Fitnessstudios: Welche Rechte habe ich im Lockdown?

In den letzten Monaten waren viele Fitnessstudios geschlossen. Ein Training war nicht möglich. Was ist aber mit den gezahlten Monatsbeiträgen?

Die Praxis einiger Fitnessstudios ist die, die bezahlten Monate, an denen kein Training stattfand, einfach an das Ende der Vertragslaufzeit ranzuhängen. D.h. nach Wirksamkeit der Kündigung werden zum Beispiel noch zehn mitgliedsbeitragfreie Monate rangehängt. 

Diese Praxis entspricht nach Auffassung von Rechtsanwältin Dr. Birte Eckardt aus der auf Verbraucherrecht spezialisierten Kanzlei Dr. Eckardt und Klinger nicht dem Interesse vieler Verbraucher: "Wenn ich den Vertrag beenden möchte, möchte ich ihn beenden. Da bringen mir die mitgliedsbeitragsfreien Monate im Anschluss an die Kündigung nichts." Der Verbraucher muss Derartiges nicht akzeptieren, hat auch das Amtsgericht Döbeln in seiner Entscheidung vom 15.03.2021, Az. 3 C 878/20, entschieden. Vielmehr hat der Gesetzgeber mit der sogenannten "Gutscheinlösung" eine interessengerechte Lösung gefunden. Danach können Beiträge, die bis zum 08.03.2020 gezahlt wurden, nicht in bar zurückverlangt werden. Der Betreiber muss einen entsprechenden Gutschein ausstellen. Wird dieser nicht bis zum 31.12.2021 eingelöst, so kann der Verbraucher sich den Gutscheinwert auszahlen lassen. Auch nach dem 08.03.2020 gab es immer wieder Lockdowns, die auch die Fitnessstudios zum Schließen zwangen. Hier dürfte die Rechtslage ebenfalls eindeutig sein: War das Fitnessstudio geschlossen, hat dieses keine Leistung angeboten und der Verbraucher muss keine Beiträge zahlen. Etwaige gezahlte Beiträge können zurückverlangt werden. So hat es auch bereits das Landgericht Freiburg Az. 9 S41/20) zugunsten der Verbraucher entschieden. 

Sind auch SIe betroffen? 

Wehren Sie sich, wenn Sie mit der Vorgehensweise Ihres Fitnessstudios nicht einverstanden sind.
Die auf Verbraucherrecht spezialisierte Kanzlei Dr. Eckardt und Klinger setzt auch gerne Ihre Ansprüche für Sie durch.