Wo endet der Volkswagen-Abgasskandal? - Nun auch 3,0 Liter, Luxuskarossen, Benziner betroffen

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Die United States Environmental Protection Agency (EPA) kennt mittlerweile wohl jeder. Die den Abgasskandal um Fahrzeuge der Volkswagen-Gruppe aufdeckende Behörde hat am 2.11.2015 neue Erkenntnisse veröffentlicht. Danach gilt Folgendes:

1. die Manipulationen der Abgaswerte betreffen nun auch Fahrzeuge mit 3,0 Liter-Diesel-Motoren.

2. Im Einzelnen sind das 

a) VW Touareg, Baujahr 2014
b) Porsche Cayenne, Baujahr 2015
c) Audi A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L und Q5 je Baujahr 2016.

Bei den benannten Fahrzeugen hat die EPA Messwerte für Stickoxide (NOx) ermittelt, die um das Neunfache über den nach dem Clean Air Act (CAA) erlaubten Messwerten liegen. Dass nunmehr auch Luxus-Fahrzeuge betroffen sind, ist neu. Neu ist hingegen nicht das Dementi von Volkswagen. Auch bei den ersten Testergebnissen der EPA reagierte der Konzern so.

Relevant ist auch, dass das California Air Resources Board (ARB), die EPA und die Environment Canada weitere laufende Tests an Diesel-Fahrzeugen und SUVs vornehmen. Das Ergebnis ist offen, aber belastet. Die seitens der EPA ermittelten Fahrzeuge sind nur exemplarisch. Schließlich verfügt die Volkswagen-Gruppe über ein großes Angebot an Fahrzeugen. Insofern gibt es noch viel „Potenzial“ für weitere Abgasmanipulationen.

Als wäre das nicht dramatisch genug, hat Volkswagen am 3.11.2015 eingeräumt, dass nunmehr nicht nur erhöhte Stickoxide, sondern auch erhöhtes Kohlendioxid emittiert wird. Betroffen sollen ca. 800.000 Fahrzeuge sein. Betroffen sind hier erstmals auch Benziner, darunter VW Polo, VW Golf, VW Passat. Bei Audi der A1 sowie der A3. Bei Skoda ist der Octavia und bei Seat der Leon und Ibiza betroffen. Das sind alles Fahrzeuge mit hohen Verkaufszahlen. 

Nach meiner Ansicht ergibt sich mittlerweile ein Generalverdacht für Fahrzeuge der Volkswagen-Gruppe. Egal, um welchen Motor es sich handelt: von Manipulationen frei scheint keiner zu sein. Es ist völlig unklar, wie der Konzern das finanziell stemmen will. Nach meiner Einschätzung genügen die Mittel dafür nicht. 

Insofern meine erneute Empfehlung, sofort zu handeln. Die Masse an Reklamationen wird der Konzern nicht tragen können. Insofern gilt das Fist-come, First served-Prinzip. Wer sich nicht kümmert, sondern auf VW wartet, wird gegebenenfalls leer ausgehen. Das gilt vor allem deshalb, weil dieser Skandal ist in seinen Dimensionen noch immer nicht abschätzbar ist. Wie gesagt kann man nicht ausschließen, dass hier eine Systematik zugrunde liegt, die alle Fahrzeuge betrifft. 

Dazu, wie man strategisch am klügsten vorgeht, beraten wir Sie gerne!


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