Die Sache mit dem Weihnachtsgeld

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Bekomme ich eigentlich Weihnachtsgeld oder nicht? Das Problem mit dem Weihnachtsgeld ist, dass weder die Höhe noch der Zahlungszeitpunkt, geschweige denn der Umstand, ob überhaupt Weihnachtsgeld gezahlt wird, gesetzlich geregelt sind.


Was ist Weihnachtsgeld?

Weihnachtsgeld ist ein zusätzliches Entgelt, das der Arbeitgeber an die Arbeitnehmenden zahlt. Es handelt sich um eine freiwillige Sonderzahlung vom Arbeitgeber. Das heißt Sie haben in der Regel keinen gesetzlichen Anspruch darauf. Etwas anderes gilt nur, wenn etwa ein einschlägiger Tarif- oder Arbeitsvertrag Ihnen ausdrücklich einen solchen Anspruch auf Weihnachtsgeld verleiht.


Wer erhält Weihnachtsgeld? 

85 Prozent der Angestellten mit Tarifvertrag erhalten eine solche Sonderzahlung. Allerdings waren im Jahr 2022 nur knapp die Hälfte der Beschäftigten in einem tarifgebundenen Betrieb tätig gewesen.


Wie hoch ist das Weihnachtsgeld?

Da es sich um eine freiwillige Sonderzahlung handelt, hängt das ganz vom Arbeitgeber ab. Tarifbeschäftigte können in diesem Jahr mit einer etwas höheren Summe rechnen. Aber lassen Sie sich nicht täuschen! Derzeit versuchen Arbeitgeber manchmal die Inflationsausgleichsprämie als Weihnachtsgeld zu tarnen.


Weihnachtsgeld als betriebliche Übung?

Aber es gibt eben doch eine Möglichkeit eines Anspruchs auf das Weihnachtsgeld und das ist die betriebliche Übung. Eine betriebliche Übung entsteht durch die Wiederholung einer bestimmten Verhaltensweise also etwa Zahlungen durch den Arbeitgeber.

Durch die Wiederholung dieser Verhaltensweise entwickelt der Arbeitnehmer die Erwartung, dass sie sich auch weiter wiederholen wird. Dann entsteht ein Anspruch, der nun vom Arbeitnehmenden auch eingeklagt werden kann. Die Rechtsprechung hat im Laufe der Jahre angenommen, dass in Bezug auf die Zahlung von Weihnachtsgeld dieses zur Begründung der betrieblichen Übung dreimal in Folge gezahlt werden muss (vgl. BAG Urteil vom 13.05.2015, Az: 10 AZR 266/14). Ein Freiwilligkeitsvorbehalt verhindert das Entstehen eines solchen Anspruchs.

Beispiel: Erika hat in den Jahren 2020, 2021 und 2022 ein Weihnachtsgeld in Höhe eines halben Monatsgehalts bekommen. Der Arbeitgeber hat auch keinen Vorbehalt gemacht, so dass sie davon ausgeht, dass sie das jetzt jedes Weihnachten bekommt. 

Lies gerne in unserem Blog mehr dazu.


Fazit

Hoffentlich konnten wir hier einige Ihrer Fragen beantworten. Auch wenn das beim Thema Weihnachtsgeld pauschal sehr schwierig ist.

Wenn Sie daher weitere Fragen zu Ihrem Weihnachtsgeld oder anderen arbeitsrechtlichen Problemen haben, lassen Sie sich von unseren Experten beraten. Nutzen Sie dazu unsere Online- Terminvergabe oder die Möglichkeit zur kostenlosen Ersteinschätzung.

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Foto(s): ©Adobe Stock/Thomas Siepmann

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