Vorweggenommene Erbfolge: Stellen Sie sich unbedingt diese Fragen!

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Sie fragen sich, ob es sinnvoll ist, Ihr Vermögen auf Ihre Kinder zu übertragen und wie Sie das am besten hinkriegen? Sei es, um Steuern zu sparen oder um sich vor vorhersehbaren oder unerwarteten Kosten zu schützen? Vielleicht sind Sie auch in einer Patchwork-Familie und fragen sich, wie Sie Vermögen sinnvoll vererben können, ohne dass es am Ende Streit und Reibereien gibt?

Wie Sie sehen: Es geht, darum, die Zukunft zu gestalten. In diesem Video erfahren Eltern, worauf sie achten müssen, wenn Vermögen zu Lebzeiten auf die nächste Generation übertragen wird. Sei es aus Sorge um spätere Pflegekosten, aus steuerlichen oder aus vielen anderen Beweggründen. Auch künftige Erben können von diesem Video profitieren. 

Sie erfahren, wie Sie Ihr Erbe optimal gestalten können, um sich als auch Ihre Familie bestmöglich abzusichern und Ihr Vermögen zu schützen.


Im Laufe des Lebens haben Sie sich Vermögen aufgebaut, das Sie an Ihre Kinder weitergeben möchten. Zum Vermögen zählen nicht nur Ihr Familienheim, Ihr Auto, Kunstgegenstände und Ihr Bankkonto, sondern auch Beteiligungen an Unternehmen – auch Fonds können dazu gehören – sowie Grundstücke und auch – welche Überraschung – Schulden.

Diese so genannte "vorweggenommene Erbfolge" beinhaltet Schenkungen zu Lebzeiten an potenzielle Erben. Schenkungen müssen aber nicht nur gewollt, sondern auch finanziell tragbar sein.

Bevor Sie eine Schenkung in Erwägung ziehen, sollten Sie sich vor allem zwei Fragen stellen:


1. Ihre Vermögenssituation: In welchem Rahmen können Sie schon jetzt Vermögen übertragen, ohne Ihren Lebensstandard zu gefährden? Denn Sie wollen selbstverständlich auch im Alter noch finanziell selbstbestimmt leben.

2. Ihr Motiv für die Schenkung: Welches Ziel verfolgen Sie? Wollen Sie Steuern sparen oder für den Pflegefall vorsorgen? Weitere Motive sind die unmittelbare Versorgung Ihrer Kinder oder Ihre eigene Absicherung im Alter.


Ihr Motiv für die Schenkung ist entscheidend für die Dinge, die es zu tun gilt, um Ihr Ziel zu sicher zu erreichen. Die treibenden Überlegungen für die vorzeitige Übertragung von Vermögen auf den Nachwuchs sind steuerliche Erwägungen oder die Sorge vor Pflegekosten. 


Hier zwei Beispiele:


1. Wenn Kinder als Gegenleistung für eine Schenkung die Pflege ihrer Eltern versprechen, sollten beispielsweise die Details der Pflegeleistungen ausführlich besprochen und schriftlich festgehalten werden.


2. Gerade in Ballungsräumen mit knappen Grundstücksressourcen kann die frühzeitige Übertragung von Immobilienvermögen auch eine legale Möglichkeit sein, um Steuern zu vermeiden. Je früher Sie sich dafür entscheiden, Ihren Plan zu realisieren, desto größer ist die Chance, den Freibetrag mehrfach auszuschöpfen.


Testamente sind wichtig und spielen eine zentrale Rolle! Sie sind in der Praxis das Gestaltungsmittel Nummer EINS. Oft werden nicht alle Optionen in der letztwilligen Verfügung genutzt, damit es später wirklich rund läuft. Und der Gedanke an die Erbschaftsteuer sollte nicht die allein treibende Kraft sein. 

Machen Sie sich bitte mit einem ganz wesentlichen Gedanken vertraut: Nämlich, dass bei Unklarheiten, die Sie unwissentlich und ungewollt in ein Testament hineinschreiben, später nicht mehr möglich ist, Sie selbst nachträglich danach zu fragen, was denn von Ihnen konkret damit gemeint gewesen ist. Das liegt nun einmal in der Natur der Dinge. 


