Seat Servicemaßnahme 23CJ – Software-Update für Seat Leon

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Hinter dem Code 23CJ verbirgt sich ein „freiwilliger Rückruf“ der VW-Tochter Seat. Derzeit werden die Halter eines Seat Leon Diesel aufgefordert, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen, damit im Rahmen der Servicemaßnahme 23CJ ein Software-Update für die Motorsteuerung aufgespielt werden kann.

Wie Seat in dem Schreiben mitteilt, sollen durch die Maßnahme die Stickoxid-Emissionen verringert werden. Weiter heißt es, dass Seat durch das Software-Update für das Motorsteuerungsgerät einen effektiven Beitrag für bessere Luft leisten möchte. Der im Abgasskandal erfahrene Rechtsanwalt Andreas Schwering geht aber davon aus, dass etwas ganz anderes hinter dieser Maßnahme steckt. Er vermutet, dass dadurch ein verpflichtender Rückruf durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung bzw. unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems vermieden werden soll.

Laut Seat hat das Software-Update keine negativen Auswirkungen auf Motorleistung, Verbrauch, Geräuschentwicklung und Lebensdauer des Motors. Rechtsanwalt Schwering rät jedoch zur Vorsicht. Die Erfahrungen aus dem Abgasskandal zeigten, dass sich ein Update durchaus negativ auf den Motor auswirken kann. „Unsere Mandanten haben immer wieder über einen höheren Verbrauch oder schlechteres Fahrverhalten geklagt“, so Rechtsanwalt Schwering.

Der Dieselmotor des EA 288 hat die Nachfolge des durch den Abgasskandal bekannt gewordenen EA 189 angetreten. Wie sein Vorgänger wird er bei Dieselfahrzeugen der Marken VW, Audi, Seat und Skoda bis zwei Liter Hubraum verwendet. Einen verpflichtenden Rückruf durch das KBA wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung gab es bisher noch nicht.  VW hat aber unter dem Code 23X4 eine freiwillige Serviceaktion für den VW Golf VII mit dem Dieselmotor EA 288 angeboten.

„Dass kein verpflichtender Rückruf des KBA vorliegt, ist nicht gleichbedeutend damit, dass bei diesem Motor keine Abgasmanipulationen vorliegen. Auch ohne Rückruf des KBA haben zahlreiche Gerichte inzwischen entschieden, dass VW eine unzulässige Abschalteinrichtung verwendet und sich schadenersatzpflichtig gemacht hat“, sagt Rechtsanwalt Schwering.

Neben diversen Landgerichten haben auch das OLG Köln und OLG Naumburg VW bei Fahrzeugen mit dem Dieselmotor EA 288 wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zu Schadenersatz verurteilt. Schwering Rechtsanwälte hat bereits zahlreiche Urteile rund um den Abgasskandal EA 288 erstritten (siehe https://www.rechtsanwaelte-schwering.de/urteile-ea288/ )



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