Audi-Dieselskandal: Audi Q2 weiteres betroffenes Modell im EA288-Komplex?

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Auch das Kompakt-SUV Q2 der VW-Tochter Audi ist ziemlich sicher vom Diesel-Abgasskandal betroffen. Warum? In dem Wagen ist seit 2015 genau der gleiche Motor verbaut wie im Golf VII, für den VW kürzlich einen Rückruf gestartet hat. Dabei handelt es sich um die Modelle 1.6 TDI Euro 6, 2.0 TDI Euro 6, 30 TDI Euro 6d-TEMP und 35 TDI Euro 6d-TEMP. 

Dieselgate 2.0 geht weiter, weiter und weiter: Dabei handelt es sich um den Dieselskandal rund um den vermeintlich sauberen Euro 6-Diesel des Motorentyps EA288 der Volkswagen AG, der in Millionen von Fahrzeugen verbaut worden ist. Der Hintergrund: Verschiedene Gerichte haben herausgestellt, dass die Volkswagen AG sich der vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung schuldig gemacht habe. Schließlich habe VW in den hergestellten Motoren ebenfalls eine Software eingebaut, die bei Testläufen auf einem Abgasprüfstand diesen erkennt und sodann das Abgassystem ansteuere und sowohl die Abgasrückführung als auch die Abgasnachbehandlung für den Prüfzyklus jeweils auf Höchstbetrieb umschalte. Im normalen Fahrbetrieb werde die Abgasrückführungsrate indes bei Erreichen der Betriebstemperatur des SCR-Katalysators (selektive katalytische Reduktion, englisch: „selective catalytic reduction“, SCR) gemindert. 

Das bedeutet: Im EA288 sind unter anderem zudem auch sogenannte Thermofenster verbaut, die der Europäische Gerichtshof in Luxemburg am 30. April 2020 in einem Gutachten als temperaturabhängige Abschalteinrichtung als eindeutig unzulässig eingestuft hat. Die Einschätzung der EU-Generalanwältin Eleanor Sharpston, dass Abschalteinrichtungen grundsätzlich unzulässig sind, wenn sie dazu führen, dass die Grenzwerte beim Emissionsausstoß nicht eingehalten werden, hat weitreichende Auswirkungen und betrifft nicht nur Fahrzeuge mit dem Dieselmotor des Typs EA189, sondern eben auch Modelle mit dem VW-Nachfolgemotor EA288 der Abgasnorm Euro 6“, sagt der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung von der Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (www.hartung-rechtsanwaelte.de). Die Kanzlei befasst sich ausschließlich mit Anleger- und Verbraucherschutzthemen und hat sich auf die Beratung von Betroffenen des Abgasskandals spezialisiert. Dr. Gerrit W. Hartung gilt als „Dieselanwalt“ der ersten Stunde. 

Auch das Kompakt-SUV Q2 der VW-Tochter Audi ist ziemlich sicher vom Diesel-Abgasskandal betroffen. Warum? In dem Wagen ist seit 2015 genau der gleiche Motor verbaut wie im Golf VII, für den VW kürzlich einen Rückruf gestartet hat. Dabei handelt es sich um die Modelle 1.6 TDI Euro 6, 2.0 TDI Euro 6, 30 TDI Euro 6d-TEMP und 35 TDI Euro 6d-TEMP. Die Volkswagen AG schreibt die Kunden an und erklärt ihnen im Rückruf mit der Aktionsnummer 23x4, dass es „infolge eines thermischen Alterungsprozesses des NOx-Speicherkatalysators zu einer verminderten Katalysator-Aktivität“ kommen kann und dadurch die Abgaswerte ansteigen. Nach dem Update verspricht VW einen reduzierten Schadstoffausstoß. Dass Software-Updates die Sache aber nicht besser machen, sondern in der Regel wesentlich schlimmer, hat sich in der Vergangenheit bereits zigfach erwiesen. Viele Wagen verbrauchen dadurch wesentlich mehr Diesel und ob die Abgasemissionen wirklich reduziert werden, ist auch nicht klar. Kunden sollten sich also nicht auf das Software-Update einlassen, sagt Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung. 

Er betont vielmehr die Möglichkeit der individuellen Schadensersatzklage gegen die Volkswagen AG wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung nach § 826 BGB. Damit lässt sich in der Regel eine sehr attraktive finanzielle Kompensation erreichen, weil die Gerichte sehr verbraucherfreundlich urteilen. Der wirtschaftliche Schaden kann enorm sein, weil die Audi-Fahrzeuge durchaus hochpreisig sind. Käufer können je nach Laufleistung annähernd den gesamten Kaufpreis zurückerhalten und müssen sich nur eine Nutzungsentschädigung anrechnen lassen. 

Die Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft hat eine spezielle Website zur neuen EA288-Thematik eingerichtet und listet dort alle Modelle von Audi, VW, Seat und Skoda auf, die sehr wahrscheinlich vom VW-EA288-Abgasskandal betroffen sind. Die Liste ist unter www.hartung-rechtsanwaelte.de/vw-dieselskandal-ea288 frei zugänglich. „Beim Dieselgate 2.0 sprechen wir von vielen Millionen Fahrzeugen. Motoren mit dem Kürzel EA288 der Abgasnorm Euro 6 finden sich in zahlreichen Baureihen aller Marken des Volkswagen-Konzerns. Die Dieselmotoren sind nahezu in jedem Dieselfahrzeug als 1.4 TDI, 1.6 TDI oder 2.0 TDI seit dem Jahr 2015 flächendeckend verbaut worden. Der Schaden geht in die Milliarden und kann die Ausmaße, die wir vom ersten Skandalmotor EA189 kennen, noch weit in den Schatten stellen“, stellt Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung heraus.



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