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Die Künstlersozialkasse: Ein Leitfaden für soziale Absicherung künstlerischer und publizistischer Selbstständigkeit

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Einleitung

Die Künstlersozialkasse (KSK) ist eine einzigartige Institution in Deutschland, die Künstlern und Publizisten eine soziale Absicherung ähnlich der von Angestellten ermöglicht. Sie ist besonders für Selbständige in der Kreativbranche von Bedeutung.

Was ist die Künstlersozialkasse?

Die KSK ist eine gesetzliche Sozialversicherung für selbstständige Künstler und Publizisten. Sie gewährleistet den Zugang zu Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung unter erleichterten Bedingungen.

Aufnahmekriterien der KSK

Um in die KSK aufgenommen zu werden, muss der Antragsteller folgende Bedingungen erfüllen:

  • Nachweis einer selbstständigen, erwerbsorientierten künstlerischen oder publizistischen Tätigkeit.
  • Die künstlerische oder publizistische Tätigkeit muss die Haupteinkommensquelle darstellen.
  • Es darf maximal ein sozialversicherungspflichtiger Mitarbeiter beschäftigt werden.
  • Mindesteinkommen (=Gewinn) von 3.900,— EUR p.a.
  • max. geringfügige Nebentätigkeit (520,— EUR p.m.)

Aufnahmefähige Berufsgruppen

Die KSK deckt ein breites Spektrum kreativer Berufe ab, darunter:

  • Bildende Künstler (Maler, Bildhauer)
  • Darstellende Künstler (Schauspieler, Musiker, Tänzer)
  • Schriftsteller, Journalisten, Fotografen
  • Designer, Grafiker, Filmemacher
  • Andere kreative Berufe, die künstlerische Originalität erfordern

Gesetzliche Grundlagen

Die KSK basiert auf dem Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG), das die besonderen Bedingungen der künstlerischen und publizistischen Arbeit anerkennt und darauf abzielt, die soziale Sicherheit dieser Berufsgruppen zu verbessern.

Vorteile der KSK-Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft in der KSK bietet signifikante Vorteile:

  • Reduzierte Sozialversicherungsbeiträge: KSK-Mitglieder zahlen nur die Hälfte der üblichen Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.
  • Beitragsteilung: Die andere Hälfte der Beiträge wird vom Bund und von Verwertern künstlerischer Leistungen (z.B. Verlagen, Galerien) getragen.
  • Umfassender Schutz: Mitglieder genießen den gleichen Versicherungsschutz wie angestellte Arbeitnehmer.
  • KSK-Mitglieder können in ihrer bisherigen Krankenkasse bleiben und wählen, ob sie gesetzlich oder privat krankenversichert sein möchten.
  • keine Leistungseinschränkungen bei sinkendem Einkommen.
  • kein Mindestbeitrag: Der Beitrag skaliert mit dem Einkommen.

Vergleich zur normalen Selbständigkeit

Im Vergleich zu normaler Selbständigkeit bietet die KSK eine wesentlich verbesserte soziale Sicherheit. Während selbständige Nicht-KSK-Mitglieder ihre gesamten Sozialversicherungsbeiträge selbst tragen müssen, erhalten KSK-Mitglieder finanzielle Unterstützung und umfassenden Schutz, der sonst nur Angestellten zusteht.

Fazit

Die Künstlersozialkasse bietet Künstlern und Publizisten in Deutschland eine einzigartige Möglichkeit, ihre soziale Sicherheit zu verbessern und sich auf ihre kreative Arbeit zu konzentrieren. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des sozialen Sicherungssystems und anerkennt die besondere Rolle, die kreative Berufe in der Gesellschaft spielen.

Haben Sie Fragen zur Künstlersozialversicherung? Dann rufen Sie uns gleich an oder schreiben Sie uns eine E-Mail!

Foto(s): Midjourney (Prompt: Lars Rieck)

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