Erfolg für Kläger gegen Porsche: Bosch muss im Dieselskandal Informationen liefern

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In einem Verfahren vor dem Stuttgarter Landgericht könnte ein Zulieferer der Automobilindustrie jetzt – unfreiwillig – Licht ins Dunkel des Abgasskandals bringen. Der Autozulieferer Bosch muss interne Unterlagen im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal zur Verfügung stellen und könnte dabei den Kunden „Volkswagen“ maßgeblich belasten. Noch sieht der Elektronik-Experte die Sache gelassen. Nach dem Studium der schriftlichen Urteilsbegründung will man zum Urteil Stellung beziehen.

Das für verbraucherfreundliche Urteile bekannte Landgericht mag das angebliche Zeugnisverweigerungsrecht des Elektronik-Giganten nicht akzeptieren und wird nun den Schriftverkehr zwischen Bosch-Mitarbeitern und VW-Verantwortlichen zu Themen und Techniken des Abgasskandals öffentlich und auswertbar machen. Im Fokus steht ein wohl recht aussagekräftiges Schreiben der Bosch-Rechtsabteilung an den VW-Konzern.

Allerdings: Die Aufforderung an Bosch, Informationen öffentlich zu machen, ist nur Teil eines Verfahrens, das sich konkret gegen die VW-Tochter Porsche wendet. Initiatoren des Verfahrens sind nicht betroffene Porsche-Fahrer, sondern Aktionäre, die dem Sportwagenhersteller vorwerfen, die Finanzmärkte über die bedrohliche Situation zu spät und nicht umfangreich genug informiert zu haben. Insbesondere Großaktionäre haben viel Geld verloren.

Rechtsanwalt Dr. Gerrit Hartung vertritt zahlreiche Porsche-Fahrer in Verfahren gegen Händler und Hersteller. Dabei geht es auch um Autos wie den Panamera, die offiziell nicht betroffen sind, aber unter Umständen durch Gutachten „überführt“ werden können. Dr. Hartung: „Ich erhoffe mir durch die Aussagen von Bosch weitere Informationen zur Betroffenheit aller Porsche-Diesel!“



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