Arbeitszeugnis Schlussformel: Warum ist sie wichtig? Zeugnisdeutsch beachten!

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Die Schlussformel im Arbeitszeugnis ist ein wichtiger Faktor für die Gesamtbewertung des Zeugnisses. Eine vollständige Schlussformel sollte den Grund für das Ausscheiden des Mitarbeiters, Bedauern über das Ausscheiden, Dank für die Zusammenarbeit und gute Wünsche für die Zukunft enthalten. Die Formulierung der letzten Sätze kann die Wirkung des Zeugnisses positiv oder negativ beeinflussen. Es ist wichtig, auf die richtige Wahl der Schlussformel zu achten, da verschiedene Formulierungen unterschiedliche Bedeutungen haben können.

Die Schlussformulierung im Arbeitszeugnis ist von entscheidender Bedeutung, obwohl sie nur aus ca. 2 Sätzen besteht. Warum? Weil sie vollständig freiwillig ist! Das Bundesarbeitsgericht entschied, dass Arbeitnehmer zwar einen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis haben, dieses jedoch grundsätzlich “wahr” und “wohlwollend” formuliert sein muss. Der ehemalige Arbeitgeber ist jedoch nicht verpflichtet, das Zeugnis mit einer Schlussformel zu beenden, die dem Arbeitnehmer für die Mitarbeit dankt oder Zukunftswünsche enthält. 

Ob eine Abschlussformel hinzugefügt wird und wie sie formuliert ist, liegt allein im Ermessen des Arbeitgebers. Fehlt die Abschlussformel ganz, kann dies von Personalern als negatives Zeichen in der Bewerbung interpretiert werden. Es könnte auf eine unfreiwillige Kündigung oder sogar eine Trennung im Streit hinweisen. Daher ist es ratsam, die Schlussformel sorgfältig zu wählen, um den positiven Gesamteindruck des Zeugnisses zu unterstreichen.


Formulierungen Zukunftswünsche:

Die Zukunftswünsche des Arbeitgebers können sowohl die berufliche als auch die persönliche Zukunft des Mitarbeiters betreffen. Hier sind einige Formulierungsbeispiele und die damit verbundenen Wertungen:


Note sehr gut: 

„Wir wünschen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.“

„Weiterhin“ fokussiert, dass der Arbeitnehmer viel Erfolg hatte und die Annahme besteht, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Die persönliche Beziehung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer geht im Guten auseinander.

Note gut: 

„Wir wünschen für die Zukunft weiterhin Erfolg und persönlich alles Gute.“

(Die Sprachwahl zielt darauf ab, dass der Mitarbeiter Erfolg hatte, aber doch nicht „viel Erfolg“

Note befriedigend: 

„Weiterhin wünschen wir Herrn Schmitz viel Erfolg und persönlich alles Gute.“

 Das „weiterhin“ bezieht sich hier nicht auf den Erfolg des Mitarbeiters bezieht.

Note ausreichend: 

„Wir wünschen Herrn Müller persönlich alles Gute.“ 

Berufliche Glückwünsche werden weggelassen. Dies lässt auf keinen beruflichen Erfolg schließen.

Note ausreichend bis mangelhaft: 

„Für die Zukunft wünsche ich weiterhin viel Erfolg.“

„Ich wünsche für die berufliche Zukunft weiterhin viel Erfolg.“ 

Die persönlichen Wünsche fehlen. Es soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass es persönliche Probleme gab oder dass das Verhalten des Arbeitnehmers nicht einwandfrei war.


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