SENEC: Auch neuer Speicher SENEC.Home V4 gedrosselt - "Alter Wein in neuen Schläuchen?"

  • 4 Minuten Lesezeit

Nach Brandvorfällen vom August 2023 drosselt SENEC auch Speicher der neuen Generation "SENEC.Home V4". Die Hintergründe bleiben rätselhaft.

  • Nicht nur Speicher der älteren Modellgeneration V2.1 und V3 hybrid betroffen
  • Neue Speichergeneration SENEC.Home V4 ebenfalls gedrosselt
  • Drosselung üblicher "Einfahrmodus" oder technischer "Konditionierungsbetrieb"?

SPL Rechtsanwälte berichtet:

(Wurde auch Ihr Speicher eingeschränkt? Sichern Sie sich jetzt eine kostenlose Erstberatung zu Ihren Rechten 2-Minuten-Online-Check (hier klicken) )

Auch SENEC.Home V4 nach Speicherbränden vom 9. August 2023 gedrosselt

Nach mehreren Bränden von SENEC-Speichern im Februar und März 2022 sowie im März und August diesen Jahres befinden sich seit dem 9. August tausende Speicher der Modelle V2.1 und V3 hybrid im sog. "Konditionierungsbetrieb" - das Unternehmen beschränkte ohne Vorwarnung die Ladekapazität der Anlagen über die internetgesteuerte Fernwartung  auf 70%, auch die Lade- und Entladeleistung wurde in vielen Fällen verringert.

Überraschend ist, dass von der gedrosselten Ladekapazität auch die gerade erst auf den Markt gebrachte Speichergeneration SENEC.Home V4 betroffen ist.

Viele Beobachter hatten erwartet, dass das Unternehmen bei der neuen Speichergeneration die technischen Probleme in den Griff bekäme, die zur Drosselung der Speicher führten. Dies erscheint angesichts der Drosselungen der neuesten Speicher zweifelhaft.

Gedrosselte V4-Speicher im "Einfahrmodus" statt im "Konditionierungsbetrieb"

Das Unternehmen selbst spricht im Bezug auf die neuen Speicher der Modellreihe V4 statt vom "Konditionierungsbetrieb" nun von einem sog. "Einfahrmodus". Wo der Unterschied zwischen den beiden Drosselungen liegt, ist unklar.

Denkbar ist, dass die Drosselung der V4-Speicher wegen derselben technischen Schwierigkeiten erfolgte, wegen der bereits die V2.1 und V3-Speicher gedrosselt wurden. Denn SENEC hält - zum Unverständnis vieler Marktteilnehmer - auch bei den neuen V4-Speichern an Zellen auf Nickel-Cobalt-Basis (NCA) fest, die bereits bei 150 Grad Celsius Feuer fangen und Kettenreaktionen verursachen können, während die meisten großen Wettbewerber inzwischen nur noch Zellen mit Lithium-Eisenphosphat (LFP) verwenden, die selbst Temperaturen von 300 Grad Celsius aushalten und daher zellchemisch weit sicherer sind.

Der "Einfahrmodus" für die V4-Speicher könnte daher auch schlicht ein "Rebranding" des Konditionierungsbetriebes sein, in dem sich die älteren Speichergenerationen bereits mehrfach befanden. 

Ebenfalls ist unklar, ob die neuen V4-Speicher den sog. "Einfahrmodus" jemals verlassen werden.

SENEC selbst äußert sich intern gegenüber Fachpartnern wie folgt:

"Die SENEC.Home 4 verbleiben daher vorerst in einem Status, der eine Beladung bis zu 70% ermöglicht. Damit unsere gemeinsamen Kunden dennoch die erwartete Speicherkapazität so schnell wie möglich nutzen können, bieten wir zum Kapazitätsausgleich kostenlos zusätzliche Batteriemodule."

Es erscheint fraglich, ob das Unternehmen allen betroffenen Kunden zusätzliche Batteriemodule im Wert von je 1.500 EUR anbieten würde, wenn SENEC selbst mit einer zeitnahen Beseitigung des "Einfahrmodus" rechnen würde. 

Große Fachpartner wenden sich ab

Inzwischen scheinen auch viele Fachpartner die Geduld mit dem Unternehmen zu verlieren. Kleinere Solarunternehmen berichteten SPL Rechtsanwälte bereits im August, keine SENEC-Speicher mehr verkaufen zu wollen.

Auffällig ist, dass nun selbst der Solar-Riese Energieversum als ehemals einer der größten Verkäufer der SENEC-Anlagen mit Umsatz im zweistelligen Millionenbereich auf seiner Website keine SENEC-Speicher mehr anbietet

Dabei besonders pikant: Energieversum ist ein Schwesterunternehmen der SENEC GmbH im EnBW-Konzern - SENEC selbst war laut seiner Bilanz von 2021 mit 51 % sogar Mehrheitseigentümer des Solarbauers.

Mit Energiekonzepte Deutschland (EKD) hat auch ein weiterer Groß-Solarteur den Verkauf von SENEC-Speichern eingestellt, der neben Energieversum einer der größten Vertriebspartner von SENEC gewesen sein dürfte. Das Unternehmen vertreibt nun Speicher der Eigenmarke "Ampere Storage Pro" - diese nunmehr auf LFP-Basis.

Der Verlust dieser Partnerschaft dürfte SENEC besonders schmerzen. Denn der Gründer der EKD, Mathias Hammer, hatte seinerseits im Jahr 2009 auch die SENEC gegründet

Führende Rechtsanwaltskanzlei bietet SENEC-Kunden kostenlose Erstberatung an

SPL Rechtsanwälte hat bereits eine vierstellige Anzahl von SENEC-Kunden beraten und vertritt betroffene außergerichtlich und gerichtlich bei der Geltendmachung ihrer Rechte auf Wiederinbetriebnahme der Speicher oder Rückerstattung des Kaufpreises.

Zuletzt hatte die Kanzlei vor dem Landgericht  Münster das erste rechtskräftige Urteil gegen einen Solarhändler auf Kaufpreiserstattung in Höhe von über 15.000 EUR gegen Rückgabe des SENEC-Speichers erstritten. Der Solarhändler hatte den Erstattungsanspruch aufgrund fehlerhafter Widerrufsbelehrungen anerkannt (SPL berichtete).

SPL Rechtsanwälte bietet Betroffenen kostenlose Erstberatungen an.

Kontaktieren Sie unsere Experten jetzt für eine kostenlose Erstberatung über unseren

2-Minuten-Online-Check (hier klicken)

oder unter der

0221 828 29 758.


Der Stuttgarter Rechtsanwalt Jochen Schanbacher ist Gründer und Partner der Kanzlei SPL Rechtsanwälte. Er ist ein führender Rechtsexperte für regenerative Energien und vertritt im Zusammenhang mit dem Speicherskandal hunderte Senec-Kunden in ganz Deutschland außergerichtlich und gerichtlich.

Seine Kanzlei SPL Rechtsanwälte ist mit den technischen und rechtlichen Herausforderungen bei der Durchsetzung der Rechte betroffener Speichernutzer bestens vertraut.

Foto(s): SWR

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Jochen Schanbacher

Beiträge zum Thema