Wie Sie sich vor Onlinebanking Betrug schützen und im Ernstfall handeln können – N26 Bank

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Erfahren Sie, wie Sie sich vor Bankingbetrug schützen können und was Sie tun sollten, wenn Sie bereits Opfer eines Betrugs geworden sind. Wir geben Ihnen Expertenrat von einem Anwalt und wichtige Tipps, um Ihr Bankkonto und Ihre Finanzen zu sichern.


Immer öfter werden Online-Banking-Kunden Opfer von Betrügern. Doch was kann man tun, wenn man selbst betroffen ist?

In diesem Artikel erklären wir Ihnen am Beispiel der N26 Bank, die in den letzten Jahren vermehrt von Betrugsfällen betroffen war, wie Sie sich vor Betrug schützen und wie Sie Ihr Geld zurückerhalten können.


Warum sich Betrugsfälle bei der N26 Bank häufen

N26 ist zweifellos eines der bekanntesten und erfolgreichsten FinTech-Unternehmen in Deutschland. Mit einer benutzerfreundlichen mobilen App und einer vollständig digitalisierten Oberfläche hat N26 innerhalb weniger Jahre über 7 Millionen Kunden in 25 europäischen Ländern gewonnen. Doch der schnelle Erfolg von N26 hat auch einige Herausforderungen mit sich gebracht.

Eine der Hauptursachen für die Betrugsfälle bei N26 liegt in Systemmängeln, die durch das rasante Wachstum des Unternehmens entstanden sind. Es ist kein Geheimnis, dass FinTech-Unternehmen, die schnell wachsen, oft Schwierigkeiten haben, mit der Sicherheit und Qualität ihrer Systeme Schritt zu halten. Eine solide technische Infrastruktur ist jedoch unerlässlich, um Betrug und andere kriminelle Aktivitäten zu verhindern.

Ein weiterer Faktor, der zu der Häufung von Betrugsfällen bei N26 beigetragen hat, ist die ausschließlich online durchgeführte Legitimationsprüfung bei Kontoeröffnungen. Die einfache und schnelle Registrierung ist für viele Kunden attraktiv, hat aber auch dazu geführt, dass einige Personen mit falschen oder gestohlenen Identitäten Konten bei N26 eröffnen konnten. Dies hat es Betrügern ermöglicht, unautorisierte Transaktionen durchzuführen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat aufgrund der Häufung von Betrugsfällen bei N26 reagiert und angeordnet, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine ordentliche Geschäftsorganisation sicherzustellen. Dies umfasst unter anderem die Überprüfung der Identität von Kunden, die Überwachung von Transaktionen und die Schulung des Personals.

Abschließend ist es wichtig zu beachten, dass auch N26 bereits Maßnahmen ergriffen hat, um die Sicherheit und Qualität ihrer Systeme zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit der BaFin und die Einführung strengerer Maßnahmen zur Identitätsüberprüfung und Überwachung von Transaktionen sind positive Schritte, die dazu beitragen werden, die Anzahl der Betrugsfälle bei N26 zu verringern.


Wie schützt man sich am besten vor Online-Banking-Betrug?

Angesichts der einfachen und bequemen Nutzung des Online-Bankings, die es Betrügern immer leichter machen, auf Ihr Konto zuzugreifen, sollten Sie selbst aktiv werden und sich vor Online-Banking-Betrug schützen.

Eine wichtige Maßnahme besteht darin, ein starkes Passwort zu verwenden, das ausreichend komplex und einzigartig ist, um es Betrügern schwer zu machen, es zu erraten. Viele Banken unterstützen ihre Kunden bereits dabei, indem sie einfache Zahlenkombinationen wie "12345" nicht zulassen. Ebenso ist es wichtig, Ihre Zugangsdaten stets geheim zu halten und sie niemals an andere Personen weiterzugeben. Achten Sie darauf, dass Sie keinesfalls Ihren Anmeldenamen und Ihre PIN preisgeben. Auch ein Bankberater wird Sie niemals telefonisch nach Ihren sensiblen Daten fragen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, bei verdächtigen E-Mails und Anrufen vorsichtig zu sein. Betrüger nutzen oft gefälschte E-Mails oder Telefonanrufe, um an sensible Informationen zu gelangen oder Sie auf eine gefälschte Website zu locken. Sollten Sie Zweifel an der Echtheit einer Nachricht oder eines Telefonats haben, kontaktieren Sie Ihre Bank über die Ihnen bekannten Wege. Es ist auch ratsam, regelmäßig die Aktivitäten auf Ihrem Bankkonto zu überwachen, um Unregelmäßigkeiten schnellstmöglich zu erkennen.

