Rechtliche Überlegungen beim Umzug in die USA, Unternehmensgründung und Immobilienkauf

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Der Gedanke, in die USA, wie z.B. Florida, zu ziehen und dort ein Unternehmen zu gründen, kann aufgrund des sonnigen Klimas, der wirtschaftlichen Chancen und der kulturellen Vielfalt äußerst verlockend sein. Bevor deutsche Unternehmer jedoch den großen Schritt wagen, sind einige wichtige rechtliche Überlegungen zu berücksichtigen. Hier ein paar wichtige Überlegungen, die bei einem Umzug nach Florida Ihr Leben einfacher machen können.

Visum und Aufenthaltsgenehmigung:

Bevor Sie sich in den Sunshine State aufmachen, ist es entscheidend, die erforderlichen Visum- und Aufenthaltsgenehmigungen zu klären. Unternehmer können sich für ein E-2-Investorenvisum bewerben, das es ermöglicht, in Florida ein Unternehmen zu gründen und zu betreiben. Dieses Visum erfordert eine durchschnittliche Investition von ungefähr 100.000-200.000 in ein US-Unternehmen oder ein neu gegründetes Unternehmen und bietet die Möglichkeit einer langfristigen Aufenthaltsberechtigung.

Rechtsform des Unternehmens:

Die Wahl der richtigen Rechtsform für Ihr Unternehmen in Florida ist von großer Bedeutung. Die flexible Limited Liability Company (LLC) wird häufig gewählt. Eine LLC bietet Flexibilität und begrenzte Haftung, während eine Corporation eine strengere Struktur mit einem Board of Directors und Aktionären hat. Es ist ratsam, sich von einem erfahrenen Anwalt beraten zu lassen, um die für Ihre Situation beste Option zu wählen.

Steuerliche Überlegungen:

Florida ist für viele Unternehmer aufgrund seiner wirtschaftsfreundlichen Steuerpolitik attraktiv. Der Bundesstaat erhebt keine Einkommensteuer auf Unternehmensebene, was eine erhebliche Ersparnis für Unternehmen bedeutet. Dennoch sollten Sie die verschiedenen lokalen Steuern, Umsatzsteuern und andere steuerliche Verpflichtungen sorgfältig prüfen. Auch bei dem Immobilienkauf und mit dem Doppelsteuerabkommen zwischen Detuschland und den USA gibt es besondere Punkte auf die man achten sollte.

Als Beispiel gelten besondere Steuerregeln für Ausländer, die in den USA Ihre Immobilie verkaufen möchten. "FIRPTA" steht für den "Foreign Investment in Real Property Tax Act" und bezieht sich auf ein US-amerikanisches Steuergesetz, das ausländische Investitionen in Immobilien besteuert. Laut FIRPTA werden Gewinne aus dem Verkauf von US-Immobilien durch ausländische Personen oder Unternehmen besonders behandelt. Das Gesetz verpflichtet den Verkäufer dazu, eine bestimmte Menge des Verkaufserlöses als Steuervorauszahlung an die US-Steuerbehörden abzuführen. Diese können allerdings bei einer späteren Steuererklärung zurückgezahlt werden. Es ist wichtig, FIRPTA-Vorschriften zu verstehen und einzuhalten, wenn ausländische Investoren Immobilien in den USA erwerben oder verkaufen, um steuerliche Konsequenzen zu vermeiden.

Arbeitsrechtliche Bestimmungen:

Die Arbeitsgesetze in den USA können sich von denen in Deutschland erheblich unterscheiden. Es ist wichtig, sich über die Beschäftigungsregelungen in Florida zu informieren, insbesondere in Bezug auf Arbeitsverträge, Mindestlöhne, Arbeitszeiten und Arbeitnehmerrechte. Ein L-1 Visa zum Beispiel wird häufig gebraucht um deutsche Fachkräfte in die USA zu entsenden.

Vertragsrecht und Geschäftstransaktionen:

Bei der Führung eines Unternehmens in Florida werden Sie regelmäßig mit Verträgen und Geschäftstransaktionen konfrontiert sein. Sichere Kenntnisse im Vertragsrecht sind entscheidend, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden. Hier ist es wichtig Verträge zu prüfen, zu verhandeln und zu erstellen, um die Interessen Ihres Unternehmens zu schützen. Um sich vor der Haftung besser zu schützen werden die Rechtsform des Unternehmens, Versicherungen und Vertragsklauseln geprüft.

Fazit:

Der Umzug nach Florida und die Gründung eines Unternehmens können sich Lohnen für deutsche Unternehmer, aber es ist entscheidend, sich gut vorzubereiten. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Anwälten, Steuerberatern und anderen Fachleuten ist unerlässlich, um rechtliche Komplikationen zu vermeiden und Ihr Geschäft erfolgreich aufzubauen. Beachten Sie die genannten Punkte und planen Sie sorgfältig, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Foto(s): www.germanamericanlegal.com


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