Pleitewelle erfasst Baustellen der Project-Immobilien-Gruppe

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Das finanzielle Dilemma der PROJECT-Gruppe hat weitere Kreise gezogen. Von den 118 Tochterunternehmen haben bereits 56 Insolvenz angemeldet. Insbesondere in Berlin sind zahlreiche Projekte betroffen. Mit diesem Update vom 1. September 2023 bieten wir einen aktuellen Überblick über die jüngsten Entwicklungen und deren mögliche Konsequenzen.

Die in Nürnberg ansässige PROJECT Real Estate AG (PRE AG) kooperierte eng mit Partnerunternehmen der PROJECT Investment Gruppe. Gemeinsam entwickelten sie Wohn- und Gewerbeimmobilien in urbanen Zentren Deutschlands und Österreichs. Als Hauptgesellschaft des PROJECT Immobilienkonzerns übernahm die PRE AG wichtige strategische und kontrollierende Funktionen. Hauptaufgaben waren dabei die Leitung des Investitionsausschusses der PROJECT Investment Gruppe, die Koordination konzernweiter Ziele und die Überwachung der Tochtergesellschaften. 2021 initiierte die PRE AG eine Reorganisation der Struktur der PROJECT Immobiliengruppe.

Die PROJECT Immobilien Projektentwicklungs GmbH, ebenfalls mit Sitz in Nürnberg, wies in ihrer Bilanz für 2020 einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Verlust von 633.037,47 Euro aus – ein klarer Hinweis auf eine formelle Insolvenzgefahr.

Anfangs gerieten im August lediglich vier Unternehmen der Nürnberger PROJECT-Gruppe in Turbulenzen. Nun steht jedoch mehr als die Hälfte der Projektunternehmen vor finanziellen Herausforderungen. Detaillierte Informationen finden Sie in unseren vorherigen Artikeln:

  • Was Sie über Bauträgerinsolvenzen wissen sollten (am Beispiel der PROJECT Gruppe)
  • Insolvenz bei Project Immobilien: Handlungsanweisungen für Käufer
  • Der Zusammenschluss von Käufern bei Project Immobilien – eine potenzielle Strategie (mit Hinweisen zu sozialen Netzwerken)

Was bedeutet das aktuelle Szenario für die Kunden? In den vergangenen Monaten kamen viele Bauvorhaben zum Stillstand. Die jüngsten Insolvenzanmeldungen kamen nicht unerwartet. Einige Bauprojekte stehen kurz vor der Fertigstellung. Sie könnten, je nach Finanzierungslage, in absehbarer Zeit abgeschlossen werden, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Es werden derzeit Alternativen für Projekte in frühen Bauphasen gesucht, wobei Gespräche mit potenziellen Partnern im Gange sind. Laut Insolvenzverwalter Böhm besteht vonseiten der Investoren und Hauptunternehmer Interesse, die Projekte zu übernehmen und fertigzustellen.

Wir verstehen Ihre Besorgnis in dieser Phase der Unsicherheit und versichern Ihnen, dass wir Sie stets aktuell informieren werden und Ihre Interessen im Blick behalten. Bei Fragen oder Bedenken stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Wie sollten betroffene Kunden nun reagieren? Während der anfänglichen Phase des Insolvenzverfahrens sind die Handlungsoptionen für Kunden begrenzt. Es ist ratsam, den Fortgang des Verfahrens aufmerksam zu verfolgen.

Handlungsempfehlungen für betroffene Kunden:

  • Rechtliche Beratung einholen!
  • Geduld bewahren: Rechtliche Prozesse benötigen Zeit.
  • Informieren: Verfolgen Sie die offiziellen Informationsquellen.
  • Kommunizieren: Bleiben Sie mit der PROJECT-Gruppe in Kontakt.
  • Netzwerk aufbauen: Austausch mit anderen Betroffenen suchen.
  • Finanzielle Absicherung überprüfen: Prüfen Sie Ihre vorhandenen Sicherheiten.

Sollten betroffene Käufer rechtliche Unterstützung suchen? Ein proaktiver Ansatz ist ratsam. Das vorläufige Insolvenzverfahren prüft die finanzielle Situation der betroffenen Firmen. Es ist jedoch klug, sich sofort rechtlich abzusichern und sich über die nächsten Schritte im Klaren zu sein.



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