Abgasskandal – KBA verhängt Zwangsgeld wegen Porsche Cayenne – Rückruf Audi A6 und A7

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Jetzt macht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im Abgasskandal Druck auf Porsche. Schon im August 2018 hatte die Behörde den Rückruf für den Porsche Cayenne mit 4,- Liter-Dieselmotor der Abgasnorm Euro 5 angeordnet, damit eine unzulässige Abschalteinrichtung entfernt werden kann.

Das ist über ein Jahr her und Porsche ist es immer noch nicht gelungen, ein funktionstüchtiges Update für das Modell vorzulegen. Nun ist dem KBA offenbar der Geduldsfaden gerissen. Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) hat die Behörde ein Zwangsgeld in Höhe von 25.000 Euro gegen Porsche verhängt, weil der Autobauer ein Software-Update für den betroffenen Cayenne nicht fristgerecht zur Verfügung gestellt hat. Porsche ist nun angehalten, bis zum 22. November 2019 ein genehmigungsfähiges Update vorzulegen. Gelingt das nicht, droht ein weiteres Zwangsgeld, wie der BR weiter berichtet.

Ebenso soll es nach Informationen des BR einen weiteren Rückruf für Audi-Modelle geben. Demnach habe das KBA am 11. Oktober 2019 den Rückruf für die Modelle Audi A6 und A7 mit 3-Liter-Biturbo-TDI-Motor mit der Abgasnorm Euro 5 angeordnet. Betroffen sind deutschlandweit etwa 22.000 Fahrzeuge. Ein Update soll bereits vorliegen, sodass nach Genehmigung der Maßnahme durch das KBA die Fahrzeughalter wohl in Kürze aufgefordert werden, ihren Pkw in die Werkstatt zu bringen.

Beim Porsche Cayenne Diesel 4,2 Liter mit der Abgasnorm Euro 5 liegt die Anordnung des KBA, alle unzulässigen Abschalteinrichtungen zu entfernen, schon über ein Jahr zurück. Hier ist ein Update offensichtlich nicht so einfach zu realisieren. So begründete Porsche die Verzögerungen gegenüber dem BR mit dem technischen Aufwand, eine Lösung zu erarbeiten, sodass die Maßnahmen dem KBA erst jetzt präsentiert werden konnten. Von dem bevorstehenden Rückruf sind in Deutschland rund 5000 Fahrzeuge betroffen.

Abgasmessungen der Deutschen Umwelthilfe hatten kürzlich ergeben, dass der Porsche Cayenne S Diesel 4,2 Liter mit der Abgasnorm Euro 5 den zulässigen Grenzwert beim Stickoxidausstoß fast um das 12-Fache überschreitet. Damit gilt er als der dreckigste gemessene Diesel. Den Motor für den Cayenne hat die Konzernschwester Audi entwickelt und hergestellt. Auch Audi-Modelle sind immer wieder von Rückrufen betroffen.

„Betroffene Porsche- und Audi-Kunden werden demnächst ein Software-Update aufspielen lassen müssen. Welche Auswirkungen ein Update z. B. auf Verbrauch oder Leistung hat, ist ungewiss. Zudem erleiden ihre Fahrzeuge durch die Abgasmanipulationen einen Wertverlust. Gegen diese Entwicklung können sich die betroffenen Kunden allerdings wehren und Schadensersatzansprüche geltend machen. Entsprechende Urteile gegen Porsche bzw. Audi liegen bereits vor“, sagt Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung, Kooperationspartner der IG Dieselskandal.

Mehr Informationen: www.pkw-rueckgabe.de.



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