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Neue Überraschung: P&R an britischer Firma für Container-Leasing beteiligt

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Und wieder eine Überraschung in Sachen P&R-Insolvenz: Laut neuesten Erkenntnissen ist die Firma zu 40 Prozent an dem britischen Unternehmen für Container-Leasing Blue Sky Intermodal beteiligt, welches wiederum ein Kunde von P&R ist. Medienberichten zufolge soll P&R-Gründer Heinz Roth in dem Unternehmen sogar als Direktor fungieren. 

Anleger nicht informiert

Den Anlegern von P&R Container scheinen wieder einmal wichtige Informationen vorenthalten worden zu sein. Offensichtlich hält die insolvente Firmengruppe seit dem Jahr 2004 Anteile an einem britischen Unternehmen für Container-Leasing. Einem britischen Firmenregister soll darüber hinaus zu entnehmen sein, dass P&R-Gründer Heinz Roth als Direktor der Firma aufgeführt ist. Die 2017 für die Anleger veröffentlichten Prospekte enthalten dazu keine Informationen.

Dabei steht Blue Sky Intermodal in einer Kundenbeziehung mit P&R, denn sie hat ca. 35 Prozent der Container, die P&R seinen Anlegern verkaufte, vermietet. Ein Interessenkonflikt für Heinz Roth? Als Direktor von Blue Sky Intermodal hat er ein Interesse an möglichst günstigen Mieten, aber als Chef von P&R haben hohe Erträge des Leasinggeschäfts für ihn Priorität. Genaueres ist derzeit nicht bekannt. Medienberichten zufolge gehöre das Tagesgeschäft bei Blue Sky Intermodal jedoch nicht in seinen Zuständigkeitsbereich.

Auswirkung auf die Anleger

Grundsätzlich hätten die Anleger über eine Verbindung dieser Art informiert werden müssen. Ob diese Geschäftsbeziehung den Anlegern ein Vermietungsgeschäft vortäuschen oder ob dadurch Geld verschoben werden sollte, bleibt zunächst unklar. Doch auch wenn die Anleger ein Recht auf Information gehabt hätten, so könnte sich diese Entwicklung durchaus vorteilhaft auf ihre Interessen auswirken so Guido Lenné, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht. „Der möglicherweise wertvolle P&R-Anteil an Blue Sky Intermodal könnte nun in die Insolvenzmasse einfließen. Für die Anleger, die sich seit der Insolvenz des Unternehmens im März dieses Jahres um ihr Investment sorgen, wäre das dann endlich mal eine gute Nachricht“, so Rechtsanwalt Lenné.

P&R hatte seinen Investoren ungefähr 1,6 Millionen Container verkauft. Im Bestand waren aber offenbar nur noch rund 618.000. Von den 54.000 Anlegern investierten viele bereits seit über 30 Jahren in dieses Anlagemodell. Die zugesagten Auszahlungen waren bis zuletzt erfolgt.

Die Anwaltskanzlei Lenné bietet Betroffenen auf ihrer Website ein Erstinfopaket und einen Mailverteiler zu diesem Thema.



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