Vergewissern Sie sich außerdem immer, dass Sie sich auf der richtigen Internetseite Ihrer Hausbank befinden und geben Sie niemals nach Aufforderung mehrmals hintereinander verschiedene TANs ein. Bei einigen Betrugsmaschen werden Kunden auf gefälschte Seiten gelockt und dazu aufgefordert, mehrere TANs einzugeben. So können Betrüger Transaktionen tätigen und auf Ihr Konto zugreifen.

Indem Sie diese Vorsichtsmaßnahmen befolgen und sich über die Risiken im Online-Banking informiert halten, können Sie sich vor Banking-Betrugsfällen schützen und sicher im Online-Banking agieren. Sollten Sie dennoch Opfer von Betrug geworden sein, sollten Sie umgehend Ihre Bank kontaktieren und Anzeige bei der Polizei erstatten.


Was tun, wenn man bereits betrogen wurde?

Als Opfer von Bankbetrugsfällen kann es ein Schock sein, zu erfahren, dass Ihr Geld entwendet wurde. Es ist jedoch wichtig, schnell zu handeln, um den Schaden zu minimieren und möglicherweise Ihr Geld zurückzuerhalten. Der erste Schritt besteht darin, den Betrug offiziell bei der Polizei zu melden. Dabei sollten Sie alle relevanten Informationen zur Verfügung stellen, wie beispielsweise den Zeitpunkt, die Art des Betrugs und den Namen des Betrügers (sofern bekannt).

Neben der polizeilichen Meldung sollten Sie auch schnell handeln, um weitere Schäden zu verhindern. Dazu gehört das Sperren Ihres Bankkontos. Hierfür steht Ihnen ein einheitlicher Sperr-Notruf zur Verfügung, den Sie rund um die Uhr erreichen können: 116 116. Dadurch wird Ihr Konto sofort gesperrt, um weitere unautorisierte Transaktionen zu verhindern.

Als Nächstes sollten Sie sich umgehend mit Ihrer Bank in Verbindung setzen und die Umsätze Ihres Bankkontos genau überprüfen, um mögliche weitere Betrugsfälle aufzudecken. Ihre Bank wird Ihnen auch dabei helfen, die erforderlichen Schritte zu unternehmen, um die betrügerischen Transaktionen zu klären und gegebenenfalls Ihr Geld zurückzuerhalten.

Um zukünftige Betrugsversuche zu verhindern, sollten Sie bei der Entsperrung Ihres Bankkontos ausschließlich neue Passwörter und PINs verwenden. Es ist auch ratsam, Ihre Kontodaten regelmäßig zu aktualisieren und Ihre Passwörter und PINs regelmäßig zu ändern.

Falls Sie das Gefühl haben, dass Ihre Bank nicht angemessen auf den Betrug reagiert oder Sie rechtlichen Beistand benötigen, sollten Sie sich an einen Rechtsanwalt wenden, der auf Internetbetrug spezialisiert ist. In jedem Fall ist es wichtig, schnell zu handeln, um weitere Schäden zu vermeiden und Ihre Rechte als Opfer von Banking-Betrugsfällen zu schützen.


Benötigen Sie rechtliche Unterstützung?

Haben Sie noch Fragen zum Online-Banking-Betrug oder möchten Sie erfahren, wie Sie sich davor schützen können? Schreiben Sie uns eine Nachricht (info@rechtsanwaltkaufmann.de) oder rufen Sie uns in unserer Kanzlei unter der Telefonnummer 04202 / 6 38 37 0 an. Wir kümmern uns um Ihr Anliegen und stehen Ihnen bei Bedarf rechtlich zur Seite.


Quellen



Foto(s): Foto von CardMapr.nl gefunden auf Unsplash


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