Arbeitsvertrag unterschrieben, aber doch nicht anfangen: Ihre Rechte und Pflichten vor dem ersten Arbeitstag

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Die Unterschrift unter einem Arbeitsvertrag ist ein bedeutender Schritt. Doch was passiert, wenn man nach der Unterzeichnung entscheidet, die Stelle doch nicht anzutreten? Muss der Arbeitsvertrag gekündigt werden oder gibt es andere rechtliche Möglichkeiten?

Rechtliche Bindung durch den Arbeitsvertrag

Mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags kommt ein verbindliches Arbeitsverhältnis zustande. Das bedeutet, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer an die vertraglichen Vereinbarungen gebunden sind. Der Vertrag beginnt in der Regel an dem im Vertrag festgelegten Datum, unabhängig davon, ob die Arbeit tatsächlich aufgenommen wurde oder nicht.

Kündigung vor Arbeitsantritt

Wenn Sie sich nach der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags entscheiden, die Stelle doch nicht anzutreten, sollten Sie das Arbeitsverhältnis schriftlich kündigen. Es gibt keine spezielle Regelung, die es Ihnen erlaubt, einfach „nicht zu erscheinen“. Vielmehr müssen Sie die im Arbeitsvertrag festgelegte oder gesetzliche Kündigungsfrist einhalten. In manchen Fällen kann der Vertrag eine sogenannte „Probezeit“ vorsehen, während der beide Parteien mit einer kürzeren Frist kündigen können.  

Folgen einer Nichtantritt ohne Kündigung

Entscheiden Sie sich, einfach nicht zur Arbeit zu erscheinen und das Arbeitsverhältnis nicht zu kündigen, kann der Arbeitgeber Schadensersatzansprüche gegen Sie geltend machen. Diese könnten z. B. den Mehraufwand für die Suche nach einem Ersatz oder zusätzliche Kosten umfassen, die durch Ihre Absage entstanden sind. Daher ist es dringend zu empfehlen, immer eine ordnungsgemäße Kündigung auszusprechen.

Einvernehmliche Aufhebung des Vertrags

Eine andere Möglichkeit besteht darin, mit dem Arbeitgeber eine einvernehmliche Aufhebung des Arbeitsvertrags zu vereinbaren. In diesem Fall verzichten beide Parteien auf die Durchführung des Vertrags. Dies setzt allerdings die Zustimmung des Arbeitgebers voraus, auf die kein Rechtsanspruch besteht.

Rechtstipp

Sollten Sie nach der Unterzeichnung eines Arbeitsvertrags unsicher sein, ob Sie die Stelle wirklich antreten möchten, handeln Sie schnell. Setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem potenziellen Arbeitgeber in Verbindung und besprechen Sie die Möglichkeiten einer Vertragsaufhebung oder kündigen Sie rechtzeitig unter Einhaltung der vertraglich vereinbarten Frist. Dies minimiert mögliche rechtliche und finanzielle Konsequenzen.

Da arbeitsrechtliche Fragen oft komplex sind und die konkrete Rechtslage von den individuellen Umständen abhängen kann, ist es ratsam, sich rechtzeitig anwaltlich beraten zu lassen. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht kann Ihnen helfen, Ihre Optionen zu verstehen und rechtlich sicher zu handeln.

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Foto(s): pixabay

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