Übernahme von 68 Conti-Schiffen durch CPO Holding: Auswirkung auf Schadenersatzansprüche der Anleger

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Im März teilte die Conti Holding den Anlegern ihrer noch bestehenden 68 Container-Bulker und Tankschifffonds mit, dass sich die Eigentümer der Conti-Gruppe dazu entschlossen hätten, die Unternehmensgeschicke bis Herbst 2017 an den Hamburger Reeder Claus-Peter Offen zu übertragen. Tatsächlich titelte das Hamburger Abendblatt am 10.03.2017, dass Offen 68 Schiffe von Conti übernehme. In dem Bericht heißt es weiter, dass das von Claus-Peter Offen 1971 gegründete Hamburger Unternehmen, die CPO Holding, mitten in der seit 2008 andauernden Branchenkrise damit zu einer der größten deutschen Reedereien aufsteige. Für die angeschlagenen Fondsgesellschaften könnte dies ein Hoffnungsschimmer sein, da die CPO nach Angaben des Hamburger Abendblatts ebenfalls eine Charterreederei sei, deren Schiffe unter anderem für Maersk, Hapag-Lloyd und Hamburg Süd fahren würden.

Für die Anleger stellt sich allerdings auch die Frage, wie sich die Übernahme auf Schadenersatzansprüche gegen Unternehmen der Conti-Gruppe wegen Prospektfehler auswirkt. Conti hatte in den Jahren 2009 bis 2011 alleine 11 sogenannte Bulker-Schifffonds aufgelegt, obwohl eine bereits bestehende und weiter sich verschärfende Überkapazität auf dem Bulkerschifffahrtmarkt bekannt war. Finanziert wurden diese Schiffe durch die HSH Nordbank über deren Verluste aus über 3.200 Schiffsfinanzierungen berichtete Panorama 3 am 09.05.2017 unter dem Titel „HSH-Nordbank: Steuergeld für Pleiteschiffe“. Nach diesem Bericht soll die HSH Nordbank bis Februar 2018 abgewickelt oder verkauft werden, für den Steuerzahler bliebe demnach dennoch ein Verlust von mindestens 17 Milliarden aus den „faulen Schiffskrediten“ übrig. 

Da sich mögliche Schadenersatzansprüche wegen einer fehlerhaften Angabe zur Markterwartung im Prospekt gegen die Gründungsgesellschafter, also Unternehmen der Conti-Gruppe, richten, sollten sich betroffene Anleger anwaltlich beraten lassen.

Witt Rechtsanwälte, Heidelberg, Berlin, München


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