Abgasskandal: Messwerte für Düsseldorf machen Dieselbesitzern Sorgen

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Die Düsseldorfer Luft ist noch dicker als bislang angenommen. Der WDR hat in der Landeshauptstadt an verschiedenen Orten Messstationen eingerichtet und nach Auswertung der Daten festgestellt, dass nicht nur an den offiziellen Messpunkten Grenzwerte überschritten werden, sondern grundsätzlich da, wo auch viel Verkehr ist. Anstehende Fahrverbote wird man also in Zukunft nicht umgehen können.

Den kompletten März war gemessen worden. Dazu hatte der Westdeutsche Rundfunk insgesamt 172 Passivsammler installiert und nach 30 Tagen ausgewertet. Gemessen wurde ausschließlich die Stickoxid-Konzentration, für die Dieselfahrzeuge zu Lande und zu Wasser verantwortlich sind. Ein Passivsammler ist ein Röhrchen, dass innerhalb eines festgelegten Zeitraumes NOx aufnimmt und messbar macht.

Die höchsten Stickoxid-Werte gab es im Rheinufertunnel (145,2 Mikrogramm pro Kubikmeter), am Tunnelausgang am Joseph-Beuys-Ufer (95,6) und an der Kreuzung Völklinger Straße/Lahnweg (53,8). Recht sorgenfrei durchatmen kann man dagegen in der Emmastraße, wo nur 20,8 ug/m³ gemessen wurde.

Die Auswertung von 27 Röhrchen ergab deutliche Grenzwertüberschreitungen, denn mehr als 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Atemluft darf im so genannten Jahresmittel nicht anfallen. Rechtsanwalt Dr. Gerrit Hartung aus Mönchengladbach blickt sorgenvoll in die Nachbarschaft: „Für mich bedeuten diese zusätzlichen Daten, dass es Fahrverbote für Diesel in Düsseldorf geben muss und wohl auch in anderen Städten der Region mit vielbefahrenen Zentren!“ – mit finanziellen Konsequenzen für Dieselbesitzer: „Es geht ja nicht nur um die massiv sinkenden Gebrauchtwagenpreise, sondern auch um dann notwendige Ausgaben für saubere Ersatzfahrzeuge, die vom Fahrverbot in Düsseldorf nicht betroffen sind!“

Der Herausgeber des Portals www.pkw-rueckgabe.de empfiehlt Dieselbesitzern, die auf eine Zufahrt ins Düsseldorfer Zentrum angewiesen sind, sich zeitnah Gedanken zum Thema Fahrverbot für Diesel zu machen und Rückgabeoptionen zu prüfen. Insbesondere Volkswagen mit dem EA189-Motor können derzeit recht problemlos zurück nach Wolfsburg geschickt werden. Auch die großen SUV (Touareg, Cayenne, Macan, Q7), der A8 (und alle anderen V6) und die 5er- und 7er-Diesel von BMW sind offiziell „mangelhaft“ und müssen Zwangsmaßnahmen des Kraftfahrtbundesamts über sich ergehen lassen. Dr. Hartung: „Immer mehr Landgerichte echtscheiden schon in erster Instanz verbraucherfreundlich!“

In Sachen „Mercedes“ vertritt Hartung schon Mandanten, die keine offizielle Rückrufaktion ins Feld führen können, vor diversen deutschen Landgerichten. Hier sollen jetzt Gutachten die Betroffenheit klären, u. a. auch im Fall eines Porsche Panamera.


Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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