Industrieunternehmen werden qualifizierte Maschinenführer knapp. 

Dies alles trifft zusammen mit einem erheblichen Anwachsen der Anforderungen an die Mitarbeiter. War früher für den Installateur noch das Verlegen von Rohren die wesentliche Tätigkeit, geht es heute darum, komplexe Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zu installieren und Wärmepumpen mit Solaranlagen zu kombinieren. In der Industrie wird es dem einfachen Maschinenführer, der früher nur Teile ein- und auslud und Werkzeuge wechselte, ein Technologe der heute binnen kürzester Zeit in komplexen Produktionszentren mit Roboterzuführung den Produktwechsel einrichten oder eine Havarie beheben muss. So zieht es sich durch alle Berufe.

Arbeitnehmer atmen auf

Für den Arbeitnehmer ist dies alles positiv. War es bis vor wenigen Jahren noch üblich, dass ein durchschnittlich qualifizierter Mitarbeiter dutzenden von Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen absolvieren musste, um eine passende Position zu finden, verhält es sich heute umgekehrt. Gerade in den Ballungsräumen kann der Arbeitnehmer aus einer Vielzahl von offenen Stellen auswählen. Die Machtverhältnisse haben sich deutlich verschoben.

Herausforderung für Arbeitgeber

Dies erfordert auch andere Anforderungen an die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse. Wurde früher bei Arbeitsverhältnissen noch Wert darauf gelegt, sich in Problemfällen von Mitarbeitern trennen zu können, stellt sich nun die Frage, wie Mitarbeiter auch in schwierigen Situationen bewegt werden können, die Stelle nicht zu wechseln.

Im Ergebnis gilt es daher Anreizsysteme zu schaffen, dass erwünschte Mitarbeiter über lange Zeit dem Unternehmen treu bleiben. Schließlich stehen erhebliche Investitionen in die Ausbildung auf dem Spiel. Gleichwohl darf die Produktivität aber nicht leiden. Zudem gilt es, die Anforderungen und Wünsche neuer Mitarbeiter zu berücksichtigen, ohne hierdurch ein Ungleichgewicht zu Lasten länger beschäftigter Mitarbeiter zu schaffen. 

Hier kommt neben dem notwendigen Feingefühl auch das Arbeitsrecht ins Spiel. Was, wenn dann der neue Mitarbeiter zunächst einmal morgens u m 08:00 Uhr sein Kind in den Kindergarten bringen möchte. Die Änderung von Arbeitszeiten in einem Handwerksunternehmen, das bislang in einem festen Arbeitsplan von 07:30 Uhr bis 16:00 Uhr arbeitete, macht ein Umdenken erforderlich?

Kommunikation und Klarheit sind wichtig

Dies alles gelingt im besten Fall durch umfassende und abgestimmte Kommunikation mit den Mitarbeitern. Bestehende Arbeitsverträge müssen behutsam angepasst werden. Aber auch in kleinen Betrieben müssen die Regeln klar kommuniziert und nachvollziehbar sein.  Vereinbarungen müssen wirksam geschlossen werden. 

Wir beraten Sie, ein modernes und zukunftsfähiges Arbeitsumfeld für Ihre Mitarbeiter zu gestalten.



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