Tipico muss Spieler rund 18.000 Euro zurückzahlen

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Tipico muss einem weiteren Mandanten der HFS-Rechtsanwälte genau 18.905 Euro plus 2607 Euro Zinsen zurückzahlen. So urteilte das Landgericht Nürnberg-Fürth im März 2023 (Az. 14 O 8409/21). Zuvor wurde der Sportwetten-Anbieter im Februar 2023 vom Landgericht Heilbronn dazu verurteilt, einem Mandanten der HFS Rechtsanwälte 377.432 Euro plus rund 60.000 Euro Zinsen zurückzuerstatten. Das ist die höchste Summe, ein Online-Glücksspielanbieter bisher in der aktuellen Klagewelle zurückzahlen musste. Erfahren Sie hier mehr auf unserem Blog. 


Der Grund dafür: Tipico war jahrelang illegal im deutschen Internet unterwegs. Denn Online-Sportwetten waren in Deutschland verboten und nur mit einer gültigen Lizenz in Schleswig-Holstein erlaubt. Dennoch bot der deutsche Marktführer illegal Sportwetten und Slots (Automaten-Onlinespiele) im Internet an. Der Spieler aus dem Nürnberger Fall hatte im Zeitraum zwischen Juni 2017 und August 2020 gezockt. Das meiste Geld verlor er bei Slots und nur einen kleineren Teil bei Sportwetten.


Vorher illegal: Tipico hat erst seit 2020 eine gültige Lizenz das gesamte Land


Über eine gültige Lizenz für den gesamten deutschen Markt verfügt Tipico erst seit Oktober 2020. Wer zuvor außerhalb von Schleswig-Holstein bei diesem Anbieter gewettet oder gespielt hat, kann noch immer seine Spielverluste zurückfordern. Denn diese Geschäfte waren nichtig. Dass der Online-Anbieter illegal auf dem deutschen Markt war, wussten die Spieler in beiden Fällen nicht. Schließlich wurde Tipico in den Medien breit beworben – auch von Oliver Khan – und der Zugang zur deutschsprachigen Internetseite war schrankenlos. Erst beim Ausstieg aus der Spielsucht stießen beide – wie übrigens die meisten Spieler – darauf, dass die Angebote, die sie nutzten, illegal im Netz gewesen waren und sie deshalb ihre Spielverluste zurückfordern können.


Ein Zeichen für Illegalität: 1000-Euro-Limit überschritten


Außerdem hat Tipico gegen die im Glücksspielstaatsvertrag festgelegte Einzahlungsgrenze verstoßen: Das sogenannte 1000-Euro-Limit. Demnach darf ein Spieler nicht mehr als 1000 Euro pro Monat auf sein Spielerkonto einzahlen. Generell ist es ein wichtiges Zeichen dafür, dass ein Online-Glücksspielanbieter sich nicht an die Regeln hält, wenn dieses Limit nicht eingehalten wird. Dass der Spieler diese Beschränkung im Nürnberger Fall aber mehrmals überschritten hat, konnten die HFS Rechtsanwälte in einer genaue Auswertung des Spielerkontos nachweisen. Die einzelnen Einzahlungen gingen sogar bis in Höhe von rund 9.500 Euro.


Exakte Auswertung der Spielerkonten sorgen für bessere Ergebnisse vor Gericht


Durch die Zusammenarbeit der HFS-Rechtsanwälte mit dem Legal-Tech-Unternehmen Chargeback24 ist diese akribische Evaluation im Handumdrehen möglich. Das Startup hat ein digitales Tools zur Auswertung von Spielerkonten entwickelt. Das Programm Betscanner ist dabei speziell auf Sportwetten ausgerichtet und erkennt auch unerlaubte Wettarten. Denn auch heute kommt es noch vor, dass Sportwettanbieter – selbst lizenzierte – verbotene Wettarten wie bestimmte Live-Wetten oder Cashouts anbieten.


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Foto(s): Pond5

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