BaFin schließt Greensill Bank: Anlegergelder in Milliardenhöhe in Gefahr

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Horrormeldung für Anleger der Greensill Bank

Am 03.03.2021 hat die BaFin ein Moratorium über die Greensill Bank verhängt. Konten von und bei Greensill wurden eingefroren. Ein- und Auszahlungen kann man dort nicht mehr tätigen. Bereits am 02.03.2021 hatte die BaFin einen Sondergesandten in die Bank entsandt.

Die Tochter des australischen Greensill-Konzerns hatte in der Vergangenheit Tagesgelder und Festgeldanlagen bei Privatanlegern eingeworben. Dies lief über Portale wie „Weltsparen“ oder „Zinspilot“. Über EUR 1 Mrd. wurde von Privatanlegern aus Deutschland auf diesem Wege eingesammelt. 

Für diese Anleger steht vermutlich der europaweit gesetzlich bestehende Einlagensicherungsfonds zur Verfügung. In Deutschland läuft er über den deutschen Einlagensicherungsfonds des Bundesverband  deutscher Banken.

Was ist los bei Greensill?

Die Vorwürfe gegen Greensill reichen tief. 

So hatte die BaFin das Kreditinstitut wohl schon seit einiger Zeit auf dem Schirm. Anscheinend war man sich bei der Finanzaufsicht schon sehr sicher. Denn das Moratorium, das nun verhängt wurde, ist ein absoluter Ausnahmefall. Es kommt nur sehr selten zum Einsatz. Es ist nicht davon auszugehen, dass die BaFin leichtfertig davon Gebrauch macht.

Im Raum steht immerhin der Vorwurf der unrichtigen Bilanzierung. Dieser wird wohl auch gegenüber dem Vorstand der Bank erhoben. Hintergrund ist, so berichtet auch das Handelsblatt, dass es bei einem großen Teil der Geschäfte enge Verbindungen zur Firmengruppe Gupta aus Indien gebe. Dies wurde aber nicht ausreichend deutlich in den Bilanzen offengelegt.

Bereits im Sommer 2020 wurde von der BaFin daher wohl die Forderung an Greensill herangetragen, die Forderungen gegen Gupta zu reduzieren. Gupta wurde hierzulande bekannt, weil Liberty Steel, das Sanjeev Gupta, dem Mann hinter der Gupta-Gruppe, gehört, Interesse hatten die Stahlsparte von Thyssen-Krupp zu übernehmen.

Bei einer Überprüfung von KPMG, die von der BaFin in Auftrag gegeben wurde, kam dem Vernehmen nach noch etwas anderes ans Licht: Greensill kann wohl keine Nachweise über die Existenz von Forderungen aus der Bilanz erbringen, die von einer anderen Gesellschaft von Gupta, der GFG Alliance  Group gekauft wurden. Hier denkt man zwangsläufig an den Fall Wirecard. Auch dort ging es darum, dass Nachweise über bilanzrelevante Posten nicht erbracht werden konnten.

Wie geht es weiter?

Der Fall der Greensill Bank steht momentan noch am Anfang. Wie es weitergeht, ist unklar. 

Es stehen aber durchaus Gerüchte von einer Insolvenz im Raum. Private und auch institutionelle Anleger wären dann betroffen. Gerade institutionelle Anleger könnten dabei wohl nicht ohne Weiteres auf die Einlagensicherungsfonds zurückgreifen.

Unser Angebot

Die Kanzlei Bergdolt überwacht die Situation bei der Greensill Bank genau und berät betroffene institutionelle und private Anleger über bestehende Möglichkeiten. Wir prüfen das Verhalten von innerhalb und außerhalb der Bank stehenden Personen und eruieren, ob es Möglichkeiten gibt, für einen entstandenen Schaden Ersatz zu verlangen.

Wenn auch Sie zu den Betroffenen gehören oder Interesse am Fall haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Foto(s): https://commons.wikimedia.org/wiki/File:GB_2018_Logo.jpg

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