Gerade dieser Wunsch nach Klarheit – sprich: Sicherheit – ist ein ganz wesentlicher Grund, weshalb Viele uns um Rat fragen. So stellen wir sicher, dass das, was man wirklich möchte so klar und eindeutig formuliert wird, damit der so genannte letzte Wille auch wirklich sinnvoll umgesetzt werden kann.  

So verstanden machen wir für viele unserer Mandanten auch sozusagen Coaching in Sachen der eigenen Zukunftsgestaltung und natürlich für die potentiellen Erben. Alle unsere Mandanten mit denen wir so vertrauliche Gespräche führen, erleben es als wohltuend mit uns vollkommen offen über Themen zu sprechen, die über das eigene Leben hinaus reichen.


Besonders Immobilien erfordern hohe Aufmerksamkeit. Besondere ist Vorsicht geboten, wenn Teile Ihres Vermögens vom Finanzamt steuerlich z. B. als Sonderbetriebsvermögen betrachtet werden. Wird das übersehen, kann das zu sehr hohen Steuerzahlungen führen. 


Wenn Sie das Thema Sonderbetriebsvermögen beschäftigt, können Sie dazu mehr auf unserer Internetseite finden. Den Link dazu habe ich Ihnen unten in die Shownotes angegeben. Sagen wir es einmal kurz und knapp: Fehler an dieser Stelle haben nach unserer Erfahrung schon viele Erben in die Verzweiflung getrieben. Das Finanzamt kennt an dieser Stelle gar kein Pardon kennt; sondern treibt die Steuern massiv ein. https://rechtinfo.de/steuerrecht/sonderbetriebsvermoegen/ Das gleiche gilt natürlich bei einer Betriebsaufspaltung.


Die Frage, ob die vorweggenommene Erbfolge für Sie sinnvoll ist, hängt von Ihrer Vermögenssituation ab. Ihre eigene finanzielle Sicherheit im Alter sollte immer Priorität haben.


Unsere Kanzlei bietet verschiedene Strategien an:

  • Für Eltern, die sich Sorgen um die Pflegekosten machen, empfehlen wir die frühzeitige Übertragung von Grundvermögen und in einem gewissen Umfang die liquiden Werte auf die Kinder, möglicherweise gegen Nießbrauchrecht. Zum Nießbrauchrecht habe ich eine Reihe von Videos gedreht, die sich ebenfalls in die Shownotes setze.
  • Wenn Eltern Angst vor dem Vermögensverfall ihrer Kinder haben, kann die Einrichtung einer Vor-/Nacherbschaft in Betracht gezogen werden. Dadurch wird vermieden, dass das Sozialamt oder ein Insolvenzverwalter Ansprüche auf das Erbe erhebt. Auch für Patchwork-Familien kann die Vor- und Nacherbschaft sinnvoll sein. 
  • Generell empfehlen wir, Erbengemeinschaften zu vermeiden und wichtige Vermögenswerte durch Teilungsanordnungen zu verteilen. Ehepaare können von einem Supervermächtnis profitieren.
  • Haben Sie Kinder mit Behinderungen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, gibt es für Sie ebenfalls Optionen, die Sie nutzen sollten, damit Ihr Kind auf lange Sicht ordentlich versorgt sein wird. 

In der vorweggenommenen Erbfolge geht es darum, Vermögen an Ihre Erben zu übertragen, sei es aus steuerlichen Gründen oder aus Sorge um Ihre Familie. 

Es ist dabei natürlich wichtig, Ihre ganz besondere individuelle Situation zu berücksichtigen und kluge Schritte zu unternehmen, um Ihre Ziele zu erreichen.

Jedes Leben ist individuell und jeder Erbfall ist einzigartig. Eine individuelle Beratung ist daher immer ratsam! Bei Fragen oder für weitere Beratung freue ich mich, wenn Sie den Kontakt zu meinen Kollegen oder zu mir aufnehmen. Ein erstes Gespräch lohnt sich immer und ist als Erstberatung meist günstiger als Sie vermuten. 


Ihr Hartmut Göddecke


Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